Regionales / Stadt Osterode / Schwiegershausen

05.10.2021

In Schwiegershausen wurden Apfelbäume veredelt


Teilnehmer des Veredelungskurses in Schwiegershausen

von Petra Bordfeld

Sie waren nicht „nur“ aus dem Altkreis Osterode, sondern auch aus der Nähe von Osnabrück, Wolfsburg und Emden nach Schwiegershausen gekommen, weil sie sich den dort vom Streuobstwiesen-Bündnis Niedersachsen e.V.  angebotenen Okulationskurs (Veredelung) von Obstbäumen nicht entgehen lassen wollten.

Die Leitung lag in den Händen von Hermann Stolberg aus Neu-Darchau, dem zweiten Vorsitzenden des Vereins. Damit keiner „nur“ die Theorie,  sondern auch die Praxis kennen lernen durfte konnten,  hatte der vom Verein 25 Halbstamm- und 50 Hochstamm-Sämlinge sowie entsprechend viele 'Töpfe' an Wolfgang Bode geliefert. Und der hatte unter Verwendung von Gartenerde und etwas Kompost alle 75 Sämlinge in die Töpfe gesetzt. 

Die wissbegierigen Gäste, die auf dem für dies Kurs-Nachmittag zur Schule umfunktionierten Hof von Wolfgang Bode, gastierten,  lernten in Theorie und Praxis, wie mit den eingesetzten Edelaugen von wertvollen, über Jahrzehnte bewährten Zuchtsorten Sämlinge veredelt werden. Denn aus einem Apfelkern wird nie wieder die ursprüngliche Apfelsorte, sondern fast immer eine wertlose neue Sorte, entstehen.

Sie erfuhren aber auch, dass noch kein Größenunterschied zwischen den Halb- und den Hochstamm-Sämlingen zu bemerken ist. Das wird sich aber im Laufe der nächsten Jahre verändern. Während die Halbstammbäume mit drei  bis vier Meter Höhe eher für Hausgärten gedacht sind, wird für neuangelegte Streuobstwiesen die Pflanzung von Hochstämmen vorgeschrieben. Denn die werden bis zu zwölf Meter hoch.

Am Ende des Kurses durften die „Schüler/innen“ einen selbstveredelten Sämling mit Heim nehmen und an geeigneter Stelle in den Boden zu pflanzen. Wer übrigens noch Platz für ein derartiges Edelgewächs hat, der sollte sich bei Wolfgang Bode melden, denn  nicht alle 75 Bäumchen haben ein neues Zuhause erhalten.

 

Anzeige