Regionales / Gem. Bad Grund / Windhausen

29.03.2022

Grundschule in Gittelde erhält Aufzugsanlage


Vanessa Wiese wird die Nachfolgerin von Petra de Vries, als Leiterin im Kindergarten Gittelde

Der Ausschuss für Schule und Kindergarten beschäftigte sich unter anderem auch mit dem defizitären Haushalt der fünf Kindertagesstätten

von Herma Niemann

Windhausen. Bereits im Jahr 2012 hat der Niedersächsische Landtag das Gesetz zur Einführung der inklusiven Schule beschlossen. Damit wird das Ziel verfolgt, dass Schüler mit und ohne Behinderungen an jedem Lernort ihren Bedürfnissen und Ansprüchen entsprechend lernen können und die notwendige Qualität und der erforderliche Umgang an Unterstützung für alle gesichert sind.

Dementsprechend sollen die öffentlichen Schulen allen Schülern einen barrierefreien und gleichberechtigten Zugang ermöglichen. Damit befasste sich am vergangenen Dienstag auch der Ausschuss für Schule und Kindergarten der Gemeinde Bad Grund. Am Grundschulstandort in Gittelde werden deshalb zur Gewährleistung der Barrierefreiheit und des Brandschutzes Baumaßnahmen durchgeführt, die sich auf rund 320.000 Euro belaufen. 200.000 Euro laufen über eine Förderung aus dem Kommunalinvestitionsprogramm (KIP 2) und der Rest über eine Nachfinanzierung im Haushaltsplan in Höhe von 120.000 Euro.

Vorgesehen ist der Bau einer Aufzuganlage, die links neben dem rechten Eingang der Grundschule auf Höhe des Treppenhauses außen errichtet werden soll. Der Aufzug soll unter dem Vordach gebaut werden und zu allen drei Etagen (Keller/Lehrschwimmbecken und Küche, Erdgeschoss und erste Etage) führen. Außerdem soll das Treppenhauses im Rahmen der brandschutzrechtlichen Anforderungen eine Einhausung erhalten. Vorgesehen dafür ist auch der Einbau dementsprechender Fenster, damit das Treppenhaus nicht zu dunkel wird.

Zur Umgestaltung aller Schulen in inklusive Schulen hatte der Gesetzgeber den kommunalen Schulträgern für fest umrissene Bereiche eine bis zum 31. Juli 2018 reichende Übergangsfrist eingeräumt. Bis dahin konnten die Schulträger ihrer Verpflichtung dadurch nachkommen, dass sie die inklusive Beschulung in diesem Bereich in von ihnen bestimmten Schwerpunktschulen sicherstellen. Der Rat hatte daraufhin im Jahr 2013 beschlossen, mit der Stadt Osterode eine öffentlich-rechtliche Vereinbarung über die gemeinsame Nutzung der Grundschule Lasfelde als Schwerpunktschule abzuschließen. Deshalb bestand eine Verlängerung der Frist bis spätestens zum 31. Juli 2024.

Behandelt wurden auch die Haushaltspläne der Kindertagesstätten der Gemeinde, die zusammen ein Defizit von 1.290.000 Euro ausweisen. Dieses Defizit, das um 139.000 Euro höher als im Vorjahr ausfällt, trägt die Gemeinde. Wie der Fachbereichsleiter für Familie und Soziales, Stephan Mantel, erklärte, resultiere der Anstieg der Kosten vor allem aus der Tatsache, dass erstmals die zum 1. Oktober 2021 in Betrieb genommene 15er-Krippengruppe in der Kindertagesstätte Badenhausen ganzjährig zu berücksichtigen ist.

