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17.11.2021

In Schwiegershausen steht eine Frau an der Ortsrats-Spitze 


Der neue Ortsrat Schwiegershausen zusammen mit Bürgermeister Jens Augat

von Petra Bordfeld

Der neue Ortsrat von Schwiegershausen wählte während seiner konstituierenden Sitzung Kathrin Schrader (SPD) einstimmig zur Ortsbürgermeisterin. Damit steht in dieser Ortschaft erstmals eine Frau an der ehrenamtlich-politischen Spitze.

Michael Großkopf (CDU) wurde von den Sozialdemokraten für das Amt des stellvertretenden Ortsbürgermeisters vorgeschlagen und einstimmige gewählt. Man war sich schließlich einig, gemeinsam über Parteigrenzen hinaus das Beste für die Ortschaft und deren Bürger/innen herauszuholen.

Doch eingangs ließ es sich ihr Vorgänger, Wolfgang Wode, nicht nehmen, allen neuen und wieder gewählten Mitgliedern des Ortsrates immer eine glückliche Hand zum Wohle von Schwiegershausen zu wünschen. Außerdem sprach er all denen, mit denen er im Laufe der Jahre zusammen gearbeitet hat, ein großes Dankeschön aus. Und schmunzelnd legte er ein Zahlenspiel vor, in dem er wissen ließ, dass er in den zurückliegenden 15 Jahren als Ortsbürgermeister 1 000 Besuche gezählt habe, welche er und sein Stellvertreter in Schwiegershausen absolviert hätten. Er schaue voller Respekt auf fast 25 Jahre Ortsrat und 15 Jahre Ortsbürgermeister zurück und sei sehr und dankbar fürs gute Miteinander.

Und seine Nachfolgerin sparte bei Ehrungen und Verabschiedungen von sechs Ehrenamts-Kollegen/innen nicht, daran zu erinnern, dass Wolfgang Wode sich in den zurückliegenden 15 Jahren sehr für die Ortschaft eingesetzt und so viele Dinge umgesetzt hätte. Dass, was in dieser Zeit geschehen sei, habe er zusammen mit dem gesamten Ortsrat bewegt. Er  ließ es sich übrigens nicht nehmen, seiner Nachfolgerin feierlich die Bürgermeisterkette umzuhängen, welche die Gemeinde Schwiegershausen 18. Juli 1962 von der Stadt Osterode anlässlich eines Schützenfestes übergeben wurde. Osterodes Bürgermeister, Jens Augat, betonte, dass Schwiegershausen immer mit dem Namen Wolfgang Wode verbunden worden wäre. 

Die neue Ortsbürgermeisterin sprach Siegried Kesten, die 2016  für SPD in den Ortsrat eingezogen war, ein Dankeschön dafür aus, dass sie sich in dieser Zeit stets sehr engagiert, und  ihre Erfahrungen sowie Ideen voll  mit eingebracht habe.

Mit Hans-Jörg Kohlstruck (CDU), der seit 1996 im Ortsrat und  zum Schluss Fraktionssprecher gewesen war, habe sie gerne zusammen gearbeitet. Man habe sich  immer auf einer Augenhöhe befunden, auch wenn es mal ein bisschen geknatscht hätte. Klaus Strüver (CDU) gehörte dem Ortsrat 25 Jahre an und habe sich nicht selten eingebracht. „Wir haben sehr gern mit dir zusammengearbeitet“.

Reinhard Wassmann (SPD), der von 2011 bis 2021 im Ortsrat gewesen ist, sei immer ein verlässlicher Stellvertreter gewesen. Er sei mit seinem vierbeinigen Kumpel oft im Dorf unterwegs gewesen und hätte so viele Gedanken der Bürger mit in den Ortsrat eingebracht. Kathrin Schrader wünschte sich, dass er seine Dorfspaziergänge nicht einschränke und das Gehörte gerne mitteilen möge.
Roland Wittenberg, der  2008 „nachgerutscht“ ist, war bis zu seinem Ausscheiden stellvertretender Fraktionsvorsitzender in SPD gewesen. Er habe vieles durch seine ruhige und gelassene Art vorangebracht.

Michael Großkopf ließ sich beim Überreichen  der Präsente auch nicht nehmen, Worte der Ankernennung an seine Gegenüber zu äußern. Jens Augat versicherte nach dem Überreichen der Abschiedsurkunden, dass es ihn freue, dass sich so viele junge Leute für Schwiegershausen engagieren wollten, und dass über die Parteigrenzen hinweg entschieden wurde, wer Ortsbürgermeisterin und Stellvertreter weden sollte.

Weiter ging es damit, dass Kathrin Schrader durchblicken ließ, dass viele ehrenamtliche Helfer einen neuen Informationspunkt für das Steinzeithaus gefertigt hätten. Die Verschönerung der Harz-Energie-Kästen soll dahingegen möglichst noch in diesem Jahr über die Bühne gehen.

Als es um die Verwendung der noch verbliebenen Ortsratsmitteln ging, fiel der einstimmige Entscheid, dem LandFrauenverein zur Errichten eines großen Insektenhotel 500 € zu überlassen. Mit den noch verbliebenen 390 € wurden die Mittel für die leider ausfallende Seniorenweihnachtsfeier aufgestockt. Für die nun insgesamt 1 890 € sollen Präsente für die Vertreter/innen der älteren Generation und ein persönlicher Gruß beschafft werden.

Die Ortsbürgermeisterin kam aber auch auf ein Thema zu sprechen, dass schon in diversen Ortsratssitzungen für ausführliche Gespräche gesorgt hatte: der Erhalt des Ehrenmales. Sie teilte mit, dass es dort einen Ortstermin gegeben habe, an dem neben dem ersten Stadtrat Thoms Christiansen auch Mitarbeiter des Baubetriebshofes, Bettina Henke und Martin Jödecke teilgenommen hätten. Und Letztgenannter habe eine Idee vorgelegt, welche sehr gut angekommen wäre. Auf einer Plexiglasscheibe, welche vor dem Ehrenmal gesetzt wird, könnten alle Namen der Kriegsopfer lesbar aufgetragen werden. Außerdem soll ein weiteres anonymes Grabfeld angelegt und im oberen Bereich des Friedhofs eine Bank aufgestellt werden.


Wolfgang Wode

Die folgenden Bilder können Sie vergrößern, wenn Sie ein Eseltreiber-Abo haben:


 

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