Politik / Wirtschaft / Bildung / Wirtschaft

18.12.2021

Erster geförderter Breitbandausbau im Landkreis Göttingen abgeschlossen


v. l. Jörg Renneberg (Fachreferent Planung bei Deutsche Telekom Technik GmbH); Marc Diederich (Geschäftsführer WRG Wirtschaftsförderung Region Göttingen GmbH); Sabine Köhler (Infrastrukturvertrieb Region Nord-Ost Telekom Deutschland GmbH); Marcel Riethig (Landrat des Landkreises Göttingen)

...Gregor Motzer/WRG

Landkreis Göttingen und Deutsche Telekom melden Abschluss der Baumaßnahmen zum geförderten Breitbandausbau - Nach gut drei Jahren Bauzeit sind jetzt weitere knapp 11.000 Adressen mit schnellem Internet versorgt.

Mit den letzten Arbeiten an der Sösetalsperre konnte eines der größten Infrastrukturprojekte im Landkreisgebiet abgeschlossen werden. Der symbolische erste Spatenstich zum Auftakt der Baumaßnahmen erfolgte am 12. Dezember 2018 in der Ortschaft Ossenfeld bei Dransfeld. Zuvor hatte die Deutsche Telekom nach einer europaweiten Ausschreibung den Zuschlag erhalten. Die damalige Förderkulisse beinhaltete den Ausbau sogenannter Weißer Flecken mit einer Breitbandversorgung von mindestens 50 Mbit/s.

„Schnelles Internet muss es überall geben“

Angesichts der Projektlaufzeit und der komplexen Planungs- und Genehmigungsverfahren zeigten sich alle Beteiligten beim Vor-Ort-Termin an einem der neu ausgerüsteten Verteilerkästen hoch erfreut über das Ergebnis. Landrat Marcel Riethig erinnerte dabei an das Versprechen seines Vorgängers, dass es überall im Landkreis Göttingen schnelles Internet geben müsse. „Das ist wichtig für gleichwertige Lebensverhältnisse und die Zukunftsfähigkeit des ländlichen Raumes. Ich bedanke mich bei allen Beteiligten, dass wir diesem Ziel ein gutes Stück nähergekommen sind. Insbesondere bei der WRG Wirtschaftsförderung Region Göttingen und der Deutschen Telekom.“

Die Wirtschaftsförderung des Landkreises Göttingen war vom Göttinger Kreistag mit den Planungen, der Ausschreibung und der Projektbegleitung beauftragt worden. „Wir hatten seit dem Kreistagsbeschluss zur Antragsstellung im Jahr 2016 bis heute mit zahlreichen technischen und rechtlichen Änderungen sowie notwendigen Anpassungen in einem extrem komplexen Gesamtverfahren zu kämpfen, daher will ich diesen Dank an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter meines Teams weitergeben, die diese Herausforderungen gemeistert haben“, so WRG-Geschäftsführer Marc Diederich.

Sabine Köhler, Projektverantwortliche beim Infrastrukturvertrieb Region Nord-Ost der Telekom Deutschland GmbH verdeutlichte das Ergebnis anhand von einigen Zahlen: „Von Staufenberg im Süden bis in den Harz im Nordosten des Landkreises, haben wir jetzt knapp 11.000 Adressen mit einem Breitbandanschluss versorgt. Hierfür waren rund 140 Kilometer Tiefbauarbeiten und das Verlegen von rund 315 Kilometern Glasfaserkabel nötig.“ Gefördert wurde die Ausstattung der jeweiligen Verteilerkästen mit einer Glasfaserinfrastruktur. Von dort geht der Anschluss auf den bereits vorhandenen Kupferkabeln weiter bis ins Haus. Mit dieser sogenannten „Vectoringtechnik“ sind Bandbreiten von bis zu 250 Mbit/s möglich.

 Nächste Ausbaumaßnahmen stehen in den Startlöchern

Das nächste geförderte Breitbandprojekt im Landkreis Göttingen sei bereits in Planung, kündigt Marc Diederich an. Dabei könnten weitere übrig gebliebene weiße Flecken mit einer Internetgeschwindigkeit unter 30 Mbit/s und auch Einzellagen, mit einem Glasfaseranschluss ausgestattet werden. „Bei uns steht derzeit die Vorbereitung der nötigen europaweiten Ausschreibung im Fokus. Durch den nachfolgenden Zuschlag an ein Telekommunikationsunternehmen soll der Projektumfang in der sogenannten Feinplanung dann konkretisiert werden“, so der WRG-Geschäftsführer.

Landrat Riethig begrüßte in diesem Zusammenhang auch das verstärkte Interesse mehrerer Telekommunikationsanbieter, parallel zum staatlich geförderten Breitbandausbau auch den eigenwirtschaftlichen Ausbau voranzutreiben. „Wir erleben gerade, dass sich die Menschen in zahlreichen Ortschaften für den Ausbau durch die verschiedenen  Glasfaseranbieter entscheiden oder darüber nachdenken.“ Dabei sei man jedoch auf eine gewisse Ausbau- oder Nachfragequote je Ausbaugebiet angewiesen. WRG-Chef Diederich ergänzt: „Durch einen Eigenausbau der Telekommunikationsanbieter kommen wir insgesamt schneller voran, daher stehen wir den Kommunen, den Einwohnerinnen und Einwohnern aber auch allen interessierten Anbietern beratend und wettbewerbsneutral zur Seite.“ Laut einer Mitteilung des Deutschen Landkreistages verfügen bisher lediglich 15 % der deutschen Haushalte über einen „echten“ Glasfaseranschluss.

Mehr Informationen zum Breitbandausbau im Landkreis Göttingen unter: https://www.wrg-goettingen.de/angebote/projekte-der-wrg/breitbandausbau

 

Anzeige