Vereinsleben

29.03.2023

NABU Osterode hielt seine Jahreshauptversammlung in der Osteroder Stadthalle statt


..NABU Osterode

Eine mit vielen Informationen gefüllte JHV des Naturschutzbund Deutschland Gruppe Osterode fand in der Stadthalle statt. Vor den üblichen Regularien berichtete Bernd Scholze aus Osterode mit einem Vortrag über seine Arbeit im Wespen- und Hornissenschutz „Ich bin friedlich – und du???“.  Viele spannende Geschichten wie unsere Bevölkerung mit den staatenbildenden Insekten umgeht und wie mit Akzeptanz und Rücksicht Mensch und Insekten zusammenleben können und sollten erfreute die Mitglieder und Gäste.

Die Vorsitzende Gabriele Hofmann ging in Ihrem Jahresbericht auf viele Punkte und Tätigkeiten des Vereins, mit jetzt rund 1500 Mitgliedern im Altkreis Osterode, ein. Mit dem aktuell beschäftigten Bundesfreiwilligen Felix Schrader und dem ehemaligen Michael Knoth hat die Gruppe immer einen Ansprechpartner für das NABU-Naturschutzzentrum in der Abgunst. Beide Herren wurde eine hervorragende Arbeit auf vielen Ebenen bescheinigt und gedankt. Zum 1 September in diesem Jahr wird wieder die Stelle frei und es können sich jetzt schon interessierte Schüler und Schülerinnen, sowie auch ältere Personen für die einjährige Tätigkeit bewerben.

Für die Jahrelange Kontrolle von vielen Nistkästen um Osterode ehrte der Vorstand das Ehepaar Zenker aus Osterode mit einem Präsent und Blumenstrauß.

Der NABU ist neuer Grundstücksbesitzer dank einer Schenkung auf der Pipinsburg Katzenstein mit einer Gipskarstwiese. Auf die Suche nach weiteren Grundstücken speziell Grünflächen für die gefährdeten Wiesenbrüter wie der Vogel des Jahres 2023 das Braunkehlchen, wies die 1. Vorsitzende Frau Hofmann nochmal ganz deutlich hin. Für den NABU ist es seit 40 Jahren wichtig nicht nur über Natur- und Artenschutz aufzuklären sonders auch selbst mit den Käufen von Natur- und Kulturflächen aktiv unsere Heimat mit den Naturschätzen zu bewahren und gestalten.

In 2022 beging der NABU Osterode sein 40jähriges Bestehen mit einer Festveranstaltung und der Herausgabe einer 100-seitigen Festschrift mit allen bisher geleisteten Arbeiten im Naturschutz. Genauso setzt sich das Kürzel NABU zusammen: N wie Naturschutz, A wie Artenschutz, B wie Biotopschutz und U wie Umweltschutz. Neben den monatlichen Vorstandssitzungen gab es verschiedene Stellungnahmen und Gespräche zu Naturschutzrelevanten Eingriffen wie geplante Bebauungspläne, Agro-Solaranlage, Windenergieparks, Klimakonzepte uvm. Positiv sind die jetzt halbjährigen Gespräche mit der Stadt Osterode über viele Themen wie Grünpflege, Baumschutzsatzung, Blühflächen, Klimaschutz, LED -Beleuchtung, Radwege.

Projekte wie das Korkensammeln von Weinflaschen für den Kranichschutz und Althandys-Sammeln für den Insektenschutz runden die zahlreichen Aktionen des NABU auch über die Stadtgrenzen hinaus.
Über das NABU-Stiftungsgelände auf dem ehemaligen Standortübungsplatz berichtete Mark Geb. Die Fichtenforsten sind abgängig und werden nicht aufgeforstet, sondern es wird auf Naturverjüngung gesetzt, die Beweidung läuft seit Jahren mit einer Schafherde gut. Nur einige Müllablagerungen und nicht belehrbare Hundebesitzer, die im FFH-Gebiet ihre Hunde frei laufen lassen, bereiten den Gebietsbeauftragten Ursula Glock-Menger und Mark Geb kleine Sorgen.

Auf den Streuobstwiesen auf dem Kirchberg und Beierfelde sind wieder Bäume vom Landschaftspflegeverband Göttingen, wo die NABU-Gruppe auch Mitglied ist, beschnitten. Die Arbeiten wie Wiesen mähen, das Gras zusammen harken, das Obst ernten und zur Schwiegershäuser IG Streuobst zum Mosten bringen und den Apfelsaft abholen organisieren und ausführen die ehrenamtlichen Mitglieder und Baumpaten. Den köstlichen naturtrüben Apfelsaft gibt es in 12er Kisten im NABU-Naturschutzzentrum Osterode, Abgunst 1 jeweils am Dienstag und Donnerstag von 13 bis 18 Uhr.

