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09.11.2021

Beim Ortsrat Dorste vollzog sich ein Generationswechsel


Die Mitglieder des neuen Ortsrates Dorste zusammen mit Jens Augst

von Petra Bordfeld

Im Rahmen der konstituierenden Sitzung des Ortsrates Dorste hat sich ein Generationswechsel vollzogen. Weil nicht mehr als zwei „alte   Hasen“ weitermachen wollten und gewählt wurden, rückten neun junge Frauen und Männer nach. Da Helga Klages zu denen gehörte, welche der nächsten Generation Platz machen wollte, wurde Gerrit Armbrecht (SPD) zum neuen Ortsbürgermeister gewählt – und das einstimmig,

Diese Einstimmigkeit gab es bei der Wahl des/der Stellvertreters/in nicht. Denn für dieses Amt stellten sich sowohl Inga Fahlbusch (CDU) als auch Svenja Marhenke-Kleindienst (SPD) zur Wahl, was zu einer geheimen    Ab-stimmung führte.  Svenja Marhenke-Kleindienst sicherte sich mit der  Stimmenmehrheit der SPD-Fraktion das Ehrenamt der stellvertretenden Ortsbürgermeisterin. 

Gerrit Armbrecht bedankte sich nach seiner Wahl für das ihm entgegengebrachte Vertrauen. Genau das hätte ihm gezeigt, dass sein Entschluss, sich in der Kommunalpolitik zu engagieren, richtig war. Er freue sich sehr, mit einer jungen Gruppe beider Fraktionen zusammenzuarbeiten. Wichtig sei aber auch, die Gemeinsamkeit nach außen zu tragen und stets ein offenes Ohr für die Dorster Vereine, Verbände und jeden einzelnen Bürger zu haben. Letztendlich gelte es doch die Ortsrats-Ideen zugunsten des Dorfes umzusetzen.

Bedeutend sei aber auch, den ausgeschiedenen Ortsratsmitgliedern für deren Einsatz zu danken, so Armbrecht weiter. Er brachte seine Freude darüber zum Ausdruck, dass mit einer Ausnahme alle zur Verabschiedung zugegen waren.

Auf seine Vorgängerin zu sprechen kommend, erinnerte er daran, dass Helga Klages die erste Ortsbürgermeisterin der Ortschaft Dorste war. Sie habe auf verschiedenen politischen Ebenen ihren Fußabdruck hinterlassen. Im Prinzip  gebühre ihr der Dank der gesamten Ortschaft, da sie sich über Jahrzehnte für diesen Ort eingesetzt habe und auch weiterhin als wichtige Ansprechpartnerin zur Verfügung stehe. „Ich bin ihr dankbar dafür, dass sie sich sehr viel Zeit genommen hat, mir den Einstieg in mein Amt zu erleichtern und uns auch weiter mit Rat und Tat zur Seite steht“, so Armbrecht.

Mit Wilhelm Haase habe ein echtes Urgestein den Ortsrat verlassen, denn er gehörte ihm ununterbrochen seit 30 Jahren in der CDU- Faktion an. Er hätte sich nie gescheut, auch lästige Themen anzusprechen. 

Tanja Kleindienst war insgesamt zehn Jahre dabei und sei sich nie zu schade gewesen, unbequeme Dinge anzusprechen. Ebenso lange waren  Ingo Dunemann und Jörg Oppermann dabei gewesen und haben sich für ihr Dorf eingebracht.

Sonja Jonas war acht Jahre im Ortsrat vertreten. Gerrit Armbrecht würdigte  ihre ruhige, besonnene Art bei den Sitzungen. Für eine Wahlperiode war Jan Bergmann dabei. Weil er mit 27 Jahren die politische Schiene betreten hatte, habe das eine Signalwirkung auf andere junge Leute gehabt, sich ebenfalls  in der Kommunalpolitik zu engagieren.

Tanja Armbrecht, die in ihrer fünfjährigen Dazugehörigkeit auch stellvertretende Ortsbürgermeisterin gewesen ist, sei ein absoluter Aktivposten und eine wahre Ideenquelle gewesen. Auf fünf Jahre Ortsratsmitgliedschaft kann auch Sebastian Koch zurückblicken. Er sei in den Sitzungen immer besonnen und wohl durchdacht und doch sehr aktiv vorgegangen. Der Ortsbürgermeister hielt nicht mit seiner Freude hinterm Berg, dass Koch trotz eines Umzugs nach Schwiegershausen weiterhin Jugendpfleger in Dorste bleibt.

