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15.11.2021

Prävention mit Eventcharakter


Kino war die Belohnung

Jugendfilmtage mit 340 Schülerinnen und Schülern

...KKHL Christiam Dolle

Schülerinnen und Schüler aus der KGS Bad Lauterberg, der OBS Herzberg, der BBS II Osterode sowie der Wartbergschule Osterode stellten sich in der vergangenen Woche einem Parcours zum Thema Nikotin- und Alkoholsucht und wurden dafür mit einem Kinofilm belohnt. Das ist das Konzept der Jugendfilmtage des Netzwerks Suchtprävention, zu dem viele verschiedene Akteure aus dem Harzer Land gehören. 

Ziel ist es natürlich, Jugendliche für die Gefahren von Alkohol- und Zigarettenkonsum etc. zu sensibilisieren, eben auf eine spielerische Art und mit einem gewissen Eventcharakter. Im Klartext hieß das, dass die Klassen im Martin-Luther-Haus in Herzberg ankamen und dann dort ein Quiz zu lösen hatten, sich in verschiedenen Spielen Wissen aneignen konnten oder eben mit der „Promille-Brille“ Hindernisse zu überwinden hatten. 

Anschließend ging es rüber ins Kino, wo sie einen der Filme „Flight“ (mit Denzel Washington), „Thank you for smoking“, „Zoey“ oder „Sing Street“ sehen durften. Zuvor wurde natürlich noch das Quiz aufgelöst und es gab auch etwas zu gewinnen. Dabei ist das Kino als Partner der Jugendfilmtage natürlich ein wichtiger Baustein, zumal das Team der Kinowelt voll hinter der jährlichen Aktion steht und Prävention in solcher Form für besonders gelungen erachtet und daher gerne unterstützt. 

Allerdings ist es nicht nur das, was vordergründig passiert, sagen unter anderem die Diakone Ann-Kathrin Schirmer und David Scherger. Es sind nämlich auch die kleinen persönlichen Gespräche am Rande, die sie ungemein wichtig finden. So geht es beim Thema Shisha beispielsweise auch um die traditionelle Verwurzelung in manchen Familien, wo Eltern aber klare Verbote aussprechen, Kinder aber natürlich irgendwann mal neugierig werden. Einige von ihnen sind daher erstaunlich gut informiert, dass Shisharauchen ebenso gefährlich ist wie Zigaretten und es entstehen interessante Diskussionen.

Oder wenn abseits der Menge ein Jugendlicher erzählt, dass er zwar wisse, wie gefährlich Suchtmittel sind, aber beim Stress im Elternhaus das Gefühl hat, auf die Zigarette nicht verzichten zu können. Das sind die kleinen Momente, die aber viel bringen, so ist sich das Team sicher, wenn die Jugendlichen sich öffnen, die Aktion nicht nur als außerschulischen Lernstoff begreifen, sondern auf sich selbst und ihren Alltag beziehen. Etwa 340 Schülerinnen und Schüler nahmen in diesem Jahr an den drei Tagen insgesamt teil und vermutlich haben viele von ihnen durchaus etwas mitgenommen, was sie vor der einen oder anderen bösen Erfahrung bewahren kann. 


Das Team im Martin-Luther-Haus





Inhaltsstoffe einer Zigarette

 

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