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23.06.2023
Volksbank im Harz: Weiterhin positiv entwickelt
Norbert Gössling, Mario Castello, Norbert Döbrich, Stefan Krippendorff und Torsten Janßen (von links) bei der Verabschiedung
Vertreterversammlung bei der Volksbank im Harz | Bilanzsumme und Kundengesamtvolumen erhöhte sich
von Herma Niemann
Osterode. Auch wenn das vergangene Jahr 2022 erneut kein einfaches für Banken gewesen sei, habe die Volksbank im Harz es geschafft, ihre Effizienz zu verbessern, das Eigenkapital deutlich zu stärken und auch ihre Mitglieder und Kunden bestmöglich durch die schwierige Zeit zu begleiten. Das betonte der Aufsichtsratsvorsitzende Stefan Krippendorff bei der jüngsten Mitgliederversammlung, die wie üblich in der Stadthalle Osterode unter großer Beteiligung stattfand. Das heimische Geldinstitut hat also seinen Wachstumskurs fortgesetzt, Innovationsstärke bewiesen und die Leistungsfähigkeit ausgebaut.
"Das Jahr hat seit Ausbruch des Ukraine-Krieges im Februar gezeigt, wie schnell sich unser Leben in sehr kurzer Zeit massiv verändern kann", so Krippendorff. Dazu kam die anhaltende Ausbreitung des Corona-Virus und dessen Folgen für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Krippendorff dankte allen, die sich im vergangenen Jahr für die Volksbank engagiert haben, wie auch den knapp 100 Beschäftigen, für die das Jahr 2022 sehr anspruchsvoll gewesen sei. "In diesem anspruchsvollen Umfeld der Krise , einem aktiven Wettbewerb und hohen regulatorischen Anforderungen hat sich die Volksbank weiterhin positiv entwickelt", so Bankvorstand, Torsten Janßen.
In seinem Bericht zeigte er sich insgesamt zufrieden mit der bilanziellen Entwicklung. Alle wichtigen Geschäftsbereiche, insbesondere die Aktiv- und Passivsparte sowie das Dienstleistungsgeschäft, hätten einen positiven Beitrag zum Unternehmenserfolg geleistet. So stieg die Bilanzsumme im Jahr 2022 um sieben Prozent auf 576,5 Mio Euro. Das Kundengesamtvolumen erhöhte sich um 5,5 Prozent auf 1.201 Mio Euro. Inzwischen sei es gelungen, den genossenschaftlichen Markenkern seit weit mehr als 195 Jahren immer wieder zeitgemäß umzusetzen, so Janßen weiter, das aber nicht auch Angst vor Veränderung. "Mit dem Mut zur Veränderung bewahren wir das, was für unsere Kunden und Mitglieder wichtig ist". Man habe sich als verlässlicher Partner erwiesen und die gute Positionierung im Regionalmarkt bestätigt.
An die gute Entwicklung der Vorjahre habe die Volksbank auch im Bereich des Kreditgeschäftes anknüpfen können. Mit einem Zuwachs von 14,6 Prozent auf 413,1 Mio Euro nahmen die Kundenkredite zu. "Eine Kreditklemme spüren unsere Kunden bei uns nicht, allen vertretbaren Kreditwünschen stehen wir aufgeschlossen gegenüber". Auch die Einlagen würde sich nach wie vor auf einem hohen Niveau befinden. Diese habe die Volksbank mit einem Plus von 7,3 Prozent auf 447,8 Mio Euro gegenüber dem Vorjahr steigern können. Diese Zuwachs sei ein echter Vertrauensbeweis, so Janßen.
Der schon in den Vorjahren zu beobachtende Trend der Anleger, langfristige Geldanlagen zu vermeiden und liquide Anlageformen zu bevorzugen, habe sich fortgesetzt. Neben einem Motiv zur Vorsicht, dürfte vor allem als Ursache hinzukommen, dass die Kosten in sämtlichen Bereichen des Lebens zugenommen haben. Wie Janßen berichtete, belaufe sich der Jahresüberschuss auf rund 518,4 Tausend Euro. Aus diesem Betrag werde größtenteils das Eigenkapital gestärkt, ein weiterer Teil werde als Dividende in Höhe von vier Prozent an die Mitglieder ausgezahlt. Diesen Beschluss fasste die Vertreterversammlung.
Zur fortschreitenden Digitalisierung sagte Janßen, dass die Präferenz für ausschließlich persönliches Banking in der Filiale weiter zurückgehe. Das gelte erst recht für klassische Services wie Geld abheben oder Überweisungen tätigen. "Wir müssen uns auf das kontinuierlich verändernde Kundenverhalten einstellen". Es sei aber weiterhin Aufgabe der Volksbank, das Persönliche mit dem Digitalen für ein optimales Kundenerlebnis zu verknüpfen.
Auch das Thema Nachhaltigkeit stehe auf der Agenda. Deshalb hat sich das Geldinstitut selbst verpflichtet, einen entscheidenden Beitrag in Richtung des grünen Wandels zu leisten. Ihrerseits habe die Volksbank schon einige Dinge auf den Weg gebracht. "Seit Gründung gehören wirtschaftlicher Erfolg und gesellschaftlich verantwortungsvolles Handeln für uns fest zusammen, damals wie heute ist Nachhaltigkeit Teil unseres Selbstverständnisses und unserer DNA, genauso wie wir als Genossenschaften seit jeher sozial und solidarisch orientiert sind", so Janßen. Deshalb sei es in der Volksbank selbstverständlich, dass man auch über unser Kerngeschäft hinaus engagiere und den Wandel hin zu mehr Nachhaltigkeit aktiv voran betreibe. Ihre Verbundenheit mit Mitgliedern und der Region habe die Genossenschaftsbank im vergangenen Jahr erneut auch dadurch unter Beweis gestellt, dass sie zahlreiche Vereine und Initiativen unterstützte. Insgesamt beliefen sich Spenden, Sponsoring und Stiftungserträge der Volksbank im vergangenen Jahr auf 86.597 Euro.
Turnusgemäß fanden auch Wahlen zum Aufsichtsrat statt. Die Aufsichtsratsmitglieder Claudia Will und Carsten Eisfelder stellten sich zur Wiederwahl und wurden in ihren Ämtern bestätigt. Norbert Döbrich hat sich aus persönlichen Gründen entschieden, nicht erneut für den Aufsichtsrat zu kandidieren.