Osterodes Bürgermeister Jens Augat überreichte auch nicht „nur“ die Abschiedsurkunden der Stadt, sondern ließ er es sich nicht nehmen, den Neuen und Wiedergewählten herzlich zu gratulieren. „Als ich die Listen gesehen habe, war ich wirklich beeindruckt, dass hier ein Generationswechsel stattgefunden hat“. Schließlich habe eine Generation, der oft vorgeworfen werde, dass sie sich nicht für Politik interessiert, das politische Ruder übernommen. Dieser großartige Entscheid dürfte auch weit über Dorstes Grenzen hinaus auf reichlich Anerkennung stoßen.

Neben Wahlen, Verabschiedungen und Ehrungen standen aber auch einige weitere Punkte auf der Tagesordnung.

Stadtamtsfrau Thoskild Lätsch ging kurz auf das Sösewehr ein. So habe es ein Gespräch mit dem Unterhaltungsverband Ruhme und einem Vertreter der NLWKN gegeben, um das weitere Vorgehen abzustimmen. Am Wehr wurde ein Bauzaun als verkehrssichernde Maßnahme aufgestellt und die Staubretter entfernt.  Letztere Maßnahme erfolgte, um den Söse-Durchfluss zu sichern. Die Durchgängigkeit sei aber noch nicht ökologisch, da immer noch der Absatz besteht. Mittels Wasserbausteinen wurde eine Schwelle angelegt, um die Wasserversorgung des Mühlengraben vorerst zu sichern. Zur Sicherung der Löschwasserversorgung sei mittelfristig die Errichtung einer Zisterne geplant. Nach deren Fertigstellung könne ein hindernisfreier Lauf der Söse ermöglicht werden. 

Thoskild Lätsch ließ aber auch die Frage nicht unbeantwortet, ob nicht die Möglichkeit bestünde an der Außenwand des DGH eine Elektro-Ladesäule zu installieren. Die Stadt werde sich da nicht einbringen können. Es handelt sich um eine Aufgabe, die wie der Bau von Tankstellen im Wirtschaftsbereich angesiedelt ist. Das Hauptproblem dürfte aber sein, dass diese Ladesäulen bislang überwiegend nicht kostendeckend arbeiten. Aus diesem trifftigen Grund dürfte es problematisch werden, Unternehmen zu finden, die diesen Schritt wagen.

Ein weiteres Thema, welches aktuell insbesondere die Eltern der Jüngsten bewegt, stellten zwei Mitglieder der Elternvertretung des Dorster Kindergartens dar. So sei es im Oktober mehrfach zu sehr kurzfristigen und für die Erziehungsberechtigten nicht vorhersehbaren Ausfällen bei der Kinderbetreuung gekommen. Die Stadtamtfrau erläuterte die aktuellen Rahmenbedingungen zur Personalsituation und sagte eine Prüfung aller Optionen zu, um hier eine Verbesserung zu erreichen.

Positive Meldungen gab es dahingehen zum Geschehen auf dem Oberdorfspielplatz. Die von einer Anwohnerin angebrachte Idee, eine in der prallen Sonne liegende Spielfläche mittels der Anpflanzung eines Baumes zu beschatten, wurde bereits in die Wege geleitet. Auch sorgte der Bauhof für die Instandsetzung der Treppe zur Rutsche.

Gerrit Armbrecht erinnerte daran, dass die Weihnachtsfeier für Seniorinnen und Senioren auch in diesem Jahr ausfallen wird. Denn das Dorfgemeinschaftshaus ist aufgrund der umfangreichen Renovierungsarbeiten noch nicht nutzbar. Außerdem stehen für eine Corona gerechte Durchführung keine geeigneten Räumlichkeiten in der Ortschaft zur Verfügung.  Der Ortsrat werde sich erneut eine Alternative einfallen lassen, damit die ältere Generation nicht leer ausgeht. Man war sich einig, dass die Mädchen und Jungen des Kindergartengottesdienstes zusammen mit den Ortsratsmitgliedern weihnachtliche Präsente überreichen werden.

 

 

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