Kultur

01.12.2021

„Schöne Bescherung“ mit Truck Stop in der Stadthalle Osterode


Truck Stop wusste von Anbeginn an, alle in den gar nicht so wilden Westen zu entführen

von Petra Bordfeld

Zusammen sind sie fast 300 Jahre on Tour und haben in der Zeit rund drei Millionen Kilometer hinter sich gebracht. Dieser Langstreckenmarathon führte sie jetzt erneut nach Osterode in die Stadthalle, wo sie für gut zwei Stunden einem begeisterten Publikum eine „Schöne Bescherung“ bescherten. Die Rede ist von der Kultband „Truck Stop“, die vor 48 Jahren in Hamburg aus der Taufe gehoben wurde.

Seit 44 Jahren ist Bassist und Sänger Uwe Lost dabei, der sich mit dieser Weihnachtstour verabschieden möchte. Daran wurde aber während des „Austritts“ in den Wilden Westen überhaupt nicht gedacht, der diesmal nicht erst hinter Maschen, sondern direkt in der Kernstadt begann. 

Im ersten Teil brachten die sechs Jungs Weihnachtslieder, wie beispielsweise die Feststellung, dass ein echter Weihnachtsmann Cowboystiefel trägt, zu Gehör. Dieses Lied hätten durchaus die realen Cowboys am Lagerfeuer singen können. Truck-Stop-Dauerhits, wie etwa „Großstadtrevier“ fehlten ebenos wenig. Dieser Song ist übrigens das Titel-Lied der Fernsehserie, die noch heute über den Äther flimmert. Es wurden aber auch Stiefel zum Besohlen in den Himmel geschickt.

Gleich, welches Lied angestimmt wurde, nicht nur die mit Cowboyhüten „ausgerüsteten“ Fans sprangen auf die Liederkutsche auf. Denn keiner wollte auch nur einen Ton der interessanten Stimmen und der Instrumentenvielfalt versäumen. Letztendlich untermalten die Steel Guitar, andere Gitarren, der Bass, die Geige, das Schlagzeug, die Mundharmonika und das Akkordeon die romantischen, traurigen, lustigen und durchaus bissigen Texte.

Daran sollte sich auch nach der Pause nicht ändern – im Gegenteil. Da ging es mit Klassikern wie etwa „Der Tramp“, „Easy Rider“, „Mein Opa, das bin ich“, „Hillybilly County Lilly“  und Songs von dem neuesten LP-Album „Liebe, Lust & Laster“ weiter. Eines hatten die Parts vor und der nach der Pause gemeinsam: das Publikum hörte nicht nur zu, sondern machte auch von ganzem Herzen mit. Bei all dem blieb auch noch genügend Kraft für die Beifallstürme übrig.

Als es dann nach zwei Zugaben hieß, die Abschiedspferde zu satteln, stand für alte und neue Fans fest, dass „Truck Stop“ bestimmt noch nicht die Hüte an den Nagel und eben die Stiefel gen Himmel schicken werden. Im Gegenteil, alle hofften, dass ihre Tour sie in nicht allzu langer Zeit wieder nach Osterode bringen wird. An dieser Hoffnung konnte auch das nicht immer passende Disco-Licht nichts ändern.


Uwe Lost will den Bass und den Hut an den Nagel hängen

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