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16.08.2022

Gewässerbelastung in Herzberg: Keine Gefahr für Mensch und Umwelt


Archivbild: Juessee in Herzberg

Überwachungswerte bei Nährstoffen kurzzeitig überschritten

...LK Göttingen 

Es gibt keine fortdauernde Belastung von Gewässern in Herzberg oder der Rhumequelle. Es gibt keine Gefährdung von Mensch oder Umwelt durch Giftstoffe. Das stellt der Landkreis Göttingen vor dem Hintergrund von Medienberichten fest. Spekulationen über eine drohende Umweltkatastrophe sind maßlos und irreführend.

Berechtigt sind Hinweise von Bürgerinnen und Bürgern zum Zustand von Sieber und Mühlengraben sowie dem Juessee in Herzberg. Hier gab es durch Schwankungen in der Qualität des Abwassers der Herzberger Papierfabrik Anfang August eine kurzzeitige Überschreitung von Überwachungswerten der dortigen Abwasserbehandlungsanlage. Dies waren die Werte für den Chemischen Sauerstoffbedarf (CSB) sowie den Nährstoff Phosphor (P). Bestimmte Nährstoffe, wie Stickstoff (N) und Phosphor (P) werden im Reinigungsprozess zugesetzt, um die Arbeit der Bakterien und damit den Abbauprozess zu fördern. Durch die Störung in der Abwasserbehandlungsanlage kann dies bei Gewässern zu Eintrübungen, Algenwachstum und Sauerstoffzehrung führen. Diese Belastung führt nach Einschätzung des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) als Genehmigungs- und Überwachungsbehörde für diese Anlage aber nicht zu langfristigen Beeinträchtigungen der Gewässer.

Eine Gefährdung der Rhumequelle, die unterirdisch unter anderem durch Wasser aus der Sieber gespeist wird, kann nach allen derzeit vorliegenden Erkenntnissen der unteren Wasserbehörde des Landkreises ausgeschlossen werden. Die Trinkwasserversorgung ist nicht betroffen.

Eine negative Auswirkung der Gewässerbelastung kann ein verstärktes Algenwachstum in Sieber, Mühlengraben und Juessee sein. Der Nährstoffeintrag erhöht die durch Wasserknappheit und hohe Temperaturen ohnehin gegebene Möglichkeit eines spontanen Algenwachstums, die beim folgenden Algensterben und beginnender Zersetzung zu Fäulnisprozessen mit entsprechender Geruchsbelästigung führt.

Dem NLWKN wird jede Überschreitung der Überwachungswerte bei der Herzberger Papierfabrik umgehend mitgeteilt. Auch Landkreis und Stadt Herzberg sind unterrichtet. Die Behörden sind informiert und aktiv. Nach der Überschreitung der Werte wurden auch vom Unternehmen Maßnahmen ergriffen; u.a. wurde die Produktionsleistung erheblich verringert und die Dosiermengen der Nährstoffzugabe kontrolliert und nachjustiert. Die Überwachungswerte werden aktuell eingehalten. Mittel- bis langfristige Maßnahmen zur verlässlichen Einhaltung der Überwachungswerte sind geplant.

 

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