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29.09.2022

Mehr Geld für Kindertageseinrichtungen


Für die Kindergärten der Gemeinde Bad Grund, wie hier der DRK-Kindergarten in Bad Grund,  gibt es ab dem kommenden Jahr mehr Geld vom Landkreis Göttingen

Der Ausschuss für Schule und Kindergarten der Gemeinde Bad stimmt der neuen öffentlichen Vereinbarung zu

...von Herma Niemann

Es gibt mehr Geld für die Kindertagesstätten im Landkreis Göttingen, das berichtete der Fachbereichsleiter für Familie und Soziales, Stephan Mantel, auf der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Schule und Kindergarten der Gemeinde Bad Grund.

Zum Hintergrund: Seit 2018 besteht zwischen dem Landkreis und den Städten und Gemeinden eine Vereinbarung, da die Aufgaben der Förderung von Kindern in Tageseinrichtungen eigentlich beim Landkreis liegt, dieser aber die die Städte und Gemeinden damit beauftragt hat. Nun war diese Vereinbarung einer Revision unterzogen worden, die das Ergebnis widerspiegelt, auf was sich Vertreter des Landkreises und der kreisangehörigen Gemeinden verständigt haben. Unter anderem soll es vom Landkreis auch höhere Zahlungen geben. Denn der Landkreis verdoppelt seine finanzielle Beteiligung an den nach dem Gesetz ihm obliegenden Aufgaben von bisher vier auf nunmehr acht Millionen Euro.

Aufgrund der vorläufigen Berechnung des Landkreises kann die Gemeinde Bad Grund hier im Jahr 2023 mit einem einmaligen Betrag beziehungsweise einer Entlastung von 304.080 Euro rechnen.  Insgesamt ergibt sich aus beiden Bestandteilen des Kreiszuschusses in 2023 gegenüber der derzeitigen Veranschlagung in der mittelfristigen Ergebnisplanung ein Mehrertrag von 434.200 Euro. Ab 2024 ergibt sich ein rechnerischer Mehrertrag gegenüber der mittelfristigen Veranschlagung von rund 129.600 Euro pro Jahr. Für den laufenden Vereinbarungszeitraum bleibe festzustellen, so Mantel, dass sich nach Einführung der Beitragsfreiheit für Kinder ab dem vollendeten dritten Lebensjahr im Jahr 2018 durch eine geänderte Nachfrage der Eltern nach längeren Öffnungszeiten, aber auch durch geänderte Tarifbedingungen für die Erzieher und gestiegene gesetzliche Standards die Aufwendungen der Gemeinde zur Abdeckung des Defizits verdoppelt haben. Für die fünf Kitas ist das Defizit innerhalb von nur fünf Jahren von rund 696.300 Euro für das Jahr 2018 auf eingeplante rund 1.290.800 Euro für das Jahr 2022 angestiegen. Insofern wäre eine höhere Kostenbeteiligung des Landkreises Göttingen ab 2023 zwar wünschenswert gewesen, das Verhandlungsergebnis bilde jedoch aus Sicht der Verwaltung ein für die Gemeinde annehmbares Ergebnis ab, so Mantel, der ebenso anmerkte, dass das Land die „Spielregeln“ für die Kindertagesstätten aufstelle. „Die Regeln werden vom Land aufgestellt, das Land ist aber nicht bereit, sich ausreichend zu beteiligen“. Zu der schon in mehreren Sitzungen angesprochenen aus Sicht der Kindergärten notwendigen zusätzlichen Küchenhilfe, stimmte der Ausschuss dafür, den SPD-Antrag auf Installation einer Industriespülmaschiene in allen Kitas, bei den kommenden Haushaltsberatungen auf die Tagesordnung zu setzen.

Die Entscheidung über die Schaffung von Küchenhilfen-Stellen soll zunächst im Verwaltungsausschuss und anschließend im Rat fallen. In Badenhausen ist eine solche Spülmaschine schon vorhanden und für Bad Grund steht auch schon eine Lösung an. Dennoch wurde in dem Ausschuss deutlich, dass eine Industriespülmaschine zwar Standard sein sollte, das eigentliche Problem, nämlich dass beim Befüllen und Entladen die Zeit bei den Kindern fehlt, nicht gelöst ist. Zustimmend zur Kenntnis nahmen die Ausschussmitglieder auch, dass der Verwaltungsausschuss darüber beschließen soll, ob ab dem kommenden Jahr in den Kindertagesstätten die Kita-Info-App als Premium-Version eingeführt werden soll. Diese Version kostet für alle Kindergarten der Gemeinde pro Jahr 2.800 Euro. Wie die Leiterin des Kindergartens Badenhausen, Katrin Fiebrich, erklärte, sei die APP im Gegensatz zu der Dorf-App Crossiety für die Arbeit im Kindergarten eine enorme Entlastung. Man könne damit Rückmeldungen und Umfragen erstellen sowie Speisepläne einstellen. Zudem könne man sehen, ob die Eltern die Nachrichten gelesen haben. Und noch ein Vorteil sei, dass nicht immer gleich 75 Blätter ausgedruckt werden müssen, wenn die Eltern informiert werden müssen. Der Antrag des Evangelischen Kindergartens Badenhausen wurde zu einer Entscheidung in den Verwaltungsausschuss und den Rat weitergegeben. In dem Kindergarten hat sich zum neuen Kindergartenjahr der Frühdienstbedarf von 25 auf 32 Kinder erhöht. Um den Bedarf zu decken, müssen zwei weitere Erzieherinnen (zehn Wochenstunden) diesen Dienst übernehmen, um eine nun weitere notwendige zweite Gruppe zu eröffnen. Dem Wunsch des Kindergartens auf eine sofortige Lösung, konnte in der Sitzung nicht entsprochen werden. Wie der Ausschussvorsitzende, Heiko de Vries sagte, könne es frühestens zum 1. Januar 2023 realisiert werden.

Wie der Fachbereichsleiter noch berichtete, würden die Fenster für den Krippenanbau erst im November geliefert, sodass sich der Innenausbau weiter verzögern wird. Außerdem würde die Baugenehmigung für den Bau des Treppenhauses und des Fahrstuhls in der Grundschule in Gittelde vorliegen. Die Arbeiten sollen eine Woche vor den Sommerferien im kommenden Jahr beginnen und etwa vier Monate dauern.

Schon zu Beginn der Sitzung sagte die Geschäftsführerin des DRK-Kreisverbandes Osterode, Ulrike Klemm, dass sie sich vor der letzten Ausschusssitzung offiziell abgemeldet hatte und demnach nicht unentschuldigt ferngeblieben sei. Das sei auch bekannt gewesen, so Klemm. Eine Vertretung zu organisieren hatte aus ihren Augen auch keinen Sinn gemacht, da nicht alle Mitarbeiter Einblicke in die entsprechenden Themen haben. „Es ist seltsam, was da hinterher passiert ist“, so Klemm.

 

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