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18.07.2017

Beschäftigungsinitiative kann auf längerfristigen Vertrag mit dem Landkreis hoffen


Im Jugendcafé in Badenhausen ließ sich der Kreisrat Marcel Riethig unter anderem von der hauptamtlichen Jugendpflegerin Melanie Henschel (links) über die Jugendarbeit in der Gemeinde Bad Grund informieren

von Herma Niemann

Badenhausen. Am vergangenen Donnerstag machte der Kreisrat Marcel Riethig während seiner Rundreise durch die Gemeinde Bad Grund auch Halt im Jugendcafé in Badenhausen, nachdem er zuvor das Dorfgemeinschaftshaus in Willensen, die Schachtanlage Knesebeck in Bad Grund und den Weltwald sowie die Dorfgemeinschaftsanlage Alte Burg in Windhausen besichtigt hatte (wie berichteten). Der Kreistagsabgeordnete Herbert Lohrberg (SPD) hatte Riethig zu diesem Besuch eingeladen.

 

Das Jugendcafé in Badenhausen hat seine Arbeit im Jahr 2000 in Zusammenarbeit mit der Gemeinde und dem Verein Arbeiten & Lernen, der Trägerverein der Beschäftigungsinitiative BIG ist, mit der offenen Jugendarbeit und mit der Nachmittagsbetreuung von Kindern begonnen, berichtete Joachim Grupe, Geschäftsführer der BIG und ehemaliger Fachbereichsleiter Inneres und Soziales. ABM-Kräfte und 1-Euro-Jobber konnten schon damals mitarbeiten, ob im Jugendcafé oder im handwerklichen Bereich in der BIG am Bahnhof, und einem geregelten Tagesablauf nachgehen. Nicht nur die Gemeinde habe davon profitiert, so Grupe, sondern auch alle daran Beteiligten, die dadurch viel für ihren späteren Beruf gelernt hätten.

Das Konzept von damals bestehe auch heute noch, erweitert um die Einbeziehung der Flüchtlinge in der Gemeinde. Die Integration deutscher Hilfeempfänger und der Flüchtlinge sei das Ziel des Vereins Arbeiten & Lernen. Man sei im Jugendcafé aber auch Anlaufstelle für ehemalige Mitarbeiter und für Asylanten, die Gespräche und Unterstützung brauchen, sagte die hauptamtliche Jugendpflegerin Melanie Henschel. Auf ihr ehrenamtliches Mitarbeiterteam könne sie sich verlassen. „Aus dem Zusammenwirken der Jugendarbeit mit dem Verein Arbeiten & Lernen ist in den letzten Jahren eine Zusammenarbeit entstanden, die sich als Erfolgsmodell erwiesen hat“, betonte der Bürgermeister Harald Dietzmann.

Zu der im Moment neu zu verhandelnden Öffentlich Rechtlichen Vereinbarung sagte der Kreisrat, dass man auch weiter die Personalkosten bei der Kinder- und Jugendarbeit mit 30 Prozent Kreismitteln fördern werde, anhand eines Stellenschlüssels des Anteils an Jugendlichen unter 18 Jahren. Dabei soll jedoch keine Kommune schlechter als vorher gestellt werden. Zudem soll diese Regelung für die kommenden fünf Jahre gelten, so Riethig.

Riethig bezeichnete das Konzept der Zusammenarbeit zwischen der Gemeinde und dem Verein Arbeiten & Lernen als vorbildlich. „Was wir hier machen hat auf Landkreisebene fast ein Alleinstellungsmerkmal“, so Herbert Lohrberg, dennoch sei es schwierig, wenn der Landkreis mit der BIG immer nur einen kurzen befristeten Vertrag abschließe. An dieser Stelle bot Riethig an, nach Vorlage des geplanten Arbeitsberichtes über die BIG und einem weiteren Gespräch nach der Sommerpause, zu prüfen, ob ein verlängerter Vertrag zwischen drei und fünf Jahren vereinbart werden könne. „Es würde sehr helfen, wenn wir eine Perspektive auf Dauer hätten, um noch effektiver arbeiten zu können“, so Grupe.

 

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