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24.01.2022

In Dorste gibt es kaum Leerstand


Ortsbürgermeister Gerrit Armbrecht (re.) freut sich, dass Arne Wedemeyer, Tim Launhardt und Falko Jäger (v. l. n. r.) in Dorste bauen

von Corina Bialek

Dorste reiht sich nicht in den Chorgesang der Gemeinden ein, welche Sorgen über leerstehende Wohnungen sowie Bauplätze, die entweder leer oder gar nicht vorhanden sind, anstimmen.  „Wir haben nahezu keinen Wohnungsleerstand mehr und freuen uns, dass auch viele Baulücken geschlossen werden“, so Ortsbürgermeister Gerrit Armbrecht.

Für Letzteres haben übrigens drei junge einheimische Familien gesorgt, und er wollte wissen, wie es dort ausschaut und die Stimmung ist. Bei dem Treffen mit Falko Jäger, Arne Wedemeyer und Tim Launhardt erfuhr er, dass Letztgenannter von einer Erbengemeinschaft, die in Hannover lebt, in dem Straßenzug Am Wegberg vier benachbarte Bauplätze erworben hatte. Mit diesem Schritt habe er übrigens dafür gesorgt, dass bei Feierlichkeiten nicht mehr nur über Krankheiten, sondern auch über eventuelle Bauvorhaben gesprochen wurde, schmunzelte Launhardt. 

Er brauchte auch nicht lange warten, bis sich Dorster Interessenten meldeten, die dort bauen wollten. „Es war doch schön, dass ich mir meine Nachbarn aussuchen konnte“. Übrigens werden die Neubauten nicht nur über eine Einfahrt, sondern insbesondere auch über eine großzügige Gartenfläche verfügen, die ebenso wichtig sein kann, wie das Haus selbst.

Zwei von den neuen Grundstücksbesitzern schwebte jeweils das Errichten eines Haus vor, was mittlerweile schon realisiert wurde. Der dritte Käufer erwarb zwei zusammenhängende Grundstücke, auf denen bereits eine kleine, aber feine Hühnerfarm steht. Es sollen aber auch diverse Garagen errichtet werden, die das Federvieh aber nicht verdrängen werden. Parallel zu den Aktionen in besagtem Straßenzug, hatte sich Falko Jäger entschlossen, in der nahegelegenen Ostdeutschen Straße ein Haus errichten zu lassen, wo bereits das Dachdecken beendet ist.

 „Ich kann mich nicht daran erinnern, dass in jüngster Vergangenheit drei Häuser gleichzeitig hochgezogen wurden“,  so der Ortsbürgermeister. „Dies dürfte zuletzt in der Silberkuhle der Fall gewesen sein.“ Auf Nachfrage bei seiner Vorgängerin, Helga Klages, war zu erfahren, dass er Recht hatte. Schnell seien in den letzten beiden Jahren auch weitere Grundstücke in der Silberkuhle weggegangen, die seit der Jahrtausendwende brach gelegen hatten. Auch dort haben zumeist junge Dorster Bürger Häuser errichten lassen oder werden es noch tun.

Tim Launhardt wusste zu berichten, dass er vor dem Kauf der vier Bauplätze so ziemlich alle Straßenzüge abgeklappert hatte, um eine entsprechende Fläche zu erwerben. Aber jene, die noch nicht bebaut sind, stünden nicht zum Verkauf, weil eigenes Interesse vorliege. „Bauplätze sind in Dorste Mangelware“.  
Dem konnten die anderen Bauherren nur zustimmen, sie freuen sich riesig darüber, dass sie ihr Vorhaben jetzt in ihrem Heimatort umsetzen können und nicht „auswandern“ müssen.

Während die Neubauten fest in Dorster Hand liegen, sei mittlerweile zu bemerken, dass auch Northeimer oder Göttinger Bürger ihre „Fühler“ gen Dorste ausstrecken, um dort ein Haus zu erwerben oder eine Wohnung zu mieten. Außerdem wurden und werden etliche Altbauten „restauriert und renoviert, sodass wir wirklich fast keinen Leerstand in Dorste haben“.

Beide Seiten profitieren inzwischen sogar von dem „Speckgürtel“ der Kreisstadt. Denn das Pendeln zwischen der Stadt und dem Dorf – und umgekehrt – sei in kurzer Zeit zu bewältigen. Außerdem kann ja in Katlenburg die Bahn bestiegen oder verlassen werden.

Zwar hat Dorste keinen kleinen Lebensmittelladen mehr, aber auch diesem Thema möchte man sich in Zukunft annehmen. Bis dahin besteht die Möglichkeit, in den Nachbarortschaften Förste, Wulften, Schwiegershausen oder Katlenburg einzukaufen. Somit liegen auf dem Weg nach Göttingen und aus der Stadt heraus gen Dorste die Einkaufsmöglichkeiten im wahrsten Sinne des Wortes auf dem Weg.

„Unsere Ortschaft hat eine tolle Lage, lockt mit vielen gut geführten Vereinen, einer schönen Umgebung und herzlichen Einwohnern“, so Armbrecht, der noch dazu anmerkt, dass der Ort inzwischen wieder „rund 100 Kinder im Alter von 0 bis 10 Jahren beheimatet.“ Als Reaktion darauf haben Einwohner und der Ortsrat sich mit der Stadt Osterode auf die Wiederinbetriebnahme eines Spielplatzes im Unterdorf geeinigt, der noch im Jahr 2022, dem Jahr, in dem Dorste sein 1000-jähriges Bestehen begeht, fertig gestellt werden soll.

 

 

 

 

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