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20.11.2021

530 Jahre Butter im Weihnachtsstollen


...Wilhelm Sonntag

Einen vorweihnachtlichen Duft zur nahenden Adventszeit konnte man jüngst im Backhaus des Fördervereins Dorfgeschichte und Brauchtum in Schwiegershausen wahrnehmen. An zwei Tagen wurde dort nach alter Rezeptur Weihnachtsstollen gebacken.

Der Stollen war ursprünglich ein Fastengebäck, welches in der sechswöchigen Fastenzeit vor Weihnachten gegessen wurde. Bis ins Mittelalter wurde der Christstollen nur aus Mehl, Wasser und Rapsöl hergestellt und schmeckte entsprechend öd und fad.

Erst seit genau 530 Jahren darf dem Teig für den Stollen auch Butter anstatt Öl beigemischt werden. Grund war der so genannte „Butterbrief von 1491“, in dem der Papst Innozenz auf Bitten des Kurfürsten von Sachsen die Regeln zur Fastenzeit änderte und die Verwendung von Butter in der Rezeptur erlaubte.
Die Fastenzeit beginnt nach dem Martinstag am 11. November. Die Form der Stollen sollte früher an das gewickelte Jesuskind erinnern.

Das Rezept für den Schwiegershäuser Weihnachtsstollen stammt von Willi Fahlbusch, Dorste.
Bevor der Stollen sein ganzes Aroma entfaltet, sollte er noch mindestens zwei Wochen gut verpackt an einem kühlen Ort ziehen.






 

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