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27.07.2022

Ukrainische Frauen drücken die Schulbank


Sie alle freuen sich, dass sie das Lernen der Sprache zusammen geführt hat

...von Petra Bordfeld

Nicht „nur“ ein Teil des Dorfgemeinschaftshauses Hattorf verwandelt sich einmal pro Woche in ein Schulzimmer, sondern ab und an auch ein Raum der katholischen Kirche dieser Gemeinde. In b beiden treffen sich Frauen, die aus der Ukraine geflohen sind. Denn dort vermittelt die pensionierte Lehrerin, Rita J. Sührig, die deutsche Sprache praxisorientiert.

Die positive Resonanz und der Eifer ihrer Schülerinnen begeistert sie von der ersten Stunde an. Hilfreich zur Seite stehen ihr dabei Hannelore Gropengießer und Alina Schimonalist, eine junge Frau, die schon vor vielen Jahren mit ihren Eltern im Zuge der Aussiedlung aus Russland hierhergekommen ist.

Weil nun das Lernen mit Musik leichter geht, auch das Erlernen einer fremden Sprache, wird im Unterricht viel gesungen. Das Lieblingslied der Ukrainerinnen ist das Friedenslied von Reinhard Börner, das Rita J. Sührig ihren Schülerinnen mit Gestik beigebracht hat.

Die geflüchteten Frauen sind aber nicht nur glücklich die deutsche Sprache gemeinsam zu erlernen, sondern auch darüber, wie freundlich sie aufgenommen worden sind. Denn sie alle durften sich von Privatleuten und der Gemeinde zur Verfügung gestellte Wohnungen mieten, die mit Hilfe zahlreicher Bürger nicht leer blieben, sondern schnell möbliert waren.

Doch sie alle wollen auch in Erfahrung bringen, wo und wie sie die neue Sprache verwenden können, also den noch recht unbekannten Alltag kennen lernen. Auch dabei stehen ihnen  Hannelore Gropengießer und Alina tatkräftig zu Seite. So haben sie schon Kontakte zu den Vereinen geknüpft, und die junge Ukrainerin ist insbesondere wegen der noch gegebenen Sprachhürden bei Arztbesuchen sehr aktiv. 
Sie wollen den Bürgern dieser Gemeinde in deren Sprache mitteilen, dass sie sich dort sehr wohl und sicher fühlen. Denn ihnen allen hat es sehr gut getan mit so viel Freundlichkeit aufgenommen worden zu sein. Ein weiteres großes Dankeschön geht aber auch an die katholische Kirche und die Gemeinde Hattorf für die kostenlose Überlassung der „Klassenzimmer“.

Damit dieses Programm in die Tat umgesetzt werden konnte, trat ihnen die Volkshochschule Göttingen-Osterode finanziell zur Seite. Denn, auch wenn es Allen große Freude bereitet, zu lehren und zu lernen, muss auch diese finanzielle Unterstützung abgesichert sein.

 

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