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28.12.2022
50 Jahre Norwegen
Der Hardanger Gletscher am Horizont
eine Homage von Johannes Nordmann
1972 bin ich das erste Mal auf den noch kurvenreichen alten und schmalen Straßen über die Berge durch und in Norwegen gefahren. Ich war jung und Reisen war noch abenteuerlich und Tourismus steckte weltweit noch in den Kinderschuhen. Als nach rund 330 Kilometern von Kristiansands Fähranleger im Süden Norwegens die Stadt Odda am Sörfjord des Hardangerfjord erreicht war, waren schon nie erwartete Eindrücke aufgenommen worden.
Als dann Tage später nach der Fahrt entlang des Hardangerjords der Vöringsfoss (Wasserfall) als Höhepunkt der Reise mit Übernachtungen in dem kleinen Ort Eidfjord erreicht wurde, war ich mir sicher, dass dieses Erlebnis nicht einmalig sein würde.
Genau 5 Jahrzehnte später, hat sich dies um ein Vielfaches bestätigt. Obwohl auch der Rest der Welt von mir auch reichlich bereist wurde, so gehörte der mindestens einmal jährliche Trip nach Norwegen zum Highlight jeden Jahres. Wegen der Corona Situation war es 2019 unbestimmt, ob man überhaupt reisen kann und somit das Erlebnis ausfällt. Es war dann nach vielen Schwierigkeiten doch noch möglich.
Im Laufe der Jahre hat sich nicht nur in Norwegen touristisch viel verändert. Aber die Ruhe in der Unterkunft des Bergslien Tourisheim in Eidfjord am Ende des Hardangerfjords ist geblieben, die ich hier genieße, da es oft auf der Reiseroute lag und liegt.
Gern denke ich jetzt auch an die vielen, vielen anderen Eindrücke des halben Jahrhunderts.
Waren es erst die hellen Nächte des Sommers, die mich faszinierten, so kamen schon ab 1980 die Osterferien mit Skilanglauf dazu. Nach fünfmaliger jährlicher Teilnahme an einem Wettbewerb im Langlauf sind so mehr als 2 500 Kilometer zusammen gekommen, incl. eines Pokals des norwegischen Skiverbandes. Der Höhepunkt war die Teilnahme am Birkebeiner-Rennet mit 55 Kilometern Langlauf in Lillehammer 1983, der späteren Olympiastadt. (s.u.)
Eine Teilnahme am Triathlon in Eidford hat leider zeitlich nie gepasst.
Obwohl der Aufenthalt in diesem kleinen Ort mindestens 50% der Reisen einbezog.
Nicht nur wegen des Vöringsfoss in der Nähe des Städtchens, dem wohl beeindruckendsten Wasserfalls Norwegens, neuerdings mit seinem Rundgangs über eine Brückenanlage. Reichlich weitere Sehenswürdigkeiten im Umkreis von 50 Kilometern kann man aus Reiseführern oder vor Ort in der stets zuvorkommenden Touristeninformation erfahren.
Aber auch Nordnorwegen war 6 mal eine Reise wert. Unvergesslich die erste von drei Reisen zum Nordkap 1977 einschließlich des Aufenthalts von fast sechs Wochen in der nördlichsten Region Finnmark. Zumal derzeit die Europastraße 6 noch teilweise eine Schotterpiste war. Alternativ sucht die Küstenstraße von Steinkjer nach Bodö und die Lofoten weltweit ihresgleichen.
Als weit gereister Globetrotter mit ca. 250 Stempeln in drei Reisepässen und Aufenthalt an den Küsten aller sieben Weltmeere ist dieser Beurteilung mit Sicherheit zu vertrauen.
Das Wichtigste waren jedoch einige der vielen Menschen, die ich im Laufe der Zeit kennen gelernt habe.
Leider ist das befreundete Ehepaar, das mir viel von der skandinavischen Lebensart beigebracht hat, vor einigen Jahren verstorben. Deren Kinder lassen aber den Kontakt und Erinnerungen weiterleben.
Ihnen gilt mein besonderen Dank und die Hoffnung auf vielleicht noch ein paar weitere Jahre bleibt bestehen.
Takk for alt, Norge.....