Regionales / Harz

04.04.2022

Rehberger Graben: Harzwasserwerke verabschieden Grabenwärter Thale in den Ruhestand


(v.l.n.r.): Volker Thale, Marcus Hödl (HWW), Margarethe Thale

 

 

Bildunterschrift (v.l.n.r.): Volker Thale, Marcus Hödl (HWW), Margarethe Thale

 

Nach genau elf Jahren im Dienst für die Oberharzer Wasserwirtschaft und das Rehberger Grabensystem geht Volker Thale als Grabenwärter der Harzwasserwerke in den wohlverdienten Ruhestand.

 

Mit einem gemeinsamen Frühstück im Rehberger Grabenhaus zusammen mit den Harzwasserwerken sowie Vertretern des Nationalparks Harz und der Harzenergie schließt sich für Volker Thale ein Kreis: „Hier habe ich als Gastwirt meine Gäste bedient und draußen den Graben gepflegt“, sagte der langjährige Grabenwärter und Ehrengrabensteiger bei seiner Verabschiedung am heutigen Freitag.

Im Jahr 2011 übernahm Thale die Arbeit als Grabenwärter für die Harzwasserwerke und betreute seitdem den rund sieben Kilometer langen Rehberger Graben von unterhalb des Oderteichs bis nach Sankt Andreasberg und die zufließenden Gräben der Hühnerbrühe, des Königskopfes und des Sonnenbergs: „Den Wasserstand zu messen und zu regulieren oder den Grabenlauf nach Stürmen auch zu reparieren – das alles gehörte zu meinen Aufgaben als Grabenwärter“, erklärte Thale.

Der Rehberger Graben ist Teil des UNESCO-Weltkulturerbes Oberharzer Wasserwirtschaft und stammt aus der Zeit des Harzer Bergbaus. Die Harzwasserwerke unterhalten die 65 Teiche, über 70 Kilometer Gräben und die circa 20 Kilometer als Wasserläufe bezeichneten Wasserüberleitungsstollen bereits seit 1991. Neben der touristischen Bedeutung für die Region dienen die Teiche auch heute noch dem Hochwasserschutz, der Trinkwassergewinnung, der Niedrigwasseraufhöhung und der Energiegewinnung: „Der Wasser des Rehberger Grabens wird für drei übertägige Kraftwerke im Stadtgebiet St. Andreasbergs und zwei untertägige Kraftwerke in der Grube Samson von der Harzenergie für die Stromerzeugung genutzt“, erklärt Marcus Hödl vom Betriebshof der Harzwasserwerke in Clausthal-Zellerfeld.

Das immer genug Wasser zur Verfügung stand, auch darum kümmerte sich Grabenwärter Thale und war gleichzeitig auch noch Gastwirt im traditionsreichen Rehberger Gasthaus mit seiner 250 Jahre alten Tradition. Mit 72 Jahren ist jetzt aber Schluss mit der Arbeit und Zeit für die Rente. Das Gasthaus schloss Thale bereits im vergangenen Jahr, nun folgt auch seine letzte Schicht als Grabenwärter. „Jetzt genießen wir den Harz auch mal ohne Arbeit“, sagte Thale bei seiner Verabschiedung.

In Zukunft wird der Rehberger Graben nun einen neuen Grabenwärter benötigen. Dafür laufen bei den Harzwasserwerken bereits Gespräche mit möglichen Nachfolgern und die Firma „Der Baumsteiger“ aus St. Andreasberg wird die erforderlichen Arbeiten vorerst für zwei Monate mit der Option auf eine Verlängerung übernehmen.

Die Harzwasserwerke danken Volker Thale für die gute Zusammenarbeit über all die Jahre und wünschen ihm und seiner Frau alles Gute für die Zukunft und einen angenehmen Ruhestand.

 

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