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26.10.2022

Wissenswertes über Klöppelarbeiten


Else Kügler zeigte in der Heimatstube, wie man klöppelt und zarte Spitzen entstehen

Der Heimat- und Geschichtsverein Gittelde hatte zum Tag der offenen Heimatstube eingeladen

...von Herma Niemann

Einen schönen Nachmittag verleben konnten die Besucher am Sonntag in der Heimatstube des Heimat- und Geschichtsvereins Gittelde (HGV). Dieser hatte zum Tag der offenen Heimatstube eingeladen. Dabei luden die Heimatstube und die Scheune zum Verweilen ein sowie zum Kennenlernen alter landwirtschaftlicher und handwerklicher Geräte sowie Küchenutensilien und noch vieles mehr.

Zwischendurch konnte man einen Stopp im Gemeindezentrum einlegen, wo es Kaffee und leckeren Kuchen gab. Gut angenommen wurde auch die Möglichkeit, Pflanzen und Stauden zu tauschen, was der HGV zum ersten Mal anbot. Für diesen Tag hatte der HGV Else Kügler gewinnen können, die in der Heimatstube über die alte Handarbeitskunst des Klöppelns informierte.

Klöppeln ist eine Handarbeitstechnik, bei der mittels Klöppeln (spindelförmige, meist aus Holz gefertigten „Spulen“) und dem daran aufgewickelten Garn verschiedenartige Spitzen gefertigt werden. Die Herstellung der Handklöppelspitzen beruht auf einem systematischen Wechsel von Verdrehen, Verkreuzen, Verknüpfen und Verschlingen von Fäden im Mehrfachsystem. Die ersten Quellen für das Klöppeln sind Musterbücher des 16. Jahrhunderts aus Italien, wo man auch den Ursprung der Technik vermutet. Das erste reine Musterbuch für die Klöppeltechnik erschien um das Jahr 1557 in Venedig. Aus Italien soll die Technik zunächst nach Spanien oder in die spanischen Niederlande und danach nach Frankreich gelangt sein. Aber auch im Erzgebirge sind bereits im 16. Jahrhundert die ersten Klöppelspitzen nachgewiesen.

Else Kügler sei zum Klöppeln gekommen, weil sie vor einigen Jahren nach einem neuen Hobby gesucht habe. Bei der Volkshochschule belegte sie damals einen Kurs in Sieber. „Ich wollte etwas machen, was nicht alltäglich ist“, so Kügler. Durch Klöppeln entstehen schöne Spitzen, die auch in der Heimatstube ausgestellt sind, wie etwa eine zarte Haube, die Annelies Lindow hergestellt hat.

Insgesamt zeigte sich der erste Vorsitzende des HGV, Olaf de Vries, sehr zufrieden mit der Besucheranzahl. Ihm gegenüber sei gerade von auswärtigen Gästen erwähnt worden, wie erstaunt man über die qualitativ hochwertigen Exponate und die umfangreiche Ausstellung gewesen sei.


In der Scheune des HGV konnten die Besucher unter anderem alte Küchenutensilien begutachten

Die folgenden Bilder können Sie vergrößern, wenn Sie ein Eseltreiber-Abo haben:


Diese zarte Haube hat Annelies Lindow kunstvoll in Klöppeltechnik gefertigt

 

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