Politik / Wirtschaft / Bildung / Bildung

13.06.2022

„Frischgebackene“ Kindertagespflegepersonen – weitere werden dringend benötigt


v.l.: Wiebke Höppner, Iris Meister, Lisa Heiligers und Axel Hesse (Kolloquiums-Teilnehmende), Viktoria Bertram, Lissa Kiwitt

Kooperation von Kinderservicebüro des Landkreises und VHS

...VHS Gö/OHA

Am Donnerstag, 31. Mai 2022 fand das Abschlusskolloquium des Lehrgangs „Qualifizierung für Kindertagespflegepersonen“ bei der Volkshochschule in Osterode statt. Die Teilnehmenden bewiesen bei der Vorstellung ihrer erarbeiteten Kindertagespflege-Konzeptionen, dass der Transfer des im Lehrgang erarbeiteten Fachwissens gelungen ist. Auch die Reflexion des eigenen Verhaltens und die Schritte, die hier unter Anleitung von Fachleuten wie der Kursleiterin Viktoria Bertram gemacht wurden, flossen in die Prüfungssituation ein.

Karen Richter, Leiterin der VHS-Geschäftsstelle in Osterode, freute sich über die Vielfalt der Konzeptionen: „Die gewählten pädagogischen Schwerpunkte passen jeweils zu den Kindertagespflegepersonen – und eröffnen Eltern verschiedene Optionen.“ Iris Meister, Wiebke Höppner und Lissa Kiwitt vom Kinderservicebüro des Landkreises Göttingen - Standort Osterode hoffen, dass sich möglichst viele der „frischgebackenen“ Kindertagespflegepersonen in ihren Pool aufnehmen lassen, „die Nachfrage nach entsprechend qualifizierten Kindertagespflegepersonen ist nach wie vor groß“, so Iris Meister.

Kindertagespflege beinhaltet die Betreuung für Kinder von 0 – 14 Jahren. Durch ihre Selbstständigkeit haben Kindertagespflegepersonen die Möglichkeit flexible Zeiten anzubieten. Die Kindertagespflege soll hierbei eine Unterstützung zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf bieten: Zum einen kann bereits jetzt die Nachfrage nach entsprechend qualifizierten Personen nicht vollständig bedient werden, zum anderen trägt das Vorhalten von verlässlichen Angeboten für Kinder jeden Alters zur Attraktivität einer Region bei, kann bei der Entscheidung für oder gegen einen Wohnort mitentscheidend sein.

Die 160-stündige Qualifizierung basiert auf dem Rahmenplan des Deutschen Jugendinstituts und der Prüfungsordnung des Bundesverbandes für Kindertagespflege, nach erfolgreicher Teilnahme wird ein bundesweit gültiges Zertifikat erteilt. Die Inhalte werden von einem Team von Fachleuten aus der Praxis vermittelt, das Einbringen des Erfahrungsschatzes der Teilnehmenden ist ausdrücklich erwünscht: „Ich werde oft gefragt, was an Vorkenntnissen für die Tätigkeit als Kindertagespflegeperson mitgebracht werden muss. Das eine sind formale Auflagen wie mindestens ein Hauptschulabschluss sowie ausreichende Deutschkenntnisse.

Darüber hinaus haben die bisherigen Kurs-Teilnehmenden – ja Teilnehmenden, es waren auch Männer dabei – ganz unterschiedliche Vorerfahrungen in die Qualifizierung mitgebracht: wir haben immer wieder Teilnehmende, die sich beruflich verändern möchten oder sich entschieden haben in oder nach der eigenen Familienphase Kinder aus anderen Familien (mit-) zu beaufsichtigen. Der berufliche und persönliche Werdegang der Teilnehmenden ist daher sehr vielfältig, von Personen, die gleich nach dem Schulabschluss eine Familie gegründet haben bis hin zu solchen mit Studienabschlüssen oder langjähriger Berufserfahrung - das Spektrum ist groß, erzählt Iris Meister. „Wir vom Kinderservicebüro führen im Vorfeld mit Interessierten umfangreiche Gespräche, zum einem um zu klären, ob der Einstieg in die Kindertagespflege sinnvoll sein kann, aber auch um die formellen Voraussetzungen und einzureichenden Unterlagen abzuklären. Ein Erstgespräch mit dem Kinderservicebüro ist die Voraussetzung zur möglichen Teilnahme am Qualifizierungskurs“.

Ein weiterer Qualifizierungskurs in Osterode ist geplant, nähere Informationen erhalten Interessierte bei Iris Meister, Tel.: 05522 960-4229, E-Mail: meister@landkreisgoettingen.de.

 

Anzeige