Regionales / Gem. Bad Grund / Badenhausen

03.02.2022

„Bisher ganz gut durch Corona gekommen“


Matthias Jung bei der Ausgabe der Bälle für die Pause

Der Schulsozialarbeiter der Oberschule Badenhausen, Matthias Jung, berichtet aus seinem Schulalltag

...von Herma Niemann

Seit fast fünf Jahren ist Matthias Jung inzwischen der Schulsozialarbeiter an der Oberschule in Badenhausen (OBS), er kam damals als Nachfolger von Reiner Müller. Er habe sich gut eingelebt, wie er in einem Gespräch mit unserer Zeitung sagt. „Die Arbeit macht mir sehr viel Spaß“. Und eine besondere Freude bereite ihm, dass inzwischen auch die Sport-AGs wieder angeboten werden können.

Die Corona-Krise hatte zwischenzeitlich mehrfach einen Strich durch die Rechnung gemacht. Mit Unterbrechungen findet die neue Sport-AG seit September des vergangenen Jahres in der großen Sporthalle statt, mittwochs und donnerstags in der siebten und achten Stunde.

Das Angebot ist freiwillig, deshalb ist es umso erstaunlicher, dass an beiden AGs insgesamt knapp 50 Jugendliche teilnehmen, die teilweise sogar davor liegende Freistunden in Kauf nehmen und nicht nach Hause gehen, sondern warten. „Die Kinder und Jugendlichen haben Nachholbedarf“, so Jung „denn in den Sportvereinen konnte auch nicht so viel stattfinden. Da sieht man den Bewegungsdrang“. In der AG, unter der Leitung von Jung, werden überwiegend Ballspiele (Fußball, Hockey, Zwei-Felder-Ball) gespielt.

Demnächst soll auch noch ein weiteres Angebot starten. Lehrerin Ann-Christin Weihmann möchte für die Jahrgänge neun und zehn eine Volleyball-AG anbieten. Den Kindern und Jugendlichen hätten in der Zeit der starken Beschränkungen die sportliche Betätigung und die Kontakte sehr gefehlt, sagt er. „Die Corona-Zeit mit Homeschooling war eine ungerechte Zeit für die Jugendlichen“. Inzwischen seien alle froh über den Präsenzunterricht. Zu Jung kommen die Jugendlichen nicht nur bei Fragen rund um Ausbildung und Beruf, sie können bei dem Schulsozialarbeiter auch ihre Sorgen loswerden, etwa bei Problemen mit Eltern, Lehrern oder allgemein. Seit Corona seien ihm zum Glück besonders dramatische Fälle nur sehr selten aufgefallen.

Vieles konnte schnell geklärt werden, da es sich meistens um Missverständnisse gehandelt habe. Im Großen und Ganzen sei die OBS bisher gut durch die Corona-Krise gekommen. Und um es den Schülern ein bisschen angenehmer zu gestalten, wurde unter anderem ein „rollender“ Kiosk initiiert. Von Montag bis Mittwoch fährt die Lehrerin Corinna Horenburg mit einem Wagen auf die drei Schulhöfe und bietet belegte Brötchen, Snacks und Getränke an. „Das wird sehr gerne angenommen“. Glücklicherweise seien inzwischen auch wieder die so wichtigen Praktika in den Unternehmen möglich. Die Klassen acht und neun starten im Oktober. Diese Jahrgänge hatten bisher bis auf eine Woche kaum Praktikumsluft schnuppern können. Die Betriebe würden momentan auch händeringend nach Auszubildenden suchen, so Jung weiter, und deshalb auch gute Vergütungen zahlen und Sonderleistungen bieten. Die Schüler haben dadurch eine große Auswahl, es seien fast „paradiesische“ Zeiten für Schüler.

Weiter laufe auch die Kooperation mit der BBS I und II für die neunte Hauptschulklasse. Jeden Freitag für fünf bis sechs Wochen lang besucht Jung mit den Schülern die verschiedenen Fachbereiche wie Elektrotechnik, Gastronomie oder Installateurwesen. An zwei Terminen Mitte und Ende Februar wird die Bundeswehr in der OBS die Berufschancen für künftige Schulabgänger vorstellen.


Knapp 50 Kinder und Jugendliche nehmen an der freiwilligen Sport-AG in der großen Turnhalle teil

 

Anzeige