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19.08.2022

Natur im Garten Niedersachsen – Erste Zertifizierung im Altkreis Osterode 


Romy Urban mit der Plakette für ihren naturnahen Garten

...Natur im Garten

„In diesem Garten fühlen sich Mensch, Tier und Pflanze so richtig wohl“, so das Resümee von Gartenzertifizierer Hermann Dreyer. Der Biologe aus Hann. Münden hatte das Vergnügen, den Garten von Romy Urban aus Osterode für die Initiative „Natur im Garten“ besuchen zu dürfen. 

Im Garten von Frau Urban haben es ihm besonders die vielen kleinen Ecken in Garten angetan, die vom Wissen und Ideenreichtum der Gärtnerin zeugen. Mal ist es eine alte Zinkwanne, die zum Feuchtbiotop verwandelt wurde, mal ein mit Sand gefüllter Steintopf, der seine zweite Verwendung als Brutstätte für Wildbienen erhalten hat. Überall gibt es Ecken, die ökologisch besonders wertvoll sind. „Viele Pflanzen habe ich beim Umzug aus meinem alten Garten gerettet“ erklärt Romy Urban. 

Der Garten zeigt, dass man auch auf kleinem Raum sehr viel für Pflanzen und Tiere tun kann. Dort, wo bei anderen Menschen die Geranien in der Blumenampel hängen, gibt es bei Frau Urban eine geschickt arrangierte Wildtomate. An der freuen sich erst die Bestäuber und anschließend die Menschen. 

Der Garten von Frau Urban zeigt, dass auch in Gärten von Mietshäusern, die von verschiedenen Mietparteien genutzt werden, naturnahes Gärtnern möglich ist, wenn engagierte Menschen die Initiative ergreifen. 

„Naturnahe Gärten sind Heilkünstler, weil sich die Ausgeglichenheit und Harmonie, die in solchen Gärten herrscht, auf den Menschen überträgt“ sagt Jutta Leiße von der Natur im Garten Geschäftsstelle in Lauenförde-Meinbrexen. Genau das ist im Garten von Frau Urban der Fall. Wie wichtig solche Gärten gerade auch für den Menschen sind, zeigt sich bei der Hitze der vergangenen Tage. Während Schottergärten den gleichen Effekt wie der Pizzastein im Backofen haben, wirken Gärten mit viel Grün wie eine kostenlose Klimaanlage. 

Hermann Dreyer ist seit einem Jahr ehrenamtlich als Zertifizierer für Natur im Garten aktiv. Bei der Zertifizierung werden verschiedenen Kriterien für naturnahes Gärtnern begutachtet. Zu den Kernkriterien gehören Verzicht auf chemisch-synthetische Dünger, sowie der Verzicht auf Torf und Pestizide. Darüber hinaus gibt es einen Kriterienkatalog, der der Förderung heimischer Pflanzen und Tiere dient. Der Klimaschutz ist ein weiterer wichtiger Aspekt bei naturnahen Gärten. 

Die Initiative hat Ihren Ursprung im Nachbarland Österreich. Der niedersächsische Träger des Projektes ist der „Projektverbund Gartenhorizonte e.V.“. Es wird vom Land Niedersachsen gefördert, um Schulungen von Gartenzertifizierer*innen, den Aufbau eines Netzwerkes und die Öffentlichkeitsarbeit zu unterstützen. 

In einer Zeit, wo Artensterben und Klimawandel immer schneller voranschreiten, ist es umso wichtiger der Verödung unseres Lebensraumes entgegen zu treten. Wer sich über Natur im Garten informieren möchte, kann dies über die Geschäftsstelle von Natur im Garten Niedersachsen tun www.gartenhorizonte.de/natur-im-garten.
Weitere Informationen sind auf der Website www.naturimgarten.at zu finden. Dort gibt es zahlreiche interessante Beratungsangebote.


Ein kleiner Garten mit vielen kleinen Oasen für alles was da kreucht und fleucht

Feuchtbiotop in der Zinkwanne

Tonschale in Blattform wird mit Muschel, Stein, Holzstück und etwas Wasser zu Insektentränke

Und die Insekten schwirren auch überall im Garten herum

Auch Küchenabfälle werden kompostiert

Die folgenden Bilder können Sie vergrößern, wenn Sie ein Eseltreiber-Abo haben:



Minitomaten in der Blumenampel









Die Plakette hat ihrem Platz im Garten gefunden


Kräuterecke mit Insektentränke


Auch für Vögel gibt es diverse Futterstellen


und freundlicherweise hat sich auch einer zum Fotoshooting eingefunden


Vofel und Insektentränken finden sich in diesem Garten an vielen Stellen

Und auch diese Ecke mit Totholz hat ihre Bewohner

 

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