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10.11.2021

Mit Helmut Schmidt begann Helga Klages politischer Weg


Helga Klages zieht sich nicht ganz aus der Politik zurück

von Petra Bordfeld

Wäre Helmut Schmidt, der fünfte Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland, vor 39 Jahren nicht das konstruktive Misstrauensvotum gestellt worden,  wäre die Sozialdemokratin Helga Klages vielleicht nicht in die Politik eingestiegen. Sie wollte mal in die ehrenamtliche Ortspolitik reinschnuppern und wurde 1986 in den Ortsrat gewählt. 

1992 wurde sie  stellvertretende Ortsbürgermeisterin  und im Mai 2003 löste sie Ortsbürgermeister Werner Missling ab. „Da ich ja schon seine Stellvertreterin war, war dieser Schritt nicht nur für mich selbstverständlich“. Bereits ab 1986 ist sie auch im Rat der Stadt Osterode vertreten. 2006 wurde sie in den Kreistag Osterode gewählt, wo sie auch gleich bis zur Fusion 2016 mit dem Landkreis Göttingen zur Vorsitzenden gewählt wurde. Dem fusionierten Kreistag gehörte sie bis 2021 an.

„Die Entscheidung,  nicht mehr für den Ortsrat zu kandidieren, habe ich getroffen, um für die Jüngeren Platz zu machen. Es sind tolle Ideen da und die dürfen nicht von „alten Platzhirschen“ unterdrückt werden“. Bereits vor zwei Jahre hatte sie angekündigt, nicht noch einmal für den Ortsrat zu kandidieren. „Ich bin aber nicht weg und habe auch nicht vor, auszuwandern, also stehe ich gerne für Antworten zur Verfügung, wenn es gewünscht wird“.

Wenn sie zurückschaut, da kommen ihr mindestens drei Sorgenkinder in den Sinn. Das erste war die Grundschule, welche 2007 geschlossen wurde und natürlich viel Unruhe ins Dorf brachte.  Der Verkauf der ehemaligen Verwaltungsaußenstelle warf die Frage auf, wo sich die Vereine treffen sollen, denn Treffpunkt war bis dahin eben dieses Haus.

Für dieses Problem schaffte die Stadt Osterode Abhilfe, in dem sie Räumlichkeiten der ehemaligen Schule so umbaute, dass für alle betroffenen Vereine die Möglichkeit der Nutzung besteht. Die der Schule angegliederte Turnhalle kann weiterhin genutzt werden,  mittlerweile wurde sie auch mit einem neuen Fußboden versehen.

Das dritte Sorgenkind war und ist noch ein wenig das Dorfgemeinschaftshaus. „So lange es verpachtet war, lief alles rund“. Doch nachdem es leer stand, habe es ein böses Erwachsen gegeben. Denn es galt eine Grundrenovierung des DGH auf die Beine zu stellen. „Ich bin der Verwaltung der Stadt Osterode sehr dankbar, dass die Renovierung und Instandsetzung so vorangeht und ich wirklich die  berechtigte Hoffnung habe, dass wir das 1000-jährige Bestehen unserer Ortschaft Pfingsten 2022 dort feiern können.
Ein absolut positives Highlight sei der Fahrradstreifen an der Bundesstraße gewesen. „Wir haben lange darum gekämpft“. Weiter werde sich auch der neue Ortsrat bestimmt  für den Hochwasserschutz einsetzen.

Insbesondere wichtig für sie sei aber die Zusammenarbeit mit den Vereinen gewesen. Aus dem Grund habe sie jede  Jahreshauptversammlung besucht. „Ich wollte doch hören, was los ist und wo ich helfen könnte“. Sie habe dies Aufgaben einer Ortsbürgermeisterin so gerne wahrgenommen, das sie sogar ihren Urlaub danach eingeplant hätte. 

Jetzt werde es vielleicht etwas ruhiger und sie könne sich ihrer Familie widmen, mehr wandern, reisen und lesen. Doch da sie wieder in den Rat der Stadt gewählt wurde, dürfte es bestimmt bei dem „etwas“ bleiben.

 

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