Regionales / Gem. Bad Grund / Windhausen

23.09.2022

Über Gebührenanpassung nachdenken


Bei der Sitzung des Betriebsausschusses

Auch bei den Ver- und Entsorgungsbetrieben der Gemeinde Bad Grund verteuern sich die Stromkosten

...von Herma Niemann

Der bisherige Verlauf des Wirtschaftsplanes der Ver- und Entsorgungsbetriebe der Gemeinde Bad Grund liegt gut im Plan. Das wurde auf der Sitzung des Betriebsausschusses deutlich, der am Montag im Rathaus in Windhausen tagte. Allerdings sagte der Kämmerer, Volker Höfert, auch, dass jetzt noch nicht abzusehen sei, „wo die Reise hingeht bei Strom und Gas“, aufgrund der gestiegenen Energiekosten.

„Bis dato haben wir noch keinen neuen Strompreis“, so Höfert, denn auf die Ausschreibung der Kommunalen Wirtschafts- und Leistungsgesellschaft (KWL/eine Tochter des Niedersächsischen Städte- und Gemeindebundes) sei bisher kein Angebot eingegangen, mit einem natürlich gewünschten günstigen Preis und einer Laufzeit von zwei Jahren.

Nun solle bald die zweite Ausschreibung erfolgen, in der Hoffnung, dass ein Angebot hereinkomme. Auch wenn Gas im Rahmen des Plans der Ver- und Entsorgungsbetriebe eine eher untergeordnete Rolle spiele, werde man für das kommende Jahr wegen gestiegener Stromkosten über Gebührenanpassungen reden müssen. Bisher jedoch sei der Wirtschaftsplan eine Punktlandung, so Höfert.

Im Betriebszweig Wasserversorgung stehen im Wirtschaftsplan den Erträgen von 958.400 Euro geplante Aufwendungen von 974.800 Euro gegenüber, so dass ein rechnerischer Jahresverlust von 16.400 Euro ausgewiesen wurde, berichtete der Kämmerer, Volker Höfert. Die Auswertung zum 31. August weise für den Betriebszweig Wasserversorgung unter Berücksichtigung der bis dahin gebuchten Erträge und Aufwendungen und der aktuellen Prognosen ein ausgeglichenes Ergebnis mit einem Überschuss in Höhe von 396 Euro aus. Im Betriebszweig Abwasserbeseitigung weist die Planung für das Jahr 2022 Erträge in Höhe von 1.605.100 Euro und Aufwendungen von 1.646.800 Euro aus, und damit einen Verlust von 41.700 Euro. Die betriebswirtschaftliche Betrachtung zum 31. August 2022 schließe entgegen der im Wirtschaftsplan hinterlegten Prognose mit einem rechnerischen Überschuss von rund 30.800 Euro ab. Damit liegt das unterjährige Ergebnis um rund 72.500 Euro über dem geplanten Jahresergebnis.

In der Sitzung stimmte der Ausschuss für den ersten Nachtragsplan zum Wirtschaftsplan 2022 der Ver- und Entsorgungsbetriebe. Aus dem finanziellen Rahmen des Wirtschaftsplanes selbst habe sich kein nennenswerter Veränderungsbedarf ergeben. Einzig die Neukalkulation der Baumaßnahme zur Erneuerung des Mischwasserkanals „Alter Mühlenweg“ in Badenhausen führe zu der Erkenntnis, dass die im Wirtschaftsplan 2022 eingesetzte Verpflichtungsermächtigung von 650.000 Euro nicht ausreichend sein werde um entsprechende Bauverträge frühzeitig abschließen zu können. Die Kosten der Baumaßnahme werden zum derzeitigen Stand der Preisentwicklung mit brutto 710.230 Euro abgeschätzt, zuzüglich Ingenieurhonorar. Wie Höfert sagte, müsse mittelfristig mit einer jährlichen Preissteigerung von bis zu fünf Prozent gerechnet werden, also rund 35.000 Euro pro Jahr.

In seinem Bericht informierte der Betriebsleiter, Uwe Schiller, dass die Erschließungsarbeiten durch die Versorgungsträger im Baugebiet in Gittelde „Im Beeke“ planmäßig durchgeführt werden. Die Arbeiten sollen Anfang Oktober abgeschlossen sein. Dazu gehören die  Wasserleitung, der Schmutz- und Regenwasserhauptkanal bis auf die Grundstücke und der Grundstücksübergabeschacht für Schmutzwasser. Die Deutsche Glasfaser werde entsprechende Leitungen für Telefon und Internet und die HarzEnergie Strom für das Neubaugebiet verlegen. Mit Leerrohren für die zukünftige Straßenbeleuchtung gehen die Betriebe in Vorleistung für die Gemeinde, sowie anteilig für die Straßenentwässerung und den zukünftigen Straßenunterbau. Hier merkte Schiller noch an, dass die Harzenergie kein Gas verlegen werde, da viele Bauherren ihren Neubau zeitgemäß mit Wärmepumpen ausstatten würden.

Außerdem einigte sich der Ausschuss darauf, in diesem Jahr noch einen neuen Geräteträger auszuschreiben und im kommenden Jahr dann die dazugehörige Kehrmaschine anzuschaffen. Für den Winterdienst könne die Ausstattung von dem alten Geräteträger übernommen werden. Mit dem neuen Geräteträger kann effizienter und auch sicherer an den Straßenrändern gearbeitet werden. Außerdem soll ein neues Service- und Bereitschaftsfahrzeug für die Abwasserreinigungsanlage beschaffen werden. Das neue Fahrzeug soll ein vollelektrisches Fahrzeug sein. Durch die gute Stromversorgung auf der Kläranlage unter anderem mit Photovoltaik-Strom, und die relativ kurzen Tagesstrecken, die gefahren werden müssen, biete sich ein Elektrofahrzeug an. Zudem verfolge man damit auch das Ziel des Landkreises Göttingen zum Erreichen der Klimaneutralität, Höfert.

 

Anzeige