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28.07.2017

Ehrenamtliche Sterbebegleiter in Elbingerode eingesegnet


von Petra Bordfeld

Pastor Hillard Heimann und der Hospizvereins Osterode e.V. hatten zu einer ganz besonderen liturgischen Feier in die St. Petri-Kirche zu Elbingerode geladen, in deren Mittelpunkt die Einsegnung von ehrenamtlichen Sterbebegleiterinnen und Sterbebegleitern stand. Für dessen musikalischen Höhepunkt sorgten die Blues- und Swinginterpretin Brandy Schuster und der Vollblutinstrumentalist Richard Chajez.

Zur freudigen Überraschung aller ließen Carolin, Tochter eines Sterbebegleiters, und Eva, auf ihren Querflöten Georg Friedrich Händels „Marsch“ erklingen. Die gemeinsam angestimmten Lieder begleitete Bernd Wode an der Orgel.

Eingangs brachte Pastor Heimann seine Freude darüber zum Ausdruck, dass für diese nicht alltägliche Feierstunde das Gotteshaus in Elbingerode ausgewählt wurde, welches sich gut gefüllt präsentierte.

Er sprach den Helfenden große Anerkennung dafür aus, dass sie sich dafür entschieden haben, vom Bett eines sterbenden Mitmenschen nicht zu flüchten, sondern dort auszuhalten. Er ermutigte alle, sich nicht durch eine Enttäuschung entmutigen zu lassen, sondern den neu gewählten Weg weiter zu gehen, auch wenn dieser mal in eine gefühlsmäßige Wüste führen könnte. Vielmehr gelte es, Unsicherheit aufzuhalten und Ängste zu bestehen, damit wieder ein fester Grund unter beiden Füßen zu verspüren wäre.

Pastor Heimann sprach allen größten Respekt dafür aus, dass sie ihre Freizeit mit dieser ganz besonderen Aufgabe zu gestalten, was keineswegs was Naheliegendes oder Normales, sondern viel mehr etwas ganz Besonderes in diesem Lebensbereich sei, der immer noch viel zu oft tabu ist. Dass sie nicht „nur“ diese Schweigen brechen, sondern einen unglaublich großen Dienst an der Gesellschaft und insbesondere für den Sterbenden sowie deren Angehörigen antreten, mache sie bewundernswert.

Dafür brächten sie etwas sehr Kostbares mit an das Bett eines Sterbenden: die Nähe und die Zeit. Bei alle dem dürfe keiner vergessen, dass niemand ein Engel Gottes ist. Wichtig sei dahingegen, seine eigenen Grenzen zu erkennen und zu akzeptieren. Wenn der Moment des Todes einträfe, sollte man loslassen und nicht fragen, ob alles richtig war.

Und keiner sollte vergessen, dass er nicht allein ist. Denn die Gemeinschaft derer, mit denen der Ausbildungskurs besucht wurde, ist ein schwerwiegendes Element. Zu dem gehörten die Paten und Familienangehörige ebenso.

Menschen, welche begleitet werden, hätten meist keine weiten Wege mehr vor sich. „Aber wir dürfen weitergehen“. Also sollte keiner verzagen, denn die Begleitung des Sterbenden dürfe auch als Speise für den eigenen weiteren Lebensweg gesehen werden, den man mutig und zuversichtlich weitergehen sollte. Abschließend wünschte er allen, dass sie viele ermutigende und stärkende Begegnungen auf den Weg mitnehmen werden.

Petra Schröder, erste Vorsitzende des Hospizvereins, dankte im Namen des gesamten Vorstandes den Paten für deren Mut, den Sterbegleitern zur Seite zu stehen und all denen, welche diesen Gottesdienst organisiert hatten. Doch dürfe nicht vergessen werden, dass es ohne die Sterbebegleiter den Hospizverein nicht gäbe „Es ist ein Segen für uns alle, dass ihr zu uns gestoßen seid und bleibt, um sterbende Menschen auf ihren letzten Weg zu begleiten“.

Koordinatorin Daniela Pfeiffer sparte auch nicht mit Worten des Dankes und versicherte, dass es sehr schön gewesen wäre, sie alle kennengelernt und mit ihnen zusammen gelernt zu haben.

Dann bat Hausherr Hillard Heimann die neuen Begleiter zu sich in den Altarraum, um sie dort zu segnen. Deren Paten traten auch mit nach vorne, um dann alles Gute und Kraft zu wünschen. Eingesegnet wurden Birgit Stropel, Gabriele Hartmann und Heike Mönch aus Bad Lauterberg, Marion Gödeke aus Elbingerode, Götz Groffmann, Cornelia Niehus und Susanne Falk aus Osterode sowie Marion Meyer aus Förste.

Die vielen gesprochenen Worte wurden von faszinierenden Liedbeiträgen unterbrochen, welche mit herzhaftem Beifall bedacht wurden.
Nach der liturgischen Feier blieben alle noch zusammen.
BILDTEXTE

Einsegnung 13a:
Einsegnung 2a: Richard Chajez und Brandy Schuster sangen sich in die Herzen der Gottesdienstteilnehmer
Einsegnung 11: Carolin und Eva sorgten für eine freudige Überraschung. Fotos: Bordfeld

 

Heike Mönch, Marion Meyer, Gabriele Hartmann, Marion Gödeke   Elbingerode, Cornelia Niehus, die erste Vorsitzende, Petra Schröder (vorne v. li. n. re.) sowie Susanne Falk, Multiplikatorin Heike Fischer, Birgit Stropel, Pastor Hillard Heimann, Koordinatorin Daniela Pfeiffer und Götz Groffman (hinten v. li. n. re.) nach der Einsegnung.


Richard Chajez und Brandy Schuster sangen sich in die Herzen der Gottesdienstteilnehmer

Carolin und Eva sorgten für eine freudige Überraschung.

Heike Mönch, Marion Meyer, Gabriele Hartmann, Marion Gödeke Elbingerode, Cornelia Niehus, die erste Vorsitzende, Petra Schröder (vorne v. li. n. re.) sowie Susanne Falk, Multiplikatorin Heike Fischer, Birgit Stropel, Pastor Hillard Heimann, Koordinatorin Daniela Pfeiffer und Götz Groffman (hinten v. li. n. re.) nach der Einsegnung.

 

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