Sport

05.08.2017

Auf „Tailwhip“, „Barspin“ und „Drop-In“ kommt es an


Ein Sporttrend erobert unsere Kinder. Momentan sind bei den Jugendlichen Stunt-Scooter besonders angesagt.

...von Herma Niemann

„One-Eighty“, „Three-Sixty“ und „Two-Seventy“, das ist die momentan angesagte Art, Gradangaben für Sprünge auszudrücken. Seit Anfang des Jahres hat ein neuer Trend die Kids fest im Griff. Die Trendwelle schwappte aus Australien und Amerika zu uns herüber und heißt „Stunt-Scooter“.

Seitdem beschäftigten sich die Jugendlichen mit „Tailwhip“, „Barspin“, „Drop-in“ oder dem „Grinden“. Auf Deutsch: alles bestimmte Tricks und Bewegungen, die man auf dem sogenannten Stunt-Scooter, früher auch Roller genannt, vollführen kann. Auf gar keinen Fall darf man aber den fahrbaren Untersatz als Roller bezeichnen, da reagieren die Jugendlichen sehr empfindlich drauf.

Wer nun einen Stunt-Scooter mit den herkömmlichen Rollern vergleicht, wird sehr schnell feststellen, dass beide nicht sehr viel gemeinsam haben. Die Stunt-Scooter, mit denen Tricks absolviert werden können, sind deutlich schwerer und robuster und haben eine andere Bauweise. Es sind Sportgeräte, bei denen jedes Bauteil exakt gefertigt wurde und besonderen Belastungen im Sprung standhalten soll.

Die Scooter sind auch nicht gerade günstig, für einen einigermaßen guten sollte man schon mindestens 150 Euro ausgeben, sagt der zwölfjährige Fynn Mai aus Osterode, der vor ungefähr vier Monaten durch Freunde auf den Freizeitsport aufmerksam geworden ist. „Ich fand die Stunts richtig cool und habe es dann auch ausprobieren wollen“, so Fynn. Er hat das Glück, direkt in der näheren Umgebung einer kleineren Skateranlage am Haus der Jugend in Osterode zu wohnen, und kann deshalb oft trainieren. In Seesen könne man auch sehr gut fahren. Dort gibt es vier Geräte, eine kleine und eine große Quarterpipe, eine sogenannte Box und ein Rail, das ist eine Schiene, auf der man langgleiten kann. Ab und zu werde er auch schon mal mit seinen Kumpels nach Herzberg gefahren, dort ist direkt am Juessee eine kleine Anlage.

Ganz oft trifft er sich jedoch mit rund zehn Jugendlichen aus Teichhütte und Gittelde hinter dem Discounter in Teichhütte. Dort sei zwar keine Anlage, aber man könne dort ganz gut fahren. „Viele meiner Freunde in Gittelde haben einfach nicht so oft die Möglichkeit, nach Osterode zu kommen“, so Fynn. Es müsse ja nicht groß sein, aber über eine kleine Anlage mit zwei Sprungbahnen in Gittelde oder Teichhütte würden sich die Jugendlichen schon sehr freuen, sagt der junge Osteroder. Beton und Stahlschienen, da ist so schnell kein Vergang dran und es hält eine ganze Weile.

Scooter-Fans sind mit den belastbaren Geräten so gut wie keine Grenzen bei den Tricks gesetzt. Dennoch muss gesagt werden, dass dabei auch immer die Sicherheit im Vordergrund steht. Es empfiehlt sich sowohl für Einsteiger als auch für Fortgeschrittene, immer Helm, Ellbogen- und Knieschoner oder Rückenprotektoren zu tragen. Dennoch bestanden die beiden Jugendlichen nur für die Fotoaufnahmen darauf, aus optischen Gründen auf die Sicherheitsausrüstung zu verzichten.

Gerne verfolgen die Kids auch die diversen Stunts auf Youtube. Ihre Favoriten sind die Profis wie Claudius Vertesi, Ryan Williams und Dakota Schuetz, die dem Actionsport nachgehen, und sich in der Regel ihre Scooter aus erhältlichen Einzelteilen teuer selbst zusammenstellen. So können sie gewährleisten, dass der Stunt Scooter genau ihren Bedürfnissen angepasst ist und jeden Trick mitmacht, den sie beherrschen. Noch reichen den Jugendlichen zum Glück die im Handel erhältlichen.

 





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