Kultur

10.09.2024

Wenn die Geier über dem Harz kreisen


Roland Lange präsentierte seinen neuen Thriller im Harzfalkenhof

von Christian Dolle

Geier, die über dem Harz kreisen, mysteriöse Opferrituale und eine verschwundene junge Frau, die einige schreckliche Geheimnisse mit sich trägt. Darum geht es im neuen Thriller des Krimiautors Roland Lange aus Katlenburg. „Harzgeier“ heißt das Buch und als Ort für die Präsentation wählte er wohlweislich den Harzfalkenhof in Bad Sachsa.

Bis vor kurzer Zeit lebten dort zwei der titelgebenden Schneegeier, die eigentlich im Himalaya beheimatet sind. Doch auch ohne Geier lud der Autor einige Buchblogger und alle Interessierten zu einem außergewöhnlichen Event. Neben der Vorstellung des Buches gab es nämlich auch eine Flugshow von Falkner Rochus Brotzer, der sonst unter anderem auch für das Königshaus in Saudi-Arabien arbeitet, wo die Falknerei ja einen hohen Stellenwert hat.

Den Gästen führte er an diesem Nachmittag einige seiner Vögel vor, erklärte viel zur Jagd mit seinem Adler, zu Eulen und anderen Greifvögeln. Roland Lange sieht sich mit seinen Büchern ja auch immer ein wenig als Botschafter für den Harz und stellt gerne touristische Hotspots vor. Einige seiner Leser betonten auch, wie sehr sie es genießen, die Handlungsorte aus den Romanen selbst besuchen zu können.

Dennoch steht beim Schreiben immer die spannende Geschichte um Kommissar Stefan Blume im Vordergrund, erläuterte Roland, in diesem Fall eben eine Geschichte um einen Lost Place bei Sülzhayn, der als Zufluchtsort für Opfer häuslicher Gewalt eine Rolle spielt, und eben um Geier, die darauf abgerichtet sind, menschliche Kadaver zu „entsorgen“. Die ursprüngliche Idee waren eben jene Geier im Himalaya, wo eine sogenannte Himmelsbestattung lange Tradition hat und bis heute noch praktiziert wird. 

Auf diese Idee kam Roland beim Mordsharz-Festival vor zwei Jahren. Ich hatte gerade eine Horrorgeschichte über die Türme des Schweigens in Mumbai geschrieben, wo Leichen ebenfalls Geiern überlassen werden, und erzählte ihm in der Pause zwischen zwei Lesungen davon. Das gruselige Element gefiel ihm, er überlegte, wie er es in den Harz bringen konnte, und wandte sich für die Fakten eben an Rochus Brotzer. 
Nun ist „Harzgeier“ erschienen, die Buchblogger Bärbel Zimmer, Andreas Zimmer, Katharina Bachert und Sabine Stolte waren von der Präsentation völlig begeistert und werden wohl bald Rezensionen dazu schreiben. In eigener Sache kann ich sagen, dass ich den Thriller bereits lesen durfte und (auch wenn ich vielleicht ein wenig voreingenommen bin) völlig begeistert bin. 

Es ist ein neuer Fall für Stefan Blume, der immer noch nicht wahrhaben will, dass sein Erzfeind Hauser wirklich tot ist, es ist eine Geschichte um Frauen, die Missbrauch erlitten haben und sich Rache wünschen, und es ist auch eine Art Abenteuergeschichte, da ein paar Jugendliche, die als Fans der drei Fragezeichen im Harz nach eigenen Fällen suchen, eine ziemlich entscheidende Rolle spielen. Gruselige Atmosphäre macht diesen Thriller aus, dazu einige im ersten Moment unglaubliche Geschehnisse, die aber am Ende in einem ebenso plausiblen wie spannenden Finale zusammenlaufen. 

Die Premierenlesung zu „Harzgeier“ ist am Dienstag, 10. September, bei Thalia in Osterode, am Freitag, 13. September, liest Roland Lange in der Tangobrücke in Einbeck, am 20. September im Rathaus in Duderstadt, und am 6. Oktober in der Stabkirche in Stiege.

Weitere Lesungstermine und alles rund ums Buch gibt es unter https://roland-lange-autor.de


Rochus Brotzer, Roland Lange... nur der Karakara hat keinen Bock mehr

Die folgenden Bilder können Sie vergrößern, wenn Sie ein Eseltreiber-Abo haben:





Roland, Rochus und die Blogger*innen

 

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