Regionales / SG Hattorf / Hörden

10.05.2022

Schmutz, Laub und Unrat in der Gosse? Anlieger sind in der Pflicht


Fachbereichsleiter Matthias Franziskowski erläuterte bei der Ortsbesichtigung Besonderheiten und Probleme bei der Sanierung

Der Ausschuss für Dorfentwicklung besichtigte sanierungsbedürftige Kreuzungen in Hörden/Anlieger sollen auf Straßenreinigungspflicht aufmerksam gemacht werden

von Herma Niemann

Viele Einwohner in Hörden unterliegen anscheinend dem Irrtum, dass sich ein sauberes Ortsbild von alleine einstellt und dass andere ihre Pflichten übernehmen. Denn als Hausbesitzer oder ihnen gleichgestellte Personen ist man in der Pflicht, die Gosse und die Straße bis zur Straßenmitte von Laub, Schmutz, Papier oder sonstigem Unrat und Grünbewuchs zu reinigen.

Weil sich wohl einige Hördener nicht daran halten, wurde dieses Thema erneut im Ausschuss für Dorfentwicklung, Bauen und Finanzen diskutiert. Zudem merkte Ausschussmitglied Elke Kreth-Schumann (SPD) an, dass am Kleiberg sogar Einwohner ihren Grünschnitt vor der Flutmulde entsorgen würden. Durch die beiden Flutmulden in Hörden wird das Regenwasserkanalnetz bei Starkregen und bei Hochwasser erheblich entlastet. Abgeladener Grünschnitt wiederum kann zu einer Verstopfung im Ernstfall führen.

Dass es sich bei einem solchen Vorfall nicht nur um Ignoranz, sondern um einen Strafbestand handele, machte der Fachbereichsleiter, Matthias Franziskowsi, deutlich. „Wenn das Ordnungsamt rausfährt, kann es für einige Leute teuer werden“.  Wie Franziskowski außerdem betonte, gebe es eine Straßenreinigungssatzung, aus der deutlich hervorgehe, dass Einwohner die Straße bis zur Straßenmitte sauber zu halten haben. Das gelte im Übrigen auch im Winter beim Schieben von Schnee. „Die Satzung hat verbindlichen Charakter“, so der Fachbereichsleiter „und hat auch viel mit der Solidargemeinschaft der Gesellschaft zu tun“. Man könne heutzutage den Eindruck erhalten, dass die Menschen immer nur nutznießen wollen und im Umkehrschluss nichts für die Solidargemeinschaft geben.

Franziskowski berichtete auch von teils wütenden Anrufen von Einwohnern in der Verwaltung. Die Anrufer seien im Irrtum, wenn sie sich über den Bauhof beschweren würden, weil dieser seiner „vermeintlichen“ Straßenreinigungspflicht nicht nachkäme. Erstes Argument sei dann immer die Frage „Wofür zahle ich denn Steuern?“, gefolgt von „Wofür zahle ich denn Straßenreinigungsgebühr?“. Hier machte Franziskowski deutlich, dass es keine Straßenreinigungsgebühr gebe. Sollte man eine solche Gebühr einführen, könnten sich die Gebühren schnell im dreistelligen Betrag befinden.  Die Straßenreinigungssatzung sei im Übrigen auf der Homepage der Samtgemeinde Hattorf einzusehen. Demnächst soll an alle Haushalte ein Flyer über die Straßenreinigungspflichten verteilt werden.

Zuvor hatten sich die Ausschussmitglieder jedoch zu einem Ortstermin an drei Kreuzungen getroffen, um zum einen die erfolgten und zum anderen die noch anstehenden Sanierungen zu begutachten. Erster Stopp war bei der Unterhaltungsmaßnahme Tulpenstraße/Meßweg. Wie der Fachbereichsleiter dort erläuterte, sei die Fahrbahnoberfläche saniert worden, um einen Einbruch der Unterdecke zu verhindern. Auch Querrisse seien dabei verschlossen worden. Allerdings müsse noch im hinteren Bereich auf einer Länge von ungefähr zehn Metern die Lücke zwischen Gossenläufer und der Fahrbahnkante im Rahmen der Gewährleistung durch die ausführende Firma behoben werden. Insgesamt habe die Maßnahme rund 24.500 Euro gekostet.

Durch den Gipskarst im Untergrund hat auch der Kreuzungsbereich Asternstraße/Meßweg gelitten. Wie ein riesiges Puzzle ziehen sich dort zahlreiche und teils tiefe Risse durch die Fahrbahn. Die Sanierung könne zwischen 30.000 und 40.000 Euro kosten, so der Ausschussvorsitzende, Reiner Gropengießer (CDU). Grundsätzlich könne man aber sagen, dass Hörden fast das beste Straßennetz in der Samtgemeinde habe, so Franziskowski, der zu bedenken gab, einen vorläufigen Rissverguss erst zum Herbst hin vorzunehmen. Denn bei heißen Temperaturen breiten sich Risse aus, die dann im Herbst wieder enger würden.

Eine richtige Problemkreuzung ist allerdings an der Ecke Mittelstraße/Ilmengasse. Hier müssen bei einer Sanierung der rund 400 Quadratmeter großen Einrissfläche um die 60.000 Euro eingesetzt werden. Bei allen Maßnahmen, die künftig in Angriff genommen werden sollen, müsse man jedoch auch die anstehenden Arbeiten der Deutschen Glasfaser berücksichtigen. „Kaum vorzustellen – wir sanieren die Straße und die Glasfaser schneidet wieder auf“, so Gropengießer.

Um Straßen ging es auch in dem Bericht des Ausschussvorsitzenden. Gropengießer musste leider berichten, dass die Verkehrsschau zusammen mit der Polizei und dem Landkreis Göttingen nicht den gewünschten Erfolg gebracht habe. Bezüglich der K 407 (Ortsausgang Hörden in Richtung Aschenhütte) seien keine verkehrsregelnden Maßnahmen erforderlich. Hier hatte vor einiger Zeit Rudi Armbrecht (SPD) den Antrag auf eine Temporeduzierung wegen der Einmündung des Gewerbegebietes auf 70 km/h gestellt. Auch im Bereich der Sieberbrücke auf der K 407 seien laut Ergebnis der Verkehrsschau keine Maßnahmen erforderlich. Hier hatte ein Anlieger einen Antrag auf Maßnahmen zur Lärmreduzierung gestellt. Bezüglich der geplanten Baumaßnahme an der Ortsdurchfahrt in Herzberg im Sommer diesen Jahres, stellte in der Sitzung Markus Deppe (CDU) den Antrag, in der Ortsdurchfahrt Hörden das Tempo für die Zeit der Baumaßnahmen auf 30 km/h zu reduzieren. Hier sei mit einem erhöhten Verkehrsaufkommen zu rechnen. Die Verwaltung soll einen entsprechenden Antrag beim Landkreis einreichen.

Ein weiterer Antrag kam von Rudi Armbrecht. In den Fraktionen soll über die Anschaffung verschiedener Gerätschaften für den Kindergarten beraten werden. Zum einen habe sich das Kita-Team eine Schnecke als Spielgerät ausgesucht, benötigt werde noch eine Garderobenbank und zusammen mit dem Förderverein soll die Schlafecke verschönert werden.
 
 

Die folgenden Bilder können Sie vergrößern, wenn Sie ein Eseltreiber-Abo haben:


Der Ausschuss für Dorfentwicklung, Bauen und Finanzen in Hörden bei der Besichtigung von Straßenkreuzungen

Teilweise ziehen sich tiefe Risse durch Kreuzungen in Hörden

 

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