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07.08.2017

Der Ernst des Lebens kann ruhig kommen


Am Samstag wurde Einschulung gefeiert – heute geht es richtig los

von Christian Dolle

„Früher wurde nicht so ein Aufriss gemacht“, hört man einige Ältere missbilligend kommentieren, wenn die Sprache auf die Einschulungsfeiern am vergangenen Samstag kommt. Stimmt. Vor noch nicht allzu langer Zeit gab es einen Gottesdienst, ein paar warme Worte der neuen Klassenlehrerin, eine Schultüte mit ein paar Süßigkeiten und das war es dann.

Heute wird der Eintritt in den sogenannten Ernst des Lebens oft mit der gesamten Verwandtschaft und einer großen Party gefeiert. Und die Schultüte ist bis obenhin voll mit teurem Spielzeug und vielleicht sogar schon dem ersten Smartphone. Allerdings obliegt all das ja den Eltern und die können zum Glück selbst entscheiden, in welchem Rahmen sie diesen wichtigen Schritt ihres ABC-Schützen feiern.

Geblieben sind meist nach wie vor der Gottesdienst und eine feierliche Begrüßung in der Schule. In Lasfelde beispielsweise wurden die Erstklässler von Pastorin Silke Dobers gesegnet, anschließend ging es in die Schule, wo die älteren Kinder einige Lieder und ein Theaterstück eingeübt hatten. Dass es sich dabei um das ganz klassische Märchen von Schneewittchen und den sieben Zwergen – oder muss man heute politisch korrekt von Kleinwüchsigen sprechen? – handelte und die Geschichte auch die Kinder von heute noch fesselte, sei nur nebenbei bemerkt.

Allerdings muss in diesem Kontext auch erwähnt werden, dass Schulaufführungen früher oft spätestens ab der dritten Reihe unverständlich waren, weil die Mitwirkenden viel zu leise sprachen und viele Lehrer ja auf so neumodische Dinge wie Mikrofone verzichten konnten. Stichwort: „Früher ging es schließlich auch ohne.“ In der Grundschule Lasfelde jedenfalls sprach keiner der Mitwirkenden zu leise und die Lehrer hatten ihren Schülern sogar beigebracht, das Mikrofon immer weiterzureichen, so dass auch die Geschwisterkinder und Großeltern in den hinteren Reihen noch alles verstehen konnten.

Durchs knackige und kurzweilige Programm führte Anja Hampe, da Schulleiterin Anke Schwarz kurzfristig erkrankt war. Anschließend bekamen die „Neuen“, die sich auf den ersten Blick als gute musikalische Verstärkung entpuppten, ihre Schultüten, bevor sie dann mit ihren Klassenlehrerinnen Julia Wedemeyer und Wiebke Jödecke die allererste Unterrichtsstunde ihres Lebens beginnen durften.

Am heutigen Montag beginnt für sie und für alle anderen Erstklässler in der Region dann wirklich der sogenannte Ernst des Lebens. Vieles mag sich in den letzten Jahrzehnten verändert haben, so wie sich auch die Welt da draußen verändert hat. Doch noch immer gibt es Lehrer und viele andere, die all diesen jungen Menschen dabei helfen, den bestmöglichen Start ins Leben zu finden.




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