Regionales / Stadt Osterode / Osterode

01.07.2022

40 Jahre NABU Osterode e.V.


NABU Osterode feierte klein, aber fein seinen 40sten Geburtstag nach der Jahreshauptversammlung für das Jahr 2021

von Petra Bordfeld

Osterode. „Der NABU Landesvorstand ist sehr froh und auch sehr stolz auf alle Aktiven, die den NABU Osterode in den vergangenen 40 Jahren zu einem schlagkräftigen, ungeheurer engagierten, fachlich versierten und erfolgreichen Verein gemacht haben“ Worte der Botanikerin Gisela Wicke, die als Vertreterin des NABU Landesverbandes nach Osterode ins Foyer der Stadthalle Osterode gekommen war.

Sie gehörten zu den Gästen, welche der NABU-Gruppe für ihr Engagement und das bereits vier Jahrzehnte währende Durchhaltevermögen zu danken, zu gratulieren und hohe Anerkennung auszusprechen. Doch bevor die Gratulanten/innen sich zu Wort meldeten, ergriff die erste Vorsitzende des NABU Osterode, Gabriele Hoffmann das Wort und ließ die ereignisreichen, von erfolgreicher Arbeit geprägten vier Jahrzehnte Revue passieren. Letztendlich habe der NABU Osterode seit seiner Gründung einiges auf die Beine gestellt. 

So nehme die  Pflege und Ernte auf den vereinseigenen Grundstücken nehmen seit Jahren einen großen Stellenwert ein. Und beispielsweise habe die jahrelange Bekämpfung der Herkulesstaude Früchte getragen, denn die Gewässer Sieber, Oder und Söse und deren Nebenflüsse seien praktisch frei von diesem Neophyten. Neuere Projekte, bei denen der NABU mitgewirkt habe, seien der Amphibienschutz (LIFE BOVAR), und die Untersuchungen zur Diversität der Insekten im Naturschutzgebiet Hainholz (DINA). Augenblicklich suche der NABU ein neues Grundstück zu kaufen und zu 1. September eine/n neue/n Bundesfreiwillige/n für ein Jahr.

„Neben diesen wichtigen praktischen Aufgaben, nehmen die Stellungnahmen einen großen Raum unserer Tätigkeiten ein“, so die erste Vorsitzende weiter. Wer Naturschutzarbeit betreibt, muss sich einmischen, um der Sache zu dienen. Wichtig sei es aber auch, für den Naturschutz vertretbare Kompromisse zu erarbeiten.

Um den Menschen im Altkreis Osterode die Natur und das Gipskarstgebiet nahe zu bringen, bietet der NABU seit seiner Gründung naturkundlichen Führungen an: „Denn nur was man kennt, kann man auch schützen“.

Innerhalb des NABUs gibt es außerdem die Fledermaus AG, geleitet von Wolfgang Rackow. Auch dies ist eine Erfolgsgeschichte des Jubilars. Wer mehr über die Aktivitäten erfahren möchte, sollte in der Festschrift blättern, die kostenlos oder gegen eine Spende im Naturschutzzentrum in Osterode Abgunst 1 dienstags und donnerstags von 13 bis 18 Uhr zu haben ist. „Unsere Vorstellungen und Forderungen vom Biotop- und Klimaschutz dürfen auch nicht leere Hülsen bleiben. Ihnen müssen Taten folgen“.  

Abschließend erinnerte Gabriele Hoffmann an eine sehr tiefsinnige Anmerkung einer Freundin:  Man müsse etwas von dem Guten, das man im Leben empfangen hat, an die Gemeinschaft zurückgeben. Und das Ehrenamt sei ein geeignetes Instrument, dies zu verwirklichen.

Osterodes Bürgermeister Jens Augat erinnerte daran, dass die NABU-Gruppe Osterode seit langem eine anerkannte Größe innerhalb der anerkannten Naturschutzverbände sei und sich immer dann zu Wort melde, wenn es für den Erhalt unserer einzigartigen Natur notwendig erscheint. Der Naturschutz sei heute noch genauso wichtig wie vor  40 Jahren  und die NABU-Gruppe habe aktiv daran mitgewirkt, das Bewusstsein für Naturschutz, Klimaschutz und Nachhaltigkeit in die Mitte der Gesellschaft zu tragen.
Dies werde auch deutlich am enormen Mitgliederzuwachs des Vereins und am großen ehrenamtlichen Einsatz.  Damit stünde die NABU Gruppe beispielshaft für das Engagement der Menschen für den Naturschutz im Altkreis Osterode.

Aus Sicht der Stadt Osterode bedankte der Sprecher sich für die stets konstruktive und offene Zusammenarbeit.  „Gerade auch in den vergangenen Jahren begleite die NABU-Gruppe unsere Stadt bei der Umsetzung wichtiger Natur- und Klimaschutzprojekte“. Mit der Einstellung einer eigenen Klimaschutzmanagerin hat die Stadt darüber hinaus genau aktuell dem in den letzten 40 Jahren gewachsenen Verständnis von Natur- und Klimaschutz Rechnung getragen, woran auch der NABU beteiligt war. „Bitte bewahren sie sich den kritischen Geist und ihr großes Engagement für den Naturschutz und damit auch die Menschen in dieser Stadt“.

Gisela Wicke zog im wahrsten Sinne des Worts ihren Hut vor dem Engagement der NABU Gruppe, die in den 40 Jahren ihres Bestehens wertvolle ehrenamtliche Arbeit geleistet habe, die der Natur unmittelbar zu Gute kam und kommen wird. Der Erfolg des NABU Osterode ließe sich auch am Mitgliederwachstum ablesen. Waren es 1982 noch 30 Mitlieder, sind es heute fast 1 300. Sie wünsche für die weitere Arbeit in den mindestens kommenden 40 Jahren viel Kraft, Freude und vor allem weiterhin viel Erfolg.

Die erste Kreisrätin, Doreen Fragel, überbrachte die Grüße von Landrat Marcel Riethig und sparte auch nicht mit Worten des Lobes, des Dankes und der Anerkennung. Für sie sei der Harz- und das Harzvorland eine prägende Landschaft im neuen Kreis Göttingen. Die dort lebenden Menschen und der eigene Charakter, trügen in ihrer Unterschiedlichkeit zur großen Vielfalt bei. Denn der Naturschutzverein sei seit seiner Gründung wegweisend, was wichtiger denn je wäre. Und wie ernst sie den Naturschutz nehmen, bewiesen sie durch ihren ehrenamtlichen Einsatz, für den sie auch ihre Freizeit opfern. 

Nach den offiziellen Worten wurde auf die nächsten 40 Jahre angestoßen, dann war das Klönen angesagt, und am Ende waren sich der NABU-Gruppe  und die Gäste einig, dass sie eine gelungene, kleine Feier miterlebt hätten, dass dies eine gelungene Veranstaltung gewesen war.

Die folgenden Bilder können Sie vergrößern, wenn Sie ein Eseltreiber-Abo haben:


Gabriele Hoffmann begrüßte die Geburtstagsgäste

Die erste Kreisrätin, Doreen Fragel, gehörte zu den Gratulanten/innen

Gisela Wicke zog den Hut der Anerkennung vor dem NABU Osterode

Bürgermeister Jens Augat im Gespärch mit Gabriele Hoffmann und Ursula Glock-Menger

Nach dem offiziellen Teil wurden Gedanken ausgetauscht

 

Anzeige