Kultur

20.08.2022

Das kriminalliterarische Quartett aus dem Harz tagte


v.l.: Andreas Sack, Roland Lange, Christoph Lampert, Christian Dolle

Mordsharz-Team verkündet Shortlist zum Harzer Hammer 2022

...Christian Dolle

Das kriminalliterarische Quartett aus dem Harz hat wieder mal getagt, um über die eingesandten Bücher zum Krimipreis „Harzer Hammer“ zu diskutieren. Auch in diesem Jahr sind für den Nachwuchsautoren-Preis des Mordsharz-Festivals viele Erstlingswerke deutschsprachiger Schriftsteller*innen eingegangen. „Es war nicht leicht“, so stellten Christoph Lampert, Roland Lange, Andreas Sack und Christian Dolle einstimmig fest.

Der Abend jedoch verlief nicht immer so einstimmig, denn gerade bei Literatur gibt es nun mal kein Gut und kein Schlecht, es gibt nur subjektive Meinungen und die können manchmal weit auseinander liegen. Gerade diese Diskussionsrunden im Vorfeld machen unglaublich Spaß, bestätigt die Jury, über Literatur zu diskutieren ist beinahe ebenso spannend wie eine gelungene Krimilesung bei Mordsharz.

Am Ende des Abends gab es dann doch eine Entscheidung, zumindest über jene fünf Bücher, die nun auf der Shortlist für den mit 1000 Euro dotierten Preis stehen. Es ist zum einen „Gefährliche Gischt“ von Anne-M. Keßel, ein Krimi, der an der deutsch-dänischen Nordseeküste spielt, wo zu Beginn ein Bernsteinsammler verbrennt, weil er aus Versehen weißen Phosphor erwischte. Wirklich ein tragischer Unfall oder vielleicht doch geplant?

Ein weiterer Kandidat ist „Nebelangst“ von Olga Kosmale, die die Geschichte einer Tochter und auch die ihres Vaters erzählt. Der Vater nämlich kam als Junge einem Geheimnis auf einer finnischen Insel auf die Spur. Nach dem Tod des Vaters rollt die Tochter dessen Vergangenheit auf und muss feststellen, dass es nun an ihr ist, dieses Geheimnis zu lüften. 

In „Neptun 1986“ von Frank Granitz geht es um eine Geheimkonferenz in einem Hotel, um illegal in der DDR gelagerte russische Waffen und um eine brisante Mischung aus Spionage- und Liebesgeschichte vor historischem Hintergrund. 

Auch „Coup“ von Johann Palinkas hat einen sehr realen und brisanten Hintergrund, es erzählt nämlich die Geschichte eines abgeschossenen russischen Kampfjets in der Ostsee, was nicht nur Spannungen zwischen der Europäischen Union und Russland, sondern auch einen Puschversuch der Bundeswehr in Berlin nach sich zieht. 

„Mein – Du gehörst nur mir“ von Thomas Breitung erzählt von einer prominenten Schriftstellerin, die in ihrem kleinen Häuschen am Waldrand von einem Stalker heimgesucht wird. Sie will um jeden Preis selbst herausfinden, wer es ist und begibt sich damit in höchste Lebensgefahr. 

So unterschiedlich diese Bücher sind, so schwer wird auch die Entscheidung, welches dann am 14. September in Wernigerode mit dem „Harzer Hammer 2022“ ausgezeichnet wird. Es bleibt also spannend und die Jury wird wohl noch die eine oder andere hitzige Diskussion führen müssen. Doch schon jetzt sind die vier sich einig, dass alle Autor*innen ein preiswürdiges Debüt hingelegt haben und hoffentlich noch etliche Krimis oder Thriller folgen lassen. 

 

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