Darüber hinaus ist aufgrund gesetzlicher Vorgaben auch für die Kleingruppe in der Kindertagesstätte Windhausen eine zweite Kraft zu berücksichtigen und die Randzeiten müssen in allen Kindertagesstätten ebenfalls mit zwei Personen abgedeckt werden. Die darauf anzurechnenden Landespersonalkostenzuschüsse („pauschalierte Finanzhilfe für Personalausgaben“) können auf der Einnahmeseite noch nicht vollends abgebildet werden, weil von Seiten des Landes zunächst allenfalls nur Abschläge gewährt werden und von dort aus sehr verspätet endabgerechnet werde.Darüber hinaus seien für alle fünf Kindertagesstätten Tariferhöhungen für das pädagogische Personal zu berücksichtigen, die sich in der Folge auch auf die Vertretungskosten auswirken.

Die Gemeinde und der DRK-Kreisverband als Träger sind sich angesichts einer realistischen Bauzeiteinschätzung einig, dass die neue 15er-Krippengruppe in der Kindertagesstätten Gittelde voraussichtlich erst zu Beginn des Jahres 2023 ihren Betrieb wird aufnehmen können, so dass hierfür im Haushalt noch keine Aufwendungen berücksichtigt worden sind. Die seit 2020 gestiegenen Kosten für die Inanspruchnahme der heilpädagogischen Fachkräfte in den Kindertagesstätten in Badenhausen und Windhausen (10 Stunden/Woche) sind nur noch bis zum 31. Juli 2022 zu berücksichtigen, da beide Einzelintegrationsmaßnahmen zu diesem Datum enden. Die Nachfrage bei der Ev. Kirchengemeinde Badenhausen habe ergeben, dass eine Erhöhung des Zuschusses der Landeskirche aufgrund der gestiegenen Anzahl der Gruppen in dieser Kindertagesstätte nicht in Betracht kommt. Zudem werde mit dem DRK-Kreisverband derzeit noch über die Höhe und den Berechnungsmodus der Regiekosten (Verwaltungskosten) ab dem Jahr 2022 verhandelt.

Zustimmend zur Kenntnis genommen wurde auch die Haushaltssatzung der Gemeinde Bad Grund (wir berichteten). „Es ist schön, dass hier Maßnahmen aufgeführt werden, die schon lange von den Kitas angefordert wurden“, so Holger Diener (SPD), damit meinte er unter anderem die undichten Oberlichter im Kindergarten in Badenhausen und Mängel im Kindergarten in Bad Grund. Oliver Schneider (Sachbearbeitung Kindertagesstätten, Schulen, Jugend und Sport) stellte die aktuellen Belegungszahlen im Krippen- und Kindergartenbereich vor. Von den insgesamt 63 Krippenplätzen sind momentan zehn  frei und von den 191 Kindergartenplätzen sind fünf frei. Allerdings würden für das neue Kindergartenjahr 21 Anmeldungen für die Krippe und 25 für den Kindergarten vorleigen. Tatsächliche Zahlen zu prognostizieren, sei jedoch schwierig, so Schneider. Man habe zwar die Geburtenlisten, aber eine Schätzung sei aufgrund der Tatsache, dass sich viele Eltern auch spontan für andere Kindergärten oder Kindertagespflegeeinrichtungen entscheiden, schwierig. Hier gab Pastor Thomas Waubke zu bedenken, dass momentan aufgrund des Ukraine-Krieges auch Flüchtlingskinder in den Einrichtungen dazu kommen könnten. 

Am Ende stellte sich kurz die neue Leiterin im DRK-Kindergarten Gittelde, Vanessa Wiese, vor. Wiese ist bereits seit dem 1. Februar als Leiterin dort eingestellt. Am 31. März wird die noch amtierende Leiterin, Petra de Vries, in den Ruhestand gehen. De Vries hat 34 Jahre in der Kita in Gittelde gearbeitet, die vergangenen fünf Jahre als Leiterin. Am 31. März soll auch der erste Spatenstich für den geplanten Krippenanbau erfolgen. Die Kosten für den Anbau verteuern sich um 50.000 Euro und liegen dann bei 500.000 Euro.

 

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