Seit 18 Jahren sichten und bekämpfen ehrenamtlich Mitglieder den Aufwuchs des Riesenbärenklau in der Sieber, Oder und Söse, mit großem Erfolg. So konnte Siegfried Lange über die Sieber zwischen Herzberg und Hörden berichten das die invasive Pflanze so gut wie beseitigt ist, Kontrollen aber trotzdem wichtig sind. Weitere Fließgewässer oder Landschaftsbereiche mit Pflanzen werden nicht mehr angenommen, hier ist die Verantwortung bei den Eigentümern.

Den ornithologischen Jahresbericht trug Gisela Ahrens für Ihren im Jahr 2022 verstorbenen Mann Friedrich Ahrens vor. „Erfreulich waren insgesamt 7 Meldungen vom Vogel des Jahres dem Wiedehopf“ so Gisela Ahrens. Sorgen bereiten allen Vogelkundlern der starke Rückgang der Wiesenvögel was auf die leider immer früher beginnende Wiesenmahd zurückzuführen ist. Aber es gibt aber auch Gewinner, mit immer mehr Beobachtungen, wie den Silberreiher, Uhus, Schwarzstörche, Dohlen und im Winter die Gänsesäger. Mit über 100 verschiedenen Brutvögeln ist der Altkreis Osterode noch gut aufgestellt. Gerne werden besondere oder kontinuierliche Beobachtungen aus dem Altkreis von Frau Ahrens, die die Arbeit Ihres Mannes dankenswerterweise fortsetzen wird oder über dem NABU-Naturschutzzentrum gesammelt. Ein guter Einstieg sind immer die bundesweiten NABU-Aktionen „Stunde der Wintervögel“ und „Stunde der Gartenvögel“ jetzt vom 12.-14. Mai.

Den Jahresbericht der sehr aktiven Fledermaus AG trug Wolfgang Rackow auch im Namen von David Anderson vor. Die beiden leisten seit Jahrzehnten eine ehrenamtliche Arbeit für die fliegenden Säugetiere und kamen auf 120 Tageseinsätze im Jahr 2022 mit rund 600 geleisteten Stunden. Beliebt sind seit vielen Jahren die Ferienpass-Aktionen „Den Fledermäusen auf der Spur“. Spannend war der Wiederfang einer vor 14 Jahren markierten Brandtfledermaus am Iberg bei Bad Grund.

Den leider erkrankten Reiner Deichmann aus Schwiegershausen wurden die besten Genesungswünsche übermittelt. Er betreut und pflegt die sieben NABU eigenen Grundstücke in der Gemarkung Schwiegershausen seit über 30 Jahren und benötigt dringend Unterstützung, auch für die Kontrolle der fast 100 Nistkästen.

Viola Sporleder-Geb berichtete über das aktuelle Verwaltungsgerichtsurteil der sogenannten Schottergärten. Obwohl schon in der Niedersächsischen Bauordnung 1973 verankert, sind diese neumodischen, nicht ökologische Anlagen von Gartengrundstücken mit überwiegend grauen Steinen, manchmal ohne jegliche Pflanze verboten. „Für die Überwachung wäre der Landkreis Göttingen als Baubehörde zuständig“ so Frau Sporleder-Geb um die „Gärten des Grauens“ wieder zurückzubauen.

Mit einer einstimmigen Entlastung des Vorstandes und einem sehr positiven Kassenbericht von Kassenwart Thorsten Bayer endete die Vorstellung der Tätigkeiten.

Bei den Vorstandswahlen waren alle froh wieder ein komplettes Team zu haben mit:

1. 1. Vorsitzende Gabriele Hofmann
2. 2. Vorsitzender Mark Geb (neu)
3. Schriftführer Michael Schulte
4. Kassenwart Thorsten Bayer
5. Pressewart Wolfgang Rackow

Als Beisitzer und Beisitzerinnen wurden gewählt: Gisela Ahrens, Reiner Deichmann, Ursula Glock-Menger, Cyriakus Harenberg, Dietlinde Hartmann, Siegfried Lange, Monika Renziehausen und Heiner Wendt.

 

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