Vereinsleben

05.05.2022

Zahlreiche Ehrungen bei dem Harzklub-Zweigverein Lerbach


Die geehrten Mitglieder des Harzklub-Zweigvereins Lerbach zusammen mit dem Vorstand und den Gästen

von Petra Bordfeld

Lerbach. Im Mittelpunkt der Jahreshauptversammlung des Harzklub-Zweigvereins Lerbach standen nicht nur die Ehrungen zahlreicher langjähriger und verdienter Mitglieder, sondern auch die informativen Berichte. Zuerst teilte der erste Vorsitzende, Frank Koch, Wissenswertes aus der zurückliegenden Zeit mit, in deren Mittelpunkt trotz Corona die Arbeitseinsätze gestanden haben.

Ein besonderer Einsatz wurde den Männern abverlangt, als es um die Reparatur der Schutzhütte „Klaras Höhe“ gegangen ist. Sie war leider der Zerstörungswut bislang unbekannter Täter zum Opfer gefallen. Jetzt erstrahlt sie wieder in vollem Glanz. Finanziell unterstützt wurde dieses Vorhaben von Spenden seitens der Volksbank im Harz eG, des Vereins „Marketing und Tourismus“ der Stadt Osterode sowie der Forstverwaltung. „Ihnen sei hier noch einmal herzlich gedankt“.

In dem Zusammenhang der Arbeitseinsätze mahnte Koch an, dass es nicht einfach ist, neue Helfer und Helferinnen zu finden. Im letzten Jahr habe man Glück gehabt, weil der Harzklub bei den Arbeiten tatkräftige Unterstützung vom Paritätischen Kreisverband Osterode mit Ute Dernedde und  Bikers aus den umliegenden Orten erfahren habe. 

Insbesondere mit den Bikern habe man mittlerweile ein besonderes Verhältnis. Denn, weil im Laufe der Jahre immer mehr wilde Trails von auswärtigen Bikern um Lerbach herum „angelegt“ wurden,  hätten die Forst und der Harzklub Lerbach sich mit denen zusammengesetzt, um die Sache zu entspannen. Und genau das sei auch gelungen. „Die Biker haben uns Hilfe angeboten und dieses Versprechen auch realisiert“. 

Doch Frank Koch schaute nicht nur zurück, sondern mit der Frage „Wie geht es in der Zukunft weiter?“ nach vorne. Dabei kam er auf die Pflege der Schutzhütten und der Wege zu sprechen. „Dass der Zustand der Wanderwege  mit den damit verbundenen Forstarbeiten, ausgelöst durch den Klimawandel und dem Borkenkäfer, unsere Arbeit nicht leichter macht, wird jeder verstehen“. Besonders zu schaffen machten  die durch den Borkenkäfer geschädigten und ausgetrockneten Bäume. Diese fallen um, und das ist für die Wandere/innen gefährlich.
 
Wegen Corona konnte die Brauchtumsgruppe so gut wie nie üben und es fanden deswegen auch keine Auftritte statt.  Dafür hatte der Wegewart Joachim Koch jede Menge zu berichten und machte mittels eines Dia-Vortrages alles sehr anschaulich. Nicht nur er musste Schmunzeln, als er über den Rekord im Bankaufstellen berichtete. Denn die vorgefertigten Teile ließen sich innerhalb von 25 Minuten zusammenfügen.

So erfreulich sei dahingegen nicht die Sache mit dem Aufstellen von diversen Schildern gewesen. Denn die wurden entweder zerstört und mitgenommen. Man habe sich mit der Geschäftsstelle der Landesforst auseinandergesetzt. Bei den Gesprächen sei eine Förderung der Schilderaufstellung herausgekommen. 
Der Naturschutzwart  Heiner Wendt erläuterte in einem Bericht kurz die aktuelle Situation unter dem Einfluss de Klimawandels.  Hier fanden vor allem seit 2018 in beunruhigender Weise sehr starke Veränderungen statt. Entlang der Wanderwege ist das deutlich zu sehen.

Am stärksten haben die Fichtenwälder durch die extreme Trockenheit und den damit einhergehenden Borkenkäferbefall gelitten. Die Bäume haben kaum mehr die Möglichkeit sich zu wehren, wenn sie wegen des Wassermangels unter starkem Stress stehen. Fichten mögen es am liebsten feucht und kühl.
Durch menschliche Einflussnahme ist der Wald im Harz seit etwa 500 Jahren stark verändert worden. Vorher gab es überwiegend Buchenwälder. Die Fichte stand nur in höheren Lagen ab ca. 700 m. Zu Zeiten des Bergbaus wurde viel Buchenholz zur Gewinnung von Holzkohle benötigt um das Eisenerz verhütten zu können. So sind viele natürliche Wälder damals verschwunden und wurde allmählich ersetzt durch Anpflanzungen von Fichtenforsten.

Seit etwa 30 Jahren sind die Landesforsten dabei Fichtenbestände im Harz wieder in einem naturnäheren Zustand durch Unterpflanzung mit Laubhölzern zu bringen. In einigen Bereichen werden jetzt auch abgestorbene Fichten als Schutz für jungen Bäume belassen. Dieses passiert insbesondere bei Anpflanzungen von Buche und Weißtanne, da diese Schattenbaumarten sind.

Lerbachs Ortsbürgermeister Olivier Kutscher ließ es sich auch nicht nehmen, ein paar Worte an die gut besuchte Versammlung im Hotel Sauerbrey zu richten. Er sei immer wieder beeindruckt, wie viel Engagement und Arbeitseinsätze vom Harzklub Lerbach erbracht werden, um alles so herzurichten, dass den Gästen klar werde, in welcher attraktiven Gegend Lerbach gelegen ist.

Die stellvertretende Osteroder Bürgermeisterin, Monika Grammel, brachte ihre Freude darüber zum Ausdruck, an der Versammlung teilnehmen zu dürfen, und versicherte, dass auch sie sich sehr über die großartigen Aktivitäten freue.

EHRUNGEN

Für 65 Jahre Mitgliedschaft: Bärbel Weigel
Für 60 Jahre Mitgliedschaft: Irene Kiwitt und Manfred Weigel
Für 55 Jahre Mitgliedschaft: Brigitte Schweiger sowie Rosi und Reiner Wille
Für 40 Jahre Mitgliedschaft: Christa Rennert, Jürgen Trull und Joachim Wolf
Für 30 Jahre Mitgliedschaft: Martha Forschack, Ulla Maletzki und Verena Grangladen
Für 25 Jahre Mitgliedschaft: Barbara und Werner Hirschhausen

Für ehrenamtliche Arbeit: Lukas Bartels, Joachim Koch, Manfred Weigel, Barbara Froböse, Karin Pinnecke, Manfred Kiwitt, Rolf Specht, Wolf-Dieter Heine, Monika Trull, Heinz Lücke, Heiner Wendt, Frank Koch, Klaus-Werner Kaiser, Margret Kaiser, Reinhard Wille, Hans-Jürgen Hammer, Monika Wendt, Rosalie Großheim, Sebastian Klügel, Ute Dernedde und Andreas Bücher 

WAHLEN

Schriftführer: Heiner Wendt
Revisoren:      Karin Pinnecke und Rolf Berger

 

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