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10.10.2022

Alarmübung am Windpark Hattorf Schwiegershausen


In einem Windrad galt es, einen schwer verletzten Arbeiter zu bergen

von Petra Bordfeld

Auf dem Hattorfer Berg hat sich eine wahre Premiere ereignen. Weil es in dem Bereich noch nie eine Übung gegeben hat, es aber durchaus zu einem Einsatz im Ernstfall kommen könnte, hatte der Vorstand der Windenergie Hattorfer Berg das Kommando der Freiwilligen Feuerwehr Hattorf gebeten, ein ernst zu nehmendes Szenario für eine Übung auszuarbeiten. Und die Hattorfer holten gleich die Schwiegershäuser Wehr mi ins Boot.

Als dann beide Wehren von dem angenommenen Fall hörten, rückten 25 Kameradinnen und Kameraden aus Hattorf sowie 23 aus Schwiegershausen aus beiden Ortschaften aus. Ausgerüstet waren sie mit zwei Löschfahrzeugen, die je 1000 Liter fassen können, einem Tanklöschfahrzeug 2 400 Liter Wasserfüllung, einem Faltbehälter, der 3 000 Liter fassen konnte, einem MZF, einen MTF. Auch das TSF Uehrde war angerückt.

Direkt vor Ort wurde angenommen, dass es bei Wartungsarbeiten, die sie an einem der sechs Windräder durchgeführt wurden, bei angefallenen Flexarbeiten zu einem Flächenbrand gekommen war. Der darüber erschrockene Mitarbeiter eilte zu seinem Kollegen, welcher sich in einem der Windräder befand, um dort Prüfungen auf dem Hochplateau durchzuführen. Doch die Hilfeschreie seines Kollegen jagte ihm einen so großen Schrecken ein, dass er von der Leiter fiel. Dabei brach er sich ein Bein und schlug so hart mit dem Kopf auf, dass er bewusstlos auf dem Hochplateau liegen blieb. 

Somit galt es für beide Wehren, zwei Schwerpunkte zu erkennen und rechtzeitig abzuarbeiten. Während die einen sich mit der Rettung des verunglückten Mitarbeiters befassten, konzentrierten sich die anderen darauf, die Ausbreitung des Flächenbrands auf das angrenzende Waldstück zu verhindern. 

Für beide Einsatzwehren stand sofort fest, dass sie zwei Abschnitte bilden und einen Pendelverkehr für den Wassertransport einrichten mussten. Denn einen Löschwasserteich oder andere nutzbares Gewässer gibt es in der Höhe nicht. Während die Wehr aus Schwiegershausen die Menschenrettung übernahm, kümmerte sich die Wehr aus Hattorf mit ihrem Einsatzleitwagen um die Koordination der Abschnitte und organisierte den Pendelverkehr sowie die Brandbekämpfung. 

Da sich die verunfallte Person auf dem Hochplateau befand, musste die Wehr aus Schwiegershausen die Rettung mittels Schleifkorbtrage, Steckleitern und Sicherheitsleinen aufbauen. Auch wenn das Löschfahrzeug, welches die Rettung übernehmen sollte, mit in den Wasserbeschaffungs-Pendelverkehr einbezogen war, wurde die alles andere als leichte Aufgabe bewältigt.

Die Wehr aus Hattorf hatte zeitgleich eine Riegelstellung zum angrenzenden Waldstück, einen Löschangriff, als auch eine Übergabestelle des Löschwassers mittels eines Faltbehälters, der ein wenig an einen Swimming-Pool erinnerte, aufgebaut. Dort galt es im Anschluss die Wasserführenden Fahrzeuge in den Pendelverkehr einzubinden. 

Schließlich galt es eine stabile Wasserversorgung zwischen dem Faltbehälter und der Wasserentnahmestelle in Schwiegershausen aufzubauen und zu halten. Dieses glückte mit zwei Rundläufen und mit massiven Einsparungen. „Im Ernstfall hätte hier unverzüglich Unterstützung alarmiert werden müssen“, so Hattorf Ortsbrandmeister Norman Lohrengel. 

Als die verletzte Person geborgen und das Feuer gelöscht war, waren sich alle einig, dass diese Übung sowohl technisch als auch kameradschaftlich ein voller Erfolg gewesen ist. Denn sie hatte gezeigt, dass im Ernstfall alle gut zusammenarbeiten.


Hier wurde kein Swimmingpool mit Wasser gefüllt, sondern der Faltbehälter

Die folgenden Bilder können Sie vergrößern, wenn Sie ein Eseltreiber-Abo haben:




Auch das 'Feuer' musste gelöscht werden, bevor es den Wald erreichte

 

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