03.09.2022

Bundesverdienstkreuz für Hans-Jürgen Kohlstedt

Das Bundesverdienstkreuz

von Wolfgang Böttner

In einer Feierstunde am 31. August übereichte Landrat Marcel Riethig im Osteroder Ratssaal Hans-Jürgen Kohlstedt das Bundesverdienstkreuz am Bande, verliehen vom Bundespräsidenten Frank Walter Steinmeier. Anwesend waren die Familie mit Ehefrau Beate und den Töchtern Carina und Nicole. Außerdem konnte der Landrat Vertreter*innen aus Politk und Rotem Kreuz begrüßen.

Auszüge aus Landrat Marcel Riethigs Laudatio:

"Orden galten lange Zeit als so etwas wie „Diplomaten-Lametta“, als Status-Symbole für Eliten oder, und das finde ich besonders unangenehm, als Belohnung für besonders folgsame. Diese Zeiten sind zum Glück lange vorbei. Orden sind heute längst keine Massenware mehr. Ausgezeichnet werden Menschen, die sich verdient gemacht haben um unser Gemeinwesen. Geehrt wird, wer Verantwortung übernimmt, wer sich kümmert, wer Mut zeigt bei der Verteidigung unserer demokratischen Werte.

Das macht das Bundesverdienstkreuz zu einem echten Bürgerorden. Es steht für privates Engagement, für Menschen, die sich um mehr kümmern als nur um sich selbst. Und ich finde deshalb hat diese Auszeichnung ihren berechtigten Platz und ihren hohen Stellenwert in unserer Demokratie. Es ist die einzige allgemeine Verdienstauszeichnung in Deutschland und damit die höchste Anerkennung, die die Bundesrepublik für Verdienste um das Gemeinwohl zu vergeben hat.

Seit nunmehr 45 Jahren ist Herr Kohlstedt engagiertes Mitglied des Roten Kreuzes im Ortsverband Osterode. Zehn Jahre lang war er Jugendrotkreuz-Leiter und von 1996 an zwanzig Jahre Vorsitzender des Ortsvereins. Nach wie vor ist er Vorstandsmitglied.

Auch auf Kreisebene hat sich Herr Kohlstedt aktiv engagiert. Seit 1989 ist er als Jugendrotkreuz-Leiter tätig, seit 2016 Jugendrotkreuz-Bezirksleiter im Bezirk Braunschweig. Im Präsidium des Kreisverbandes Osterode unterstützt er die regionale Entwicklung im Katastrophenschutz durch Schulungen. Etwas, was mich tief beeindruckt hat, ist die Tatsache, dass er ab 1994 für den Hilfsgütertransport in das Kriegsgebiet im damaligen Jugoslawien, heutigen Kroatien tätig war."

Hans Jürgen Kohlstedt bedankte sich für die Ehrung und lies die Stationen seines Wirkens in seiner Dankensrede noch einmal Revue passieren.

Für die Stadt Osterode am Harz ehrte Bürgermeister Jens Augat den Ausgezeichneten für sein Engagement in der Lokalpolitik als Ortsbürgermeister.

Im Namen des des Roten Kreuzes würdigte Dr. Andreas Philippi die Verdienste von Hans-Jürgen Kohlstedt.

Am Schluß berichtete Tochter Nicole in einer persönlichen Rede über ihren Vater.
Sie kenne ihn nur als engagierten und hilfsbereiten Menschen. In den unterschiedlichen Bereichen sei er ehrenamtlicht tätig. Dazu gehören feste Termine, wie die wöchentlichen Dienstabende bei der Feuerwehr, der Feuerwehrkapelle, dem Roten Kreuz vor allem beim Jugendrotkreuz. Für ihren Vater und auch ihrer Mutter seien ehrenamtliche Tätigkeiten eine Lebensaufgabe.

Ein schwieriger Moment im Familenleben sei die Entscheidung des Vaters gewesen Hilfsgüter in das Kriegsgebiet nach Kroation in die Region Gospic zu bringen. In Sarajewo habe er bei einem Hilfstransport die Kriegshandlungen hautnah erlebt.

Für sie, Nicole und ihre Schwester Carina seien ihre Eltern immer ein Vorbild gewesen. Sie waren stets in deren Tätigkeiten mit eingebunden, seien meist mit dabei gewesen.

Abschließend brachte es ein Sprichwort auf den Punkt: "Ehrenamt ist keine Arbeit, die nicht bezahlt wird. Es ist Arbeit, die unbezahlbar ist."

Soweit aus der Rede von Nicole Kohlstedt.