Regionales / Stadt Bad Lauterberg / Bad Lauterberg

21.12.2022

Den Glauben in eigenen Worten wiedergeben


Michael Quendler aus Bad Lauterberg wirkt nun als Prädikant

...KKHL - Mareike Spillner

Noch ist er Lektor, gleich Prädikant: Die Freude am Sonntag war groß, als Michael Quendler in der St. Andreas-Kirche Bad Lauterberg feierlich als Prädikant, als ehrenamtlicher Prediger, eingeführt wurde und die langersehnte Urkunde erhielt. Seine Familie, Ehefrau Jana und die Kinder Greta und Felix, viele Freunde, Bekannte und Weggefährten freuten sich mit ihm.

„Dienet dem Herrn mit Freuden, kommt vor sein Angesicht mit Frohlocken!“, Psalm 100, Vers 2 hatte er sich für diesen besonderen Moment ausgesucht, den Superintendentin Ulrike Schimmelpfeng wie folgt hervorhob: „In den Gemeinden schlummern viele besondere Begabungen.

Da gibt es die Sekretärin, die alles zusammenhält, diejenigen, der gerne die Besuchsdienste übernehmen und wieder andere, die am liebsten Gottesdienste gestalten. Dies ist ihre Passion, hier ist ihnen Offenheit für Fragen und Antworten begegnet und hier konnten sie hinter die Kulissen gucken – wie sie es selbst einmal formuliert haben.“ Michael Quendler hat in vier Jahren sogar gleich zwei Ausbildungen absolviert und erfolgreich bestanden: die zum Gemeindepädagogen an der Malche und die Prädikantenausbildung über die Landeskirche Hannovers am Michaeliskloster in Hildesheim. Noch dazu ist er Kirchenvorstandsvorsitzender der St. Andreas-Gemeinde. „Sie haben tiefer gefragt und wollten mehr wissen. Mit dem heutigen Tag dürfen sie nun selbst Predigten verfassen, ihren Glauben in eigenen Worten wiedergeben, das Abendmahl abhalten und vieles andere mehr. Meinen herzlichen Dank – und herzlichen Glückwunsch“, schloss die Superintendentin. Seinen Glauben mit eigenen Worten wiedergeben – das tat Michael Quendler im Anschluss mit seiner Predigt auf eindrucksvolle und bildhafte Art, als er sich den Philipperbrief 4, 4-7 zum Thema machte, der voller Widersprüche scheint. „Stellen wir uns Paulus im Gefängnis im alten Rom vor. Im kalten, schmutzigen Verlies eingeengt, geschlagen und gefoltert, um ihn herum Ratten.

Und dieser Mann spricht: Freuet euch! Wie kann er so etwas sagen, in seiner misslichen Lage? Es gibt keine heile Welt, wir wissen das. Und Paulus wusste: Man kann sich auch freuen, wenn man in Sorgen und Nöten ist. Denn er sah mehr auf das, was Gott ihm schenkte, als auf das, was ihm fehlte.“
Den feierlichen Gottesdienst gestalteten Kantorin Dorothea Peppler an der Orgel und Kerstin Nowakowski mit dem Sologesang von „You Raise Me Up“, so wie es sich Michael Quendler gewünscht hatte. Auch sein Sohn Felix wirkte bei diesem Gottesdienst mit, ebenso wie die treuen Wegbegleiter und Pastor*innen Vanessa Bethe, Brigitte Hirschmann und Horst Reinecke, der Michael Quendler seit seiner Notfallseelsorge-Ausbildung zur Seite steht und ohne den er den zusätzlichen Werdegang wohl nicht begonnen hätte. Später im Gemeindehaus schlossen sich viele herzliche Grußworte aus der Gemeinde, der Ökumene und dem Freundeskreis an, unter anderem von Quendlers Mentor, Pastor Sascha Joseph Barth aus Osterode: „Wie die Jungfrau zum Kind gekommen ist, bin ich plötzlich zum Mentor geworden. Es war genial, dir zu begegnen! Und du kannst richtig gute Geschichten schreiben.“ Er übergab eine Flasche Whisky als Erinnerung an die gemeinsame Zeit verbunden mit der Ankündigung, dass die beiden sich auch einen Gottesdienst mit Whisky-Tasting gut im Kirchenkreis Harzer Land vorstellen könnten. Man darf also gespannt sein!





 

Anzeige