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11.08.2017

Wachsam sein und Einbrechern vorbeugen


Große Resonanz erfuhr die Informationsveranstaltung zum Thema „Einbruch-Wie kann ich mich schützen“ von dem Polizeikommissariat Osterode mit Unterstützung der Polizeiinspektion Northeim/Osterode mit Dirk Schubert (links) und Volker Hahn.

Das Polizeikommissariat Osterode führte ein Sensibilisierungs- und Aufklärungsprogramm für die Einwohner am Röddenberg durch. Dort werden überdurchschnittlich viele Wohnungseinbrüche verzeichnet.

von Herma Niemann

Auch wenn im Allgemeinen die Fallzahlen bei Wohnungseinbrüchen bundes- und Niedersachsenweit sinken, musste die Polizei jedoch in Osterode im vergleich zum Vorjahr einen Anstieg verzeichen.

Wie Dirk Schubert, Beauftragter Prävention Kriminalitätsbekämpfung in der Polizeiinspektion Northeim/Osterode am Dienstag in der Aula der Grundschule Am Röddenberg auf einer Informationsveranstaltung zum Thema „Einbruch-Wie kann ich mich schützen“ mitteilte, habe es in dem Gebiet der Polizeiinspektion Northeim/Osterode im vergangenen Jahr 183 vollende und 124 versuchte Wohnungseinbrüche gegeben, im gesamten Stadtgebiet von Osterode waren es 2015 26 und im vergangenen Jahr 43. Im Gegensatz zum gesamten Trend im Stadtgebiet habe sich gerade am Röddenberg ein Hot-Spot gebildet, da dort die meisten Einbrüche zu verzeichnen seien.

Die Kollegen in Osterode seien jedoch sehr aktiv und erfolgreich, bei einer Aufklärungsquote von 40 Prozent. In gesamt Deutschland hingegen läge die Quote zwischen 15 und 25 Prozent. Was die Vorgehensweise der Diebe in Osterode anginge, sagte Schubert, dass, hingegen der üblichen Praxis des Aufhebelns von Fenstern, hier verstärkt Scheiben eingeschlagen werden. „Aus unserer Sicht ist das eine relativ seltene und unübliche Praxis“, so Schubert, da der Täter dadurch auch ein hohes Risiko einginge durch den Lärm und die Verletzungsgefahr.

Grundsätzlich sollte dennoch jeder, der das Haus oder die Wohnung verlässt, darauf achten, dass Terrassentüren und Fenster nie gekippt sondern geschlossen sind. „Gekippte Fenster sind für Diebe offene Fenster“, so Schubert, zudem könnte man im Schadensfall auch Probleme mit der Versicherung bekommen. Auch wenn man sage, es sei bei einem ja nichts zu holen, ein Einbruch habe für die Geschädigten gravierende Folgen, denn von einen auf den anderen Moment verliere man das Sicherheitsgefühl. Das könne sogar so weit gehen, dass man psychologische Hilfe an Anspruch nehmen müsse.

Mit modernen, den heutigen Sicherheitsmaßstäben angepassten Türen und Fenstern sowie weiteren Sicherungsmaßnahmen, wie moderne Schutzbeschläge, Profilzylinderschlösser oder Querriegel, mache man Dieben die Arbeit schwer, da sich Einbrecher zum Einstieg in ein Objekt nicht lange aufhalten können.

Neben den baulichen Veränderungen, die es Dieben schwerer machen, einzubrechen, sei aber auch das eigene Verhalten und das der Nachbarn eine gute Vorbeugung gegen Einbrecher, so Volker Hahn, Polizeioberkommissar Prävention. „Gelegenheit macht Diebe. Deshalb ist die Bevölkerung gefragt, immer wenn einem etwas komisch vorkommt, die Polizei zu verständigen“. Das gelte auch bei ungewöhnlichen Geräuschen oder Personen, die sich im Wohngebiet auffällig verhalten oder in Fahrzeugen mit fremdem Kennzeichen umherfahren. Denn allein schon eine simple Personalienfeststellung verhindere zumindest in dem speziellen Fall, dass dieser vermeintliche Täter aufgebe.

Für eine erfolgreiche Polizeiarbeit sei man auch immer auf Hinweise angewiesen, so Hahn. Weitere Informationen, wie man sein Hab und Gut schützen kann, gibt es bei den Polizeidienststellen und unter www.k-einbruch.de, einer Initiative der Polizei und der Wirtschaft.

 

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