Regionales / Gem. Bad Grund / Windhausen

16.10.2021

Ver- und Entsorungsbetriebe: Nur geringfügige Abweichung zur Jahresprognose


Der Betriebsausschuss beschäftigte sich mit dem Wirtschaftsplan der Ver- und Entsorgungsbetriebe

Der Betriebsausschuss der Gemeinde Bad Grund tagte/Für die Erweiterung der ARA wird kleinere Ausgleichsfläche benötigt

...von Herma Niemann

Im Mittelpunkt der jüngsten Sitzung des Betriebsausschusses der Gemeinde Bad Grund stand die betriebswirtschaftliche Auswertung zum Stichtag 30. September der Ver- und Entsorgungsbetriebe. Wie der Kämmerer, Volker Höfert, berichtete, weise der Betriebszweig Wasserversorgung zum Stichtag einen rechnerischen Jahresverlust von 20.700 Euro aus.

Die Auswertung ergebe unter Berücksichtigung aller bislang gebuchter Beträge und verlässlicher Prognosen ein Defizit von 31.300 Euro. Damit liege das unterjährige Ergebnis geringfügig hinter der Jahresprognose, so Höfert.

Die Ertragsseite werde im Wesentlichen auf Grundlage der Ergebnisse des Jahres 2020 im Wege einer angepassten Schätzung eingestuft. Eine rechnerisch genau Entwicklung lasse sich unterjährig nicht vornehmen, da die Verbrauchsmengen erst nach Ablauf der Ableseperioden bekannt werden. Die verkaufte Wassermenge des Jahres 2020 laut endgültiger Mengenabrechnung der Harzenergie liege mit 363.161 Kubikmeter um 8.371 Kubikmetern unter dem Niveau von 2019. Hierbei sei zu berücksichtigen, dass die Trockensommer 2018 und 2019 höhere Abgabemengen ergeben haben und in 2020 eine Teilnormalisierung erfolgt sei. Der in 2021 prognostizierte Wert von 367.000 Kubikmetern werde aufgrund der Entwicklung um 7.000 Kubikmeter auf 360.000 Kubikmeter zurückgenommen, um die zu erwartende Verbrauchsentwicklung realistischer abzubilden.

Es handele sich derzeit um eine Prognose, so Höfert, die dann mit der Abrechnung Anfang 2022 durch endgültige Verbräuche ersetzt werde. Die angepasste Verbrauchsmenge führe rechnerisch zu einem zu erwartenden Minderertrag von 12.300 Euro. Beim Betriebszweig Abwasserbeseitigung ergebe die Planung für das Jahr 2020 Erträge in Höhe von einer 1.651.100 Euro und Aufwendungen von einer 1.669.500 Euro und damit einen Verlust von 18.400 Euro aus. Der rechnerische Verlust berücksichtige die positiven Betriebsergebnisse der Vorjahre, die in der Gebührenkalkulation gebührenmindernd eingesetzt worden sind. Die betriebswirtschaftliche Betrachtung zum Stichtag sei dagegen ausgeglichen beziehungsweise mit einem Überschuss von 300 Euro darstellbar. Damit liege das unterjährige Ergebnis um rund 18.000 Euro über den Planwert für 2021 .

Die Ertragsseite sei analog zur Beurteilung des Wasserverkaufs nur eingeschränkt zu beurteilen. Die endgültig abgerechneten Schmutzwassermengen im Jahr 2020 von 341.864 Kubikmetern liegen mit 8.682 Kubikmetern unter dem Wert aus 2019. Damit sei in 2020 ein Rückgang eingetreten, der infolge der beiden Trockenjahre 2018 und 2019 in dieser Form erwartet werden konnte. Für das Jahr 2021 wird laut Wirtschaftsplan mit einer abzurechnenden Menge von 347.000 Kubikmetern kalkuliert. Diese Prognose wird auf 340.000 Kubikmeter zurückgenommen, sodass mit Mindererträgen im laufenden Jahr von rund 20.000 Euro gerechnet werden könne. Wie Höfert weiter berichtete weise der Teilhaushalt Bestattungswesen bis zum Stichtag eine Unterdeckung von 32.300 Euro aus. Es sei jedoch erkennbar, dass die Erträge zum Berichtszeitpunkt in etwa den im Haushaltsplan veranschlagten Werten entsprechen.

