Panorama / Ausflugsziele

05.07.2024

Magische Momente


Familienausflug zum Schloss Wernigerode

von Christian Dolle

Hoch über der „bunten Stadt am Harz“ thront das Schloss Wernigerode. Es geht zurück auf eine mittelalterliche Burganlage, erhielt seine heutige Gestalt aber im 19. Jahrhundert und gilt als bedeutender Bau des Historismus. Die Architektur greift also Elemente früherer Stilrichtungen auf, was vermutlich auch erklärt, warum das Schloss sowohl wie die Residenz einer Disney-Prinzessin wie auch die Draculas wirkt.

Vermutlich ist das auch der Grund, warum das Schloss in den letzten Jahren auch eine beliebte Filmkulisse ist, Ottfried Preußlers kleines Gespenst haust hier und es ist ebenso die Schule der magischen Tiere. Das interessiert insbesondere meine Nichten (9 und 5 Jahre), die ja laut meinem Bruder im Urlaub so gar nicht für Kultur zu begeistern sind. Na, das wollen wir doch mal sehen.

Spukt es hier?

Mein Bruder ist mit seiner Familie wieder einmal mit dem Wohnwagen auf einem Campingplatz im Harz. Seine Töchter wollen angeblich ausschließlich ins Schwimmbad oder auf den Spielplatz, mehr braucht es ja nicht, um glücklich zu sein. Dann aber erreicht mich ein Hilferuf meiner Schwägerin, ob es denn hier im Harz nicht doch noch ein bisschen mehr zu erleben gibt. 

Na sicher, eine ganze Menge sogar. Diesmal soll es das Schloss Wernigerode sein. Dort treffen wir uns, genießen erst einmal die grandiose Aussicht über die Stadt und bis hin zum Brocken. Die beiden Mädchen drehen sich immer wieder um, denn auch das Schloss finden sie ziemlich spannend. Spukt es dort? Gibt es ein Prinzessinnenzimmer? 

Beides. Und auch, wenn mein Bruder immer noch zögert, ob eine Besichtigung denn etwas für die Kinder ist, lässt er sich darauf ein. Bereits im Innenhof schließt die Kleine Freundschaft mit den steinernen Fabelwesen auf der großen Freitreppe. Die Große fragt sich, hinter welchem der Fenster wohl die Prinzessin schläft und wo denn das Plumpsklo sein mag. 

Veranstaltungen und Sonderausstellungen

Zuerst einmal führt uns unser Weg in die Schlosskirche, während ich erzähle, dass wir sowohl hier drin als auch draußen im Innenhof schon Mordsharz-Lesungen hatten. Ja, die vielen verschiedenen Veranstaltungen gehören auch zum Schoss dazu, machen es auch für Harzer immer wieder zu einem lohnenswerten Ausflugsziel. 

Es folgt ein Rundgang durch die Räumlichkeiten, die sowohl Museum mit vielen spannenden Details sind wie natürlich auch Prinzessinnenzimmer. Viel gibt es zu sehen, vor allem immer wieder auch Sonderausstellungen, die sich in die prächtigen Räumlichkeiten einfügen und jeden einzelnen Raum zu einer Entdeckungsreise machen. 

Die Mädchen finden es äußerst spannend, meine Schwägerin bekommt plötzlich viele neue Ideen für die heimische Inneneinrichtung und mein Bruder ist fasziniert von der kunstvollen Architektur der damaligen Zeit. 

Schule der magischen Tiere

Die aktuelle Zeit verfliegt jedenfalls wie im Flug, denn überall gibt es noch etwas zu entdecken. So ist die Große ganz fasziniert davon, dass es damals sozusagen hinter den Kulissen eigene Gänge für die Bediensteten gab. Außerdem erkennen beide Kinder die Kulisse des Films „Die Schule der magischen Tiere“ und sie sind überzeugt, dass einige der tierischen Darsteller sich hier bestimmt noch irgendwo verstecken. Der dritte Teil der Filmreihe soll übrigens im September in die Kinos kommen.

Am Ende ist die gesamte Familie glücklich und ich fühle mich bestätigt. Zum einen darin, dass es gar nicht so schwer ist, Kinder auch für Kultur zu begeistern, und zum anderen, dass der Harz als Urlaubsziel einfach unglaublich viel zu bieten hat.  






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