Kultur

28.06.2022

"Osterode, ihr seid der Wahnsinn!"


Rammstein-Tribute-Band "Völkerball" rockte den Kurpark.

von Ralf Gießler

Osterode) Nach ihrem umjubelten Debütauftritt vor zwei Jahren in der ausverkauften Osteroder Stadthalle kehrte "Völkerball" nun endlich wieder in die Sösestadt zurück. Die beliebte Rammstein-Tribute-Band eröffnete am Freitagabend bei bestem Sommerwetter das dreitägige Open Air-Festival "Kultur im Park" im Osteroder Kurpark.

Im Gepäck hatten die Völkerballer neben vielen Rammstein-Klassikern auch mit "Zick Zack", "Adieu" und "Zeit" gleich drei brandneue Songs ihrer musikalischen Vorbilder sowie reichlich Pyrotechnik und Spezialeffekte für eine ausgefeilte Bühnenshow. Den ausgelassen feiernden Fans wurde somit ein über zweistündiges Spektakel für Augen und Ohren geboten, das erst nach mehreren Zugaben endete.

Kurz vor Beginn zählte ein tickender Countdown die verbliebene Zeit bis zum Konzert herunter. Punkt 20.30 Uhr war es dann endlich soweit: "Völkerball" betrat die Bühne und heizte von Anfang an im wahrsten Sinne des Wortes den gut 1.000 Zuschauerinnen und Zuschauern gehörig ein.

Warum die Musikrichtung zur "Neuen Deutschen Härte" gezählt wird, erschloss sich schon nach dem ersten Song: Brachial und klar im Stil, aber gut anzuhören vom Sound her. Was folgte war eine tolle Show, die man so nicht jeden Tag geboten bekommt. All das, was man vom Original her kennt, hatte natürlich auch die Tribute-Band mit dabei. Armbrust, Kochtopf, brennender Kinderwagen und vieles mehr. Nicht zu vergessen der obligatorische Ausflug im Schlauchboot einmal quer über die Köpfe der Fans, nur getragen durch ihre nahezu unzähligen Hände.

Und Feuer, Feuer, Feuer - ein ganz wichtiger Bestandteil einer jeden Show. Zum Glück hatte die anwesende Feuerwehr nichts zu tun, was allerdings auch nicht verwunderte. Denn mit den Pyrotechnikern der Band waren schließlich echte Profis am Werke. Auch was die sonstige Sicherheit betrifft, war alles in bester Ordnung. Wie bei anderen Veranstaltungen dieser Art galt auch in Osterode: Je härter die Musik, desto friedlicher die Besucherinnen und Besucher.

Mit zunehmender Dunkelheit "wagten" dann auch immer mehr Gäste den eigenen Körper deutlich sichtbarer zur Musik zu bewegen, was Sänger René Anlauff wiederum fröhlich in Richtung Publikum frotzeln ließ: "Jetzt, wo es dunkel wird, traut ihr euch." Der Norddeutsche und speziell der Harzer ist halt eben mehr der "innere" Tänzer. Erst nach mehreren Zugaben - es gab sogar in Osterode eine mehr als sonst üblich - wurden die Musiker in den verdienten Feierabend entlassen.

Da Gitarrist Tobias Kaiser am Freitag Geburtstag hatte, wurde er mit einem Ständchen vom restlos begeisterten Publikum ganz besonders geehrt. Völkerball-Frontmann René Anlauff rief zum Abschied in die Menge: "Kauft Karten, egal von welchem Künstler, damit der Wahnsinn weitergehen kann. Wir Künstler waren die Ersten, die wegen Corona nicht mehr tätig sein durften, und die Letzten, die wieder mit arbeiten anfangen konnten."

Fazit nach einer kleinen Blitzumfrage unter den Gästen: "Kultur im Park" sollte doch bitte jährlich am selben Ort wiederholt werden. Ein Wunsch, der bei Corina Borgmeyer und Danielle Dempwolf als Verantwortliche der Veranstaltung, unterstützt und gerne zur Kenntnis genommen wird: "Dies nehmen wir als Ansporn für die Zukunft", so Corina Borgmeyer, Leiterin der Osteroder Stadthalle. Besucher Lutz Mackensen meinte: "Das war mal wieder ein großartiger Abend mit einer sehr starken Band. Völkerball hat Rammstein hier im Kurpark sehr eindrucksvoll vertreten. Da auch das Wetter nicht hätte besser sein können und die Menschen alle sehr gut drauf gewesen sind, war es ein sehr schöner Abend!" Dem konnte "Zaungast" Bernd Stritzke nur zustimmen: "Es war eine tolle Show, und es standen viele Neugierige jeglichen Alters hinter dem Abgrenzungszaun, um etwas an der Stimmung teilzuhaben."

Auch das Resumee von Corina Borgmeyer, Leiterin der Osteroder Stadthalle, war durchweg positiv. „Das wir die 1000 Marke knapp überschritten haben, darüber freuen wir uns wirklich riesig. Das fantastische Wetter hat für einen großartige Abendkasse gesorgt und 14 Tagen vor der Veranstaltung hatte zudem der VVK angezogen. Man merkt doch deutlich, dass derzeit ein Konzerterlebnis vorsichtiger, kurzfristiger und umsichtiger gekauft wird, als vor Corona.

Das gesamte Stadthallen Team hat drei Tage Vollgas beim Aufbau gegeben, zudem in Planung und Organisation zuvor sehr viel Energie gesteckt - dafür wurden wir belohnt und das fühlt sich für alle super an. Genau das haben wir mal wieder gebraucht - ein jubelndes Publikum - einfach ein tolles Erlebnisse für alle und der Kurpark eignet sich perfekt für ein sommerliches Konzerterlebnis und bietet eine ganz besondere Atmosphäre. 

Und vor allem den Besuchern haben wir angemerkt, wie gut es sich anfühlt wieder einmal LIVE dabei zu sein. Es herrschte eine ausgelassene Stimmung vor, während und auch nach der Veranstaltung - es wurde viel gelacht, getanzt, gefeiert, getrunken und die Sommernacht genossen. Mit der Band stehen wir bereits für eine mögliche Wiederholung in Kontakt - man darf gespannt sein :-) 

Open Air-Veranstaltungen und Osterode am Harz - eine Kombination mit viel Potential für die Zukunft. Oder wie "Völkerball" auf der eigenen Fanpage schrieb: "Und das war es: Unser Konzert in der Veranstaltungsreihe "Kultur im Park" in Osterode! Danke, dass ihr so zahlreich erschienen seid, es war mega!"










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