Panorama

17.08.2022

Gerste gut, Weizen geht so, Mais und Rüben - schaun wir mal


Ernte bei Förste

Die Getreideernte 2022 fiel gut bis durchschnittlich aus

von Corina Bialek

Anfang Juli kurz vor Sonnenuntergang, ich war gerade mit dem Fahrrad auf dem Weg nach Hause, staunte ich nicht schlecht. Auf einem Feld „An den Hundeköpfen“ war ein Mähdrescher unterwegs und ernteten das erste Gerstenfeld ab. Das ist aber früh, dachte ich noch,

In den kommenden Tagen waren dann mehr und mehr Staubwolken über den Feldern zu sehen, die Ernte war in vollem Gange. Ab und an stiegen auch Qualmwolken auf, weil Maschinen Feuer fingen oder Rundballen brannten. Eine Nachfrage bei einigen Landwirten/innen ergab: „Ja, mit der Gerste sind wir schon soweit durch und Qualität und Ertrag sind gut, wir sind zufrieden.“

Anschließend ging es gleich mit dem Weizen weiter und da waren die Erträge und auch die Qualität stark Standortabhänging, wir mir berichtet wurde. Wer in den Wochen vor der Ernte an Weizenfeldern vorbeikam, dem wird vielleicht aufgefallen sein, dass dieser nicht sehr hochgewachsen war. Das ist zwar erwünscht, aber in normalen Jahren schafft er doch deutlich mehr als 40 cm. Es fehlte in der Wachstumsperiode einfach an Wasser von oben.

Auf Standorten mit wasserhaltigen Böden oder dort wo mal ein Regenschauer runterkam war das Ergebnis besser als auf trockeneren Standorten und es hing auch von den angebauten Weizensorten ab. Es gab vergleichsweise viel Kümmerkorn in den Ärenspitzen, welches nicht verwertbar und daher Abfall ist. Selbst wenn der Weizen Backqualität aufweist, ist der Ertrag aufgrund der anhaltenenden Trockenheit geringer ausgefallen.

Beim Raps sieht es ähnlich aus. Auch hier sind Qualität und Menge stark standortabhängig und die Körner sind eher klein geblieben. Der Raps hatten in diesem Jahr eine sehr schöne Blühphase und dann fehlte einfach das Wasser zur Kornausbildung.

„Wenn man der anhaltenden Trockenheit überhaupt etwas Positives abgewinnen will, dann dass die Ernte planbar war“, sagte mir meine Landwirtin des Vertrauens. „Wir konnten die Felder nacheinander abernten und mussten nicht zwischen den Schlägen wechseln, was von Vorteil ist, vor allem wenn diese weit auseinanderliegen. Das sparte schonmal etliche Liter Diesel. Auch fielen in diesem Jahr keine Energiekosten für Nachtrocknung an und Ernteausfälle durch Nässe oder Schimmelbefall gab es natürlich auch nicht.“

So waren die meisten Landwirte bereits Ende Juli mit der Getreideernte durch, im Dürrejahr 2018 war das ebenso. Was hier jetzt noch auf den Feldern steht, ist die Herbsternte wie Kartoffeln, Mais und Zuckerrüben. Wie die ausfällt wird maßgeblich davon abhängen, ob die Trockenheit anhält oder doch mal etwas Regen vom Himmel fällt. Vorzugsweise ergiebiger, sachter Landregen.

Doch da ist wohl eher der Wunsch der Vater des Gedankens. Aber man wird ja nochmal Träumen dürfen.


Das Korn wird auf den Wagen abgetankt

Rapsernte bei Dorste

Links Musterweizen als Referenz, so hätte man ihn gerne - rechts die diesjährige Ernte. Die Korngröße ist sehr unterschiedlich

Die folgenden Bilder können Sie vergrößern, wenn Sie ein Eseltreiber-Abo haben:







Am selben Tag bei Badenhausen


Stoppelfelder soweit das Auge reicht







Ein Rübenfeld

Weizenkörner verschiedener Sorten von verschiedenen Schlägen

 

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