MEKOM-Regionalmanagement feiert 20-jähriges Jubiläum

Beim diesjährigen Unternehmertag gab es viele lobende Worte für die geleistete Arbeit

von Ralf Gießler

Osterode) Mit einjähriger coronabedingter Verspätung feierte am vergangenen Mittwoch das MEKOM-Regionalmanagement Osterode am Harz 20-jähriges Jubiläum. Unter dem Motto "20 Jahre Netzwerken für die Region" waren 160 Teilnehmer von Unternehmen, Verwaltungen und Organisationen der Einladung von MEKOM und Harz Energie gefolgt.

Die Feierlichkeiten fanden im Rahmen des Unternehmertages in der Stadthalle statt. Der am 29. November 2000 auf Initiative des damaligen Landkreises Osterode am Harz von acht Gründungsunternehmen gegründete Verein MEKOM Regionalmanagement Osterode am Harz e.V. hatte sehr schnell nach Gründung eine große Beachtung im Landkreis und in den angrenzenden Regionen gefunden.

Im Vorfeld der Veranstaltung fiel ein Gast mit Reisekoffer auf, der einige Gäste ansprach und sich als Headhunter ausgab. Er sei auf der Suche nach fähigen Leuten für den Bundestag und hoffe unter den Teilnehmern das ein oder andere politische Talent finden zu können. Hinter diesem Gast verbarg sich der Schauspieler Heiner Hardt, bekannt aus einigen TV-Serien, wie zum Beispiel "Tatort". Seine gespielte Suche gehörte schon zum Programm des Abends und wurde zunächst musikalisch unterbrochen. Vier Musiker des Göttinger Symphonieorchesters (GSO) eröffneten mit drei Stücken den Unternehmertag.

Danach gehörte die Bühne dem selbsternannten Headhunter, der sich sogleich dem Publikum erklärte: "Ich komme gerade aus Berlin, der einzigen Stadt, in der noch gewählt wird, und bin auf dem Weg nach Freiburg. Als ich im Zug Osterode am Harz sah, stieg ich aus, um mich hier mit meinem Freund Dr. Roy Kühne zu treffen." Als nach einem fingierten Telefonat Kühne erschien, schlug Hardt ihm vor, ein gemeinsames Startup-Unternehmen im Wellnessbereich zu gründen: "Roy, du kennst dich ja in Sachen Fitness und Gesundheit aus. Lass uns ein Startup gründen, denn im Bundestag haben doch etliche Politiker Probleme mit ihrer Haltung." Sogleich teilten die beiden das Publikum in verschiedene Blöcke ein, die die Bundestagsparteien symbolisieren sollten. Es wurden gemeinsame Sportübungen absolviert, was für einige Lacher sorgte.

Anschließend folgte ein kleiner Film über die Anfänge der MEKOM vor 20 Jahren mit Statements von Weggefährten der ersten Stunde sowie von MEKOM-Vorstandsmitgliedern. So berichtete der noch amtierende Göttinger Landrat Bernhard Reuter über die Zeit der Gründung im Herbst 2000 und würdigte dabei das Engagement der Unternehmer: "Es ist eine super Erfahrung, dass die Unternehmer so aktiv mitarbeiten." Der ehemalige Osteroder Bürgermeister Klaus Becker bemerkte, er sei stolz auf die Entwicklung des Miteinanders. Die besten Werbeträger für die Region seien Unternehmer, die hier produzieren würden. MEKOM-Vorstandsvorsitzender Lars Obermann hob den bezahlbaren Wohnraum als örtlichen Standortvorteil hervor. Sein Stellvertreter Dr. Rainer Beyer wünschte sich für die Zukunft noch mehr Netzwerke als es jetzt schon gibt. Der Kurzfilm veranschaulichte auch die Ziele der MEKOM. Eins davon sei, die Jugend in der Region zu halten. Als Fazit könne man festhalten, dass die Arbeit der MEKOM Früchte trage.

In seiner Festrede ließ Lars Obermann die Geschichte der MEKOM nochmals Revue passieren. Er bedankte sich bei den Gründungsmitgliedern für das Geleistete und würdigte besonders Vorstandsassistentin Sylvia Wulf: "2012 kam Sylvia Wulf dazu, und was soll ich sagen, seitdem läuft's." Obermann lobte darüber hinaus die Bürogemeinschaft MEKOM - Wirtschaftsförderung Region Göttingen (WRG) in Osterode und wies auf die vielen erfolgreichen Formate und Veranstaltungen des Regionalmanagements hin. Landrat Reuter erklärte in seiner Ansprache: "Ich bin richtig gerne hier. MEKOM ist ein Teil meiner politischen Biographie." Auch er blickte zunächst zurück in die Zeit der Gründung: "Damals war die Arbeitslosenquote hier hoch, die Stimmung nicht gut. Der Start war nicht ganz einfach, die Installation eines Regionalmanagements sollte nachhaltig sein, was auch gelang." Die