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18.06.2022

Die Geschichte des FC Windhausen


Diese 'Alten Herren' ließen sich 1988 ablichten

...von Petra Bordfeld

Schon der Name FC sagt es, dass dieser Verein etwas mit Fußball zu tun haben muss. Für die Bezeichnung „Fußballclub“ entschieden sich übrigens vor 100 Jahren, am 1. April 1922, Willi Schönemann, Wilhelm Fredrichs, August Beyer, Karl Ricke, Karl Meier, Karl Ohse, Karl Wiese, Willi Sander, Karl Peinemann, Willi Piepenschneider, Otto Friedrichs und Willi Meier, als sie eben einen Fußballverein aus der Taufe heben wollten.

Dass ihnen das gelungen ist, obwohl es 1922 noch keinen geeigneten Sportplatz gab, zeigt die Tatsache, dass bereits an einem Sonntag im April 2022 der Geburtstag mit einem Brunch im Saal der „Alten Burg“ gefeiert wurde, und jetzt am Samstag 25. Juni, die nächste Veranstaltung mit Ehrungen für jahrzehntelange Treue einiger Mitglieder stattfindet.

Zu Vereinsbeginn stand zum Kicken nur eine Wiese auch nur dann zur Verfügung, wenn diese abgemäht war. Vor allen Dingen waren es der alte Schützenplatz an der Oberen Harzstraße/Waldweg und die Grundwiesen, die im heutigen Bereich des Grundstücks Rose gelegen haben, die für Fußballspiele umfunktioniert wurden.

Ein besonderes Highlight in der noch jungen Vereinsgeschichte sollte sich allerdings 1931 ereignen. Denn da wurde die Idee, einen Sportplatz in Eigenleistung zu erstellen, mit viel Ausdauer und Muskelkraft in die Realität umgesetzt. So entstand in den Grundwiesen zwischen der heutigen Landstr. L 524 und dem Waldweg ein Platz mit den Abmessungen von 43 x 70 Metern.

Schon drei Jahre zuvor wurde ein Vereinsbanner angeschafft und feierlich geweiht. Weil dieses gute Stück im Krieg verloren gegangen war, stellten einige Ehefrauen aktiver Spieler ein neues her, das noch heute zu sehen ist.

Auch wenn es nach dem Zweiten Weltkrieg weder Trikots, noch Schuhe oder Fußbälle gab, wollte kein FCler die Flinte ins Korn werfen. Vereinswirt Wilhelm Wemheuer borgte den Kickern nämlich das für die Utensilien benötigte „Kleingeld“. Und die Militärregierung gab ebenfalls ihren Segen. Übrigens tragen die Fußballmannschaften des FC Windhausen bereits seit 1948 die grünen Hosen und die weiße Oberbekleidung

Im November 1945 wurde außerdem beschlossen, Turnbetrieb aufzunehmen, was zu der Änderung des FC in einen TSV mit sich brachte, der damals 42 Mitglieder zählte, heute sind es 237.  Aber auch eine Fußball-Elf und eine Jugendmannschaft wurden gemeldet.  Bereits Anfang 1946 fiel beim ersten Kreissportbundtreffen in Seesen der Entschluss, dass der TSV wieder seinen Gründungsnamen „Fußballclub“ annehmen durfte.

Allerdings waren sich damals Turner und Kicker nicht gerade grün. Das Streitobjekt war das Vereinslokal „Metjeches Gastwirtschaft“. Der Streit endete schließlich in der Einigung, die Gastwirtschaft "Alte Burg“, mit Wilhelm Wemheuer als Wirt, zu nutzen.

1952 konnte der FC besonders stolz auf seinen Nachwuchs sein, denn die B-Jugend  wurde Staffelmeister und die „Erste Herren“ spielte in der ersten Kreisklasse Gandersheim. Es gab aber noch andere Mitglieder, die sich Matche mit kleineren Bällen gaben, es waren die Tischtennisspieler, die sich im kleinen Saal der “Alten Burg“ trafen, was sie heute auch noch tun.

1956 fasste der Rat der Gemeinde Windhausen den Entschluss, einen Sportplatz zu bauen, oder besser bauen zu lassen, weil der erste Platz den Anforderungen und Auflagen nicht mehr gerecht wurde.
Und wieder spuckten die Fußballer und anderen Mitglieder unter Leitung von Willi Piepenschneider in die Hände und fertigten in fantastischer Eigenleistung in den unteren Mühlenwiesen den neuen Platz. Mittels Hacke, Schaufel und Lore  wurde das Unmögliche möglich gemacht. So konnte im Mai 1958 der neue Platz eingeweiht werden.

Ein weiterer Wunsch sollte sich 14 Jahre später erfüllen. Denn 1972 wurde dort das Sportlerheim mit Dusche und Umkleide errichtet, und dass selbstredend in Eigenleistung.
1971 spielte übrigens die erste Damenmannschaft des FC Windhausen und das Spiel gegen Engelade wollten sich rund 800 Zuschauer nicht entgehen lassen. Zurzeit spielt eine Damenmannschaft unter der SG Windhausen/ Förste in der Kreisliga Göttingen.

Mittlerweile besteht der FC Windhausen aber längst nicht mehr aus einer Tischtennis-Abteilung und den Fußballmannschaften. Denn vor über 50 Jahren (1970) wurde die Damengymnastikgruppe aus der Taufe gehoben, seit 1974 kommt auch das Kinderturnen nicht mehr zu kurz und 1984  entstand die FC-Jedermann-Gruppe, sodass für alle Altersgruppen ein Angebot im Bereich Turnen besteht. Vor 15 Jahren wiederum wurde die Wirbelgymnastikgruppe ins Leben gerufen, auch das „Nordic Walking“ kam 2007 hinzu und seit 2011 gibt es die  Kampfkunst-Aikido-Gruppe.

Übrigens hat der Jubilar nicht unendlich viele erste Vorsitzende zu verzeichnen.  Zwar steht nicht fest, wer zuerst als erster Vorsitzender gewählt wurde. Der erste nach dem Krieg wurde aber 1945 Wilhelm Lex, 1951 folgte Willi Piepenschneider und 1967 Rudolf Badermann. Zwei Jahre später folgten Hans Ort, der das Amt bis 1975 in den Händen hielt, und Karl Schwarze, der dies  von 1976 bis 1978 tat. 
Dieter Schwarze übernahm 1979 das Zepter und hat es noch heute in der Hand. Mit den 43 Jahren hat er den 40-Jahre-Rekord „Engagement für den FC Windhausen“ von Willi Piepenschneider „geknackt“. Genau aus dem Grunde schauen alle Mitlieder gerne auf die kommenden 100 Jahre.


In den 80er Jahren des letzten Jahrtauend ist dieses Bild der Damengymnastikgruppe entstanden

Kinderturnen machte auch schon 1982 großen Spaß

Dieses Foto der damaligen Tischtennismannschaft entstand beim Schützenfest 1982

Diese Zuschauer strahlten schon in den ersten Jahren des neuen Jahrtausends auf dem Sportplatz

Sie kümmerten sich 1931/1932 um den Sportplatzbau in Sportplatzbau in den Grundwiesen

Diese Bild erinnert an das erste Damenspiel im Jahr 1971

Das Tischtennistraining in den 80er Jahren des letzten Jahrtausends

 

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