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04.10.2022

135.000 Euro für neuen Gerätewagen „Hygiene“


Bürgermeister Harald Dietzmann, Gemeindebrandmeister Thomas Wenzel und Staatssekretär Stephan Manke (von links) bei der symbolischen Fördergeldübergabe vor dem Feuerwehrhaus in Windhausen

Staatssekretär Stephan Manke überreichte der Gemeinde Bad Grund symbolischen Förderbescheid

...von Herma Niemann

„Als Land Niedersachsen ist es uns ein wichtiges Anliegen, den Erhalt und die Modernisierung der Feuerwehrinfrastruktur weiter voranzutreiben und dabei gerade auch die finanzschwachen Kommunen zu unterstützen“. Das sagte der Staatssekretär des Niedersächsischen Ministeriums für Inneres und Sport, Stephan Manke,  bei der symbolischen Übergabe des Förderbescheides für die Gemeinde Bad Grund.

Die Bedarfszuweisung in Höhe von 135.000 Euro nahmen in der vergangenen Woche der Bürgermeister der Gemeinde Bad Grund, Harald Dietzmann, und der Gemeindebrandmeister, Thomas Wenzel, entgegen. Mit den Mitteln soll ein Gerätewagen Logistik (GWL 1) für die Feuerwehr Eisdorf am Standort Willensen angeschafft werden. Diese Mittel für den Aufgabenbereich Brandschutz in Höhe von insgesamt rund 16 Mio Euro stammen aus einem Sondertopf, aus dem 27 finanzschwache Kommunen Gelder erhalten. „Uns ist wichtig, dass die Brandschützer eine vernünftige, zeitgemäße und moderne Ausstattung haben“, so Manke.

Mit dem neuen Fahrzeug und entsprechender Ausstattung in Abstimmung mit dem Kommando in Willensen soll eine zentrale Einheit für die Belange Thema Hygiene und Kontaminationsvermeidung entstehen. Im Einsatzgeschehen der Feuerwehren treten Ruß, Schmutz und Verbrennungsrückstände auf. Keime, Gifte oder krebserregende Substanzen in festem, flüssigem oder gasförmigem Aggregatzustand können je nach Schadensart und Lage hinzutreten. Die Stoffe könnten eingeatmet werden, sich auf Kleidung und Haut ablagern und durch Wunden in den Körper gelangen. Im schlechtesten Fall können dauerhafte gesundheitliche Schäden für die Einsatzkräfte die Folge sein. Ist ein Einsatz abgeschlossen, gilt es, Schmutz und Gefahrenstoffe zeitnah zu beseitigen und zu verhindern, dass sie über Atemwege, Haut oder auf andere Weise in den Körper gelangen oder weiter verschleppt werden. Zudem sollen Fahrzeuge nicht mit kontaminierter Schutzausrüstung bestiegen werden. Deshalb ist erforderlich, bereits an der Einsatzstelle Möglichkeiten für eine erste Reinigung, Verpackung und Lagerung kontaminierter Ausrüstung und zum separierten Transport vorzuhalten. Wie Wenzel erklärte, soll auf dem Fahrzeug auch Wechselkleidung, ähnlich eines Arbeitskombis, für die Kameraden vorhanden sein.So könne zum Beispiel auch die Beendigung des jeweiligen Einsatzes effizienter gestaltet werden, weil niemand mit kontaminierter Kleidung nach Hause geschickt werden müsse. Seit acht Jahren seien die Feuerwehren in der Gemeinde dabei, näher zusammenzurücken, das sehe man auch daran, dass die Wehren mit unterschiedlichen Schwerpunkten betraut seien, so Wenzel.

Die Beschaffungskosten für das Fahrzeug belaufen sich auf 174.000 Euro, durch die Bedarfszuweisung schrumpft der Eigenanteil der Gemeinde auf 40.000 Euro. Die Zuweisung verbessere die Gesamtsituation, so Dietzmann. Denn die Höhe der Kreditaufnahmen habe naturgemäß einen Einfluss auf die dauerhafte Leistungsfähigkeit einer Kommune. Jede Entlastung trage dazu bei, diesem Ziel näher zu kommen. „Wir freuen uns über die Zuweisung, der Hintergrund ist aber durchaus ein ernster“, so Dietzmann, da man zu den rund 50 finanzschwachen Kommunen in Niedersachsen gehöre. Man sei froh, dass das Ministerium den Brandschutz in dieser Form unterstütze, das sei auch eine Wertschätzung gegenüber den Feuerwehrkameraden. Bei den momentanen Lieferengpässen sagte der Gemeindebrandmeister, dass man mit einer  Lieferung des Fahrzeuges wahrscheinlich erst in 2024 rechnen könne.

 

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