Auch die Aufwendungen seien für den Stand des Haushaltsjahres als plangemäß zu bewerten. Die Pflege in diesem Jahr sei durch den recht feuchten wachstumsreichen Sommerverlauf intensiver nötig gewesen und werde bedarfsgerecht geleistet. Es ist erkennbar, dass aufgrund der Vorjahresentwicklungen gewählte Ansatz in diesem Jahr nicht ausreichend sein werde, zumal noch die typischen Herbstarbeiten abgerechnet werden müssen. Es wird mindestens mit Kosten in Höhe von rund 20.000 Euro gerechnet.

In seinem Bericht erwähnte der Betriebsleiter der Ver- und Entsorgungsbetriebe, Uwe Schiller, dass die turnusmäßigen Beprobungen durch das Labor der Harzwasserwerke keine Auffälligkeiten zeige. Wie es aussehe, würden auch die Baumaßnahmen am Höhlenerlebniszentrum nicht die Qualität des Trinkwassers beeinträchtigen. Zu den abgeschlossenen Sanierungen der Straßen „Rösteberg“ und „Schurfbergstraße“ sagte Schiller, dass die Berechnung der Anliegeranteile noch fertig zu stellen sei. Zur geplanten Erweiterung der Vererdung und Bau einer Lagerplatte auf der Abwasserreinigungsanlage ARA sagte Schiller, dass nach eingehenden Gesprächen mit der Naturschutzbehörde die dafür zu schaffende Ausgleichsfläche von rund 10.000 Quadratmeter auf nun 2.700 Quadratmeter verringert werden konnte. „Die Untere Naturschutzbehörde hat es als positiv angesehen, dass wir mit den Beeten auch ein Habitat für Insekten schaffen“, betonte der Betriebsleiter. Da keine Ausgleichsflächen in der Nähe vorhanden seien, sollen die zum Ausgleich nötigen Flächen von rund 2.700 Quadratmetern über den Umweltfond des Landkreises Göttingen abgelöst werden. Die Summe betrage rund 16.000 Euro.

Höfert berichtete ebenso darüber, dass für die Neuverlegung der Wasserleitung und der Schmutz- und Regenwasserkanäle im Bereich Willenser Straße/Oberdorf in Eisdorf eine Eilentscheidung zur Bewilligung einer überplanmäßigen Auszahlung getroffen werden musste. Der Grund dafür seien massiv angestiegene Baukostensteigerungen. „An dieser Stelle konnten wir nicht warten, weil bereits eine Bebauung vorhanden ist“, so Höfert „für die 170 Meter der Leitungsverlegung haben sich Mehrkosten von knapp 165.000 Euro ergeben“. Die Deckung soll aus aufgeschobenen Maßnahmen erfolgen. Bei dem Tagesordnungspunkt Erschließung von Baugrundstücken in Gittelde einigte sich der Ausschuss auf Herstellung der Gesamtleitungen. Im Bereich Schanzen/Elsternbreite sind noch Baugrundstücke vorhanden, zwei Bauwillige gebe es bereits.

Da es sich um die letzte Sitzung des Betriebsausschusses in dieser Legislaturperiode handelte, bedankte sich der Fachbereichsleiter Schiller für die gute Zusammenarbeit. Dem stimmte auch der Ausschussvorsitzende, Walter Lagersháusen, zu, der die Zusammenarbeit als sehr positiv wahrgenommen habe. „Zum Wohl der Bürger und der Gemeinde sind wir verantwortungsvoll mit den Haushaltsmitteln umgegangen“, so Lagershausen.

 

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