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28.12.2022

Auszeichnung für Verdienste um Grundlagenforschung und Göttingen Campus


Der Göttinger Physiker Prof. Dr. Stefan Hell hat die Ehrenmedaille „In Publica Commoda“ der Universität Göttingen erhalten. Die Universität zeichnet ihn damit für seine Verdienste um die Grundlagenforschung am Standort Göttingen und die Entwicklung des Göttingen Campus aus. Links Universitätspräsident Prof. Dr. Metin Tolan.

Prof. Dr. Stefan Hell erhält Ehrenmedaille „In Publica Commoda“ der Universität Göttingen

(pug) Der Göttinger Physiker Prof. Dr. Stefan Hell hat die Ehrenmedaille „In Publica Commoda“ der Universität Göttingen erhalten. Die Universität zeichnet ihn damit für seine Verdienste um die Grundlagenforschung am Standort Göttingen und die Entwicklung des Göttingen Campus aus. Hell ist Direktor am Max-Planck-Institut für Multidisziplinäre Naturwissenschaften in Göttingen und Honorarprofessor für Experimentalphysik an der Universität Göttingen.

„Stefan Hell hat sich in den vergangenen Jahren mit großem Engagement für den Aufbau und die Entwicklung des Göttingen Campus eingesetzt“, so Universitätspräsident Prof. Dr. Metin Tolan. Hell ist an zahlreichen Forschungsprojekten mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Universität und Universitätsmedizin Göttingen beteiligt, unter anderem als Principal lnvestigator am Exzellenzcluster Multiscale Bioimaging. „Indem er seinen Namen, seine Unterlagen und ein STED-Mikroskop zur Verfügung stellte, machte er 2017 die gut besuchte Ausstellung „ON/OFF. Vom Nobelpreis und den Grenzen der Wissenschaft“ als erste Teaser-Ausstellung für das Forum Wissen möglich“, so Tolan. „Mit seinem Engagement für die Fusion der Göttinger Max-Planck-lnstitute für biophysikalische Chemie und für Experimentelle Medizin zum Max-Planck-lnstitut für Multidisziplinäre Naturwissenschaften, dem größten in der Max-Planck-Gesellschaft, hat er in entscheidender Weise zur Zukunftssicherung des Wissenschaftsstandorts Göttingen beigetragen.“

Stefan Hell, Jahrgang 1962, studierte in Heidelberg Physik. Nach seiner Promotion 1990 forschte er als Postdoktorand am European Molecular Biology Laboratory (EMBL) in Heidelberg und wechselte 1993 an die Universität von Turku (Finnland). Dort entwickelte er das Prinzip der STED-Mikroskopie. Von Turku wechselte er 1997 als Leiter einer Max-Planck-Nachwuchsgruppe an das Göttinger MPI für biophysikalische Chemie (heute MPI für Multidisziplinäre Naturwissenschaften), wo er mit seinem Team die Funktionsweise des STED-Verfahrens nachwies und dieses entwickelte. Er wurde dort 2002 als Direktor berufen und leitet seitdem die Abteilung NanoBiophotonik. Seit 2016 ist er auch Direktor am MPI für Medizinische Forschung in Heidelberg. Neben dem Chemie-Nobelpreis 2014 erhielt Stefan Hell eine Vielzahl weiterer Preise, darunter den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (2008), den Otto-Hahn-Preis für Physik (2009), den Körber-Preis für die Europäische Wissenschaft (2011) und den Kavli-Preis für Nanowissenschaften (2014). 2022 erhielt er den Werner-von-Siemens-Ring und wurde in den Orden Pour le mérite für Wissenschaften und Künste gewählt.

Mit der Universitätsmedaille „In Publica Commoda“ würdigt die Universität Göttingen Menschen, die sich um die Universität und ihre im Leitbild festgehaltenen Ziele und Anliegen verdient gemacht haben. Verliehen wurde sie bisher an Prof. Dr. Bernward Märländer (2018) und Prof. Dr. Horst Kern (2021).

 

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