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20.04.2022

Tante Enso wurde in Schwiegershausen am Eröffnungstag erstürmt


Schon vor der offiziellen Eröffnung tummelten sich zahlreiche Schirmträger vor dem Tante Enso Geschäft

...von Petra Bordfeld

Nach dem Motto „Das meiste fällt eh vorbei“ ignorierte eine erfreulich große Zahl von Bürgerinnen und Bürgern in Schwiegershausen den Regen, der sich zur Eröffnung des neuen Tante Enso-Ladens in der Osteroder Straße 10 in Schwiegershausen eingestellt hatte.

Mit der Eröffnung des kleinen, aber feinen Supermarktes führt der Verein Zukunft in Schwiegershausen seinen Gründungszweck fort. Ursprüngloch sollte der einstige tegut-Laden in eigener Regie weiter bestehen. Aufgrund des mangelnden Käuferinteresses drehte  tegut am 31. Januar 2022 den Schlüssel der Eingangstür allerdings endgültig zu.

Damit es in Schwiegershausen auch weiterhin eine Einkaufsmöglichkeit gibt, wurde mit dem StartUp "Tante Enso" nach kurzer Zeit eine neue Möglichkeit gefunden. Petra Kaisner, die zweite Vorsitzende des überaus aktiven Bürgervereins, machte es bei ihrer Eröffnungsrede deutlich: „Wir haben es geschafft. Und mit wir, meine ich uns alle“. Denn vom ersten persönlichen Treffen  im September 2021 mit dem Geschäftsführer und Mitbegründer von MyEnso, Thorsten Bausch, und dem informativen Besuch eines TanteEnso-Ladens in dem im Wendland gelegenen Schnega, bis zur Eröffnung des Supermarktes Tante Enso Schwiegershausen, habe es letztendlich  „nur“ sieben Monate gedauert. Das sei schon recht sportlich gewesen.

Allerdings habe man mit der endgültigen Schließung des tegut-Ladens noch mehr Gas gegeben. Denn nach dem Ausräumen der Ware durch die Firma tegut lagen der Abbau der Regale und das Wegräumen der Kühlanlagen in den Händen des Bürgervereines. Die Teile sind übrigens fast alle bereits gut an den Mann gebracht worden.

Die zweite Vorsitzende sprach in diesem Zusammenhang den ehrenamtlichen Helfern Harald Bierwirth, Heiner Bierwirth (Spikus), Wolfgang Wode sowie dem Hausmeistergespann Rainer Brakel und Dieter Götz ein dickes Dankeschön dafür aus, dass sie  den Laden in kürzester Zeit leer geräumt hatten. Außerdem habe es gegolten zu kalkulieren, was ein anzustrebender Umbau und die Sanierung der 300 m² Verkaufsfläche kosten würde. Miet- und Nebenkosten durften bei dem ernst zu nehmenden Rechenspiel auch nicht vergessen werden.

Schon am 17. Februar habe dann die die große Besprechung mit MyEnso und allen Handwerksbetrieben aus dieser Region stattgefunden, die dazu geführt hätte, dass bereits am 21. Februar mit dem Umbau und den Sanierungsarbeiten begonnen werden konnte, wofür Kaisner dem Malerbetrieb Sascha Bode, der Firma Sonntag, Gebäudetechnik, der Tischlerei Michael Niehus, dem Haus für Sicherheit Rauch , ein noch dickeres Lob aussprach. „Ihr habt es möglich gemacht, dass wir heute die Ladeneröffnung feiern können. Für unseren Laden habt ihr eure Termine so gelegt, dass es für unser Dorf passt. Das ist gelebte Dorfgemeinschaft“.

Ein weiteres Dankeschön ging an Lodel und Jürgen Hanel, die sich spontan bereit erklärt hatten,  einige Malerarbeiten ehrenamtlich zu übernehmen. Ab 28. März baute dann  ein Regalbauer aus Hamburg die neuen Regale kundenfreundlicher auf, die jetzt gut sortiert gefüllt sind.

So habe man wieder einen Laden im Dorf. „Damit der bleibt, muss auch der Umsatz stimmen. Daher appelliere ich an euch alle: Kumet rin und köpet in oder:  Wir fahren nicht fort, wir kaufen im Ort“. Dazu tragen übrigens die Genossenschaftsanteile bei, von denen schon über 400 von der Tante Enso Zelle GmbH & Co. KG erworben wurden, und auch noch weiter zu haben sind.  Dazu gehört eine Tante Enso-Karte, die Einkäufe sieben Tage in der Woche und das 24 Stunden am Tag möglich machen. Wer so eine Karte noch nicht erworben hat oder auch nicht haben möchte, der hat selbstredend die Möglichkeit, montags, dienstags sowie donnerstags bis samstags von 8 bis 12 Uhr und montags bis freitags von 15 bis 18 Uhr ganz normal einkaufen zu gehen. Mittwochs bleibt Tante Enso geschlossen. An den Öffnungstagen werden Susanne Bode, Evelyn Fröhlich, Idan Shani Baqi, Elvira Wedemeier und Anja Kohlstruck, das Team, welches schon bei tegut für die Kunden da war, zugegen sein.

Und Maren True, welche die Geschäftsleiterin bei MyEnso in Bremen ist, hatte es sich nicht nehmen lassen, an der Eröffnungsfeier in Schwiegershausen teilzunehmen. Sie lobte das hervorragende Zusammenspiel aller und dankte denen, die kräftig Hand mit angelegt hatten.

Dann schnitten die beiden Frauen das offizielle Eröffnungsband durch, die Schirme wurden zusammen geklappt, der neue Laden erstürmt und nicht schlecht gestaunt. Denn das, was sich den Augen bot, lud zum Verweilen, Stöbern und Klönen ein.

Wer meinte, alles gesehen und alles erworben zu haben, was auf den Einkaufszetteln gestanden hat, der nahm die Einladung von Petra Kaisner an und machte sie auf den Weg zu der hinter dem Gebäude gelegenen Scheune. Denn dort  luden Bratwürste und kalte Getränke ebenso wie Kuchen und Kaffee zum Gedankenaustausch und Schwärmen ein. Nicht selten wurde dann der Heimweg nicht direkt eingeschlagen, sondern noch einmal ein Schwenker in den neuen Laden gemacht.


Da Eröffnungsband schnitten Marina Thies (die Projektleiterin Tante Enso), Maren True (Geschäftsleiterin My Ense) und Petra Kaisner (Bürgerverein) – v. l.  - voller Freude im Trio durch


Wie das Bezahlen mit der Tante-Enso-Karte klappt wurde in aller Ruhe erklärt

Die folgenden Bilder können Sie vergrößern, wenn Sie ein Eseltreiber-Abo haben:



Sie freuten sich, dass es losging, das Enso-Team Susanne Bode, Evelyne Fröhlich, Idan Shani Baqi und Elvira Wedemeyer (v. l.). Anja Kohlstruck gehört auch dazu, konnte aber leider am Eröffnungstag nicht zugegen sein



 

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