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24.11.2021

Frank Koch war 35 Jahre Lerbachs Ortsbürgermeister


Der neue Ortsrat Lerbach zusammen mit Jens Augat

von Petra Bordfeld

17.890 Tage war Frank Koch  im Ortsrats Lerbach vertreten und 12.780 Tage hatte er das Amt des Ortsbürgermeisters inne. Nun tritt er ab und der neue Ortsbürgermeister Olivier Kutscher regte Osterodes Bürgermeister Jens Augat  dazu an, dem Stadtrat vorzuschlagen, seinen  Amtsvorgänger, diese lebendige Geschichte des Bergdorfs, zum Ehrenortsbürgermeister zu ernennen. „Ich habe keine Zweifel, dass meinem Vorschlag einstimmig Folge geleistet wird“. 

Doch, bevor diese Punkte angesprochen wurden, begrüßte Frank Koch erst einmal als noch amtierender Ortsbürgermeister die Mitglieder des alten und des neuen Ortsrates sowie die Vertreter/innen der Stadt, und auch eine erfreulich große Zahl von Zuhörern/innen. 

Bei den beiden anstehenden einstimmigen Wahlen wurde Olivier Kutscher (CDU) zum neuen Ortsbürgermeister und Elena Just, (SPD) als dessen Stellvertreterin ernannt.

Frank Koch schaute vor der Ehrung und Verabschiedung von Ehrenamtskollegen erst einmal auf seine 49 Jahre Ortsratsarbeit zurück, in welcher es neben ihm 52 andere Ortsratsmitglieder gegeben hätte. Vor ihm hätten  sich Ernst Suffrian und Gerhard Trull-Gärtner zum Wohle der Vereine und Verbände stark gemacht. In seinen 35 Bürgermeister-Jahren  hätten ihm Eckhard Schmidt, Wolfgang Hertel, Wilhelm Schwebig, Dieter Camp, Brigitte Schweiger, Jutta Wentscher, Jörg Hüddersen und Heinz Gärtner neben den Orsratsmitgliedern als Stellvertreter stark zur Seite gestanden.

In dieser langen Zeit sei viel in dem kleinen aber feinen  Ort geschehen. So hätte der Kanalisation die Gemüter 15 Jahre lang bewegt. „Als die Bauarbeiten endeten, konnten wir aufatmen“.  Der Hüttenteich sei dahingegen ein Millionengrab geworden, könnte aber heute mit seinem Aussehen bestechen. Außerdem sei es schwer gewesen, die Schließung der unterschiedlichsten Einrichtungen  zu akzeptieren.
Bei der zum Scheitern verurteilten Dorferneuerung vor elf Jahren hätte sich der Naturerlebnispark als lobenswerte Ausnahme herausgestellt. Ebenso erfreulich sei die Tatsache, dass mit Hilfe von Peter Schirmer aus Clausthal mit seinen Schafe es immer wieder gelingt, die Bergwiesen in ihrer ganzen Schönheit zu erhalten.

Mindestens ebenso erfreulich sei die Tatsache, dass junge Familien den Weg nach Lerbach fänden und es somit kaum noch leerstehende Häuser gäbe. „Es hat sich halt vieles zum Guten geändert“.  In jedem Fall sei sein größter Wunsch, dass alle Vereine und Verbände am Leben bleiben. 
Abschließend dankte er  allen, die sich für den Ort eingesetzt hatten und dem neuen Ortsrat wünschte er gute Arbeit und gutes Gelingen für den Heimatort Lerbach.

Dann hieß es Abschied zu nehmen. Hans-Jürgen Hammer gehörte 20 Jahre dem Ortsrat an. Über ihn sagte Frank Koch:  „In den Jahren, wo wir zusammen gearbeitet haben, erlebten wird schwere und schöne Stunden. Wir haben uns immer wieder zusammenrauft und hervorragende Sachen auf die Beine gestellt“. 
Mit René Hallbauer, der einmal von 2006 bis 2011 und dann 2016 bis 2021 im Ortsrat vertreten war, habe er schon um 6 Uhr in der Frühe das eine oder andere Ortsratsgespräch im Interesse von Lerbach geführt. Hallbauer sei ja noch jung, deswegen könnte er noch ein drittes Mal durchstarten.

Juliane Fuchs hat sich nach fünf Jahren aus beruflichen Gründen  nicht noch einmal aufstellen lassen. Der ausgeschiedenen Ortsbürgermeister dankte ihr für die geleistete Arbeit, und da ja beide „Hexenzipfler“ seien, wird man sich öfter treffen und miteinander sprechen können. 

Olivier Kutscher erinnerte dann daran, dass Frank Koch sich über viele Jahrzehnte mit ganzer Kraft für den Ort und dessen Bürger eingesetzt hatte. „Viele Einwohner kennen dich schon von Geburt an“. Er hätte auch stets die Freiwillige Feuerwehr Lerbach umsorgt, weswegen durchaus auch neue Einsatzfahrzeuge hätten anrollen können. Dass der Ort  über wirtschaftlich gesunde Unternehmen verfügt, das ehemalige Waldschwimmbad umgestaltet und eine Hamburgerin sich den alten Campingplatz plus Gastronomie vorgenommen hat, sei auch mit ein Verdienst von Frank Koch. Und er sei sich sicher, dass der neue Ratsvorsitzende sich weiterhin für das Geschehen um das Schützenhaus kümmern werde. Auch wenn der jetzt etwas kürzer trete, gehöre er immer noch zu den aktivsten Mitgliedern in zahlreichen Vereinen.  

Wie Recht der Redner hatte, zeigten im Gäste und Orsratsmitglieder mit stehenden Ovationen, als er seine Lobeshymne beendet hatte.

Ein großes Dankeschön ging aber auch an Marianne Koch, weil sie ihren Mann so lange Jahre an den Ort abgetreten und den Rücken gestärkt hatte.

Jens Augat schloss sich den Worten seines Vorredners an. „Wenn man an Lerbach denkt, dann an Frank Koch“.  35 Jahre Ortsbürgermeister sei eine bewundernswerte Leistung. Auch er ließ es sich nicht nehmen Marianne Koch zu danken. Weiter versicherte Osterodes Bürgermeister, dass er sich auf die Zusammenarbeit mit dem neuen Ortsrat freue und dass es mit dem Schützenhaus weitergehen werde.
Rainer Wiegand sprach im Namen aller Lerbacher Frank Koch ein großes Dankeschön aus. Er wünschte ihm, dass er jetzt die Zeit mit Frau und Familie nutzen möge.

 

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