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29.07.2022

Neue Gedenktafel auf dem Paradiesweg in Bad Grund


Sie freuen sich, dass wieder eine informative  Geschenktafel auf dem Paradiesweg zu sehen ist

...von Petra Bordfeld

Wer zwischen dem zu Bad Grund zählenden Teufelstal und dem Märchenwald spazieren geht, dem dürfte eine Wegabzweigung auffallen. Sie heißt nämlich „Paradiesweg“, der nicht nur an Weideland vorbei geht, wo immer wieder das Harzer Höhenvieh grast, sondern auch in ein Waldstück führt, das fast mit einer uralten Douglasie beginnt, einer Baumart, welcher die Zukunft der hiesigen Wälder gehören könnte.
Sie wurde aber bereits 1892 von dem damaligen Forstmeister Gottlob Rothe (7. März 1847 bis  9. Dezember 1919) gepflanzt. Damit sich niemand fragen muss, warum er diesen Pfad „Paradiesweg“ taufte und was für ein Baum hier aufwächst, fertigte er eine überaus informative Tafel in Sachen „Wichtigkeit der Bäume“ an. 

Zum einen wollte er wissen lassen, dass das Teufelstal bestimmt nichts mit Satan zu tun hat, sondern aus dem bergmännischen Begriff „Teufe“ entstanden ist, was nichts anderes als „Tiefe“ heißt. Und frei nach dem biblischen Spruch „Wenn da unten im Tal der böse Satan regiert, so soll hier der Garten Eden, das Paradies,  entstehen“, ließ er es sich nicht nehmen, dem Weg einen Namen zu geben.  Schon damals setzte er auf einen exotischen Baum, der das Harzer Klima verträgt. Die Douglasie, die seit 130 Jahren allem Stand gehalten hat, ließ er übrigens anlässlich der Geburt seiner Tochter Mary anpflanzen.
Und weil nicht der Zahn der Zeit das Schild zerstörte, sondern es vermutlich bei Waldarbeiten verloren ging, entschlossen sich nun Marys Enkelinnen Anne-Monika Wiederbach aus dem in Nordrhein-Westfalen gelegenen Moers und Sabine Kallmann aus Bremen, eine neue Tafel erstellen und aufstellen zu lassen.
Doch bevor diese geplante Aktion realisiert wurde, setzten sich die beiden Frauen mit Karl-Hermann Rotte, dem bisherigen Vorsitzenden des Kur- und Touristikvereins, in Verbindung. Sie wollten in Erfahrung bringen, ob ihre Idee überhaupt willkommen sei. Denn, wo diese Douglasie steht, wussten die beiden, weil sie als Kinder dort viele gespielt hatten.

Sabine Kallmann nahm Kontakt mit Jan-Ole Kropla, dem zuständigen Revierförster, auf und überarbeitete mit ihm den historischen Text. Leider konnte er an diesem Termin nicht dabei sein. Jetzt – an dem Geburtstag von Mary - trafen sich die Enkelinnen von Mary zusammen mit ihren Angehörigen an dem besagten Ort, um das Schild einzuweihen. Der Bad Grundner Harzklub-Vorsitzende Bodo Probst brachte auch im Namen von Karl-Hermann Rotte, der coronabedingt nicht dabei sein konnte, seine Freude darüber zum Ausdruck, dass ein Stück Geschichte um den Paradiesweg wieder in die Gegenwart geholt wurde. Übrigens ist neben dem Text auch ein Bild zu entdecken, worauf die Tochter Mary von Forstmeister  Rothe als junge Frau mit ihrem ersten Kind zu sehen ist. – „Jetzt fehlt gegenüber nur noch eine Bank, auf der man sich ausruhen und auf die Tafel schauen kann“, schmunzelten alle.

 

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