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27.06.2022

„Die Zeit hat sich verändert und daher muss auch unsere Arbeit anders werden“


Aus der Sitzung der Synode des Kirchenkreises Harzer Land 

...KKHL - Christian Dolle

In den jeweiligen Arbeitsgruppen und in der Verwaltung hatte es viel Vorarbeit für die Stellenplanung des Kirchenkreises Harzer Land gegeben. In der jüngsten Sitzung, die in der Stadtalle Osterode stattfand, wurden die Mitglieder der Synode darüber informiert, es wurde diskutiert und schließlich musste abgestimmt, also über die Zukunft der Kirchengemeinden in den kommenden Jahren entschieden werden. „Es ist eine besondere Sitzung“, kündigte die Vorsitzende Ingrid Baum daher zu Beginn an.

Superintendentin Ulrike Schimmelpfeng erläuterte noch einmal, dass sinkende Mitgliederzahlen, aus resultierend aus dem demografischen Wandel in der Region drastische Einsparungen notwendig machen. Ziel des Planungsprozesses war es, die Kirchengemeinden vor Ort einzubinden und so gemeinsam zu überlegen, was gekürzt werden kann und wie Kirche künftig aussehen soll. 

Vor allem müsse man in größeren Räumen denken, machte die Superintendentin deutlich, nicht mehr jede Gemeinde kann alle Angebote vorhalten. „Die Umsetzung wird uns noch sehr viel abverlangen“, sagte sie. Christa Eulert, stellvertretende Leiterin des Kirchenamtes, stellte den vom Stellenplanungsausschus vorgelegten Rahmenplan in einigen kritischen Punkten detalliert vor und wies dabei auch darauf hin, dass dieser Plan natürlich den momentanen Kenntnisstand betrifft und tatsächlichen Gegebenheiten in den kommenden Jahren immer wieder angepasst werden muss. Insgesamt werden aber 270 000 Euro weniger von der Landeskirche überwiesen und darauf muss reagiert werden. Die Mitglieder stimmten mehrheitlich für den vorgelegten Plan. 

Weiterhin wurden dann die sogenannten Handlungsfelder vorgestellt, die die inhaltliche Arbeit des Kirchenkreises in verschiedenen Bereichen skizzieren und Ziele formulieren, auf die es hinzuarbeiten gilt. Der stellvertretende Superintendent Uwe Brinkmann stellte die erste drei Felder vor, zum einen Gottesdienst, Verkündigung und Seelsorge, dann Kirchenmusik und kirchliche Kulturarbeit und zuletzt kirchliche Bildungsarbeit. Regionale Gottesdienste werden in Zukunft eine größere Rolle spielen, wird hier deutlich, für die Kulturarbeit gibt es hingegen keine explizit formulierten Ziele. Letzteres führte zu Diskussionen, woraufhin aber deutlich gemacht wurde, dass dies keinesfalls bedeutet, die bestehende Kulturarbeit einzustellen oder auch nur zu verringern, sondern lediglich, dass es momentan kein Potenzial gibt, um diese auszubauen. 

André Dittmann, ebenfalls stellvertretender Superintendent, nahm sich die Felder Arbeit mit Kinder und Jugendlichen, Diakonie und Kirche im Dialog vor. Vor allem über die Kinder- und Jugendarbeit wurde diskutiert, da hier vieles im Neuaufbau ist und zum Teil noch fest verankert werden muss. Diakonische Themen sollen künftig deutlicher in die Öffentlichkeit getragen werden. 

Die letzten drei Felder wurden von Ellen Abel, Vorsitzende des Ausschusses dargestellt, Gebäudemanagement und Klimaschutz, Leitung sowie Verwaltung. Allem der Klimaschutz ist ein Thema, das viele bewegt und dem nach der Meinung einiger Mitglieder noch mehr Bedeutung beigemessen werden muss. Das sei aber nicht nur im Harzer Land so, sondern in der gesamten Landeskirche, merkte Ulrike Schimmelpfeng an, da bewege sich gerade einiges. Dem Beschlussvorschlag für die formulierten Ziele wurde nach einigen Änderungen einstimmig zugestimmt. 

Im Folgenden informierte Amtsleiter Karl-Heinz Himstedt noch über aktuelle Entwicklungen im Kirchenamt, das natürlich ebenfalls von den einsparungen betroffen ist, aber selbst in der Zeit der Pandemie verlässliche Arbeit leistete und durch die Erfahrungen beispielsweise mehr auf Home-Office setzt. Petra Utermöller berichtete über die Themen und Beschlüsse der Landessynode, der sie angehört. Hier spielt aktuell natürlich der Krieg in der Ukraine eine große Rolle und auch der Landesbischof betonte die Aufgabe der Kirchen, auf Frieden hinzuwirken. Zudem wird auch hier viel an Einsparungen und der Gestaltung der Zukunft von Kirche gearbeitet. 

Zum Schluss ging Superintendentin Schimmelpfeng im Ephoralbericht neben einigen anderen Punkten noch einmal auf den Zukunftsprozess und die sich verändernde Arbeit in den Gemeinden ein. „Die Zeit hat sich verändert und daher muss auch unsere Arbeit anders werden“, sagte sie. Für die Synode und die Kirchenvorstände gebe es aktuell drei große Herausforderungen, die Schrumpfung, das Gebäudemanagement, das immer wichtiger wird und nicht zuletzt die Notwendigkeit von Kooperationen, die sie aber im Harzer Land an vielen Stellen auf einen guten Weg gebracht sieht. 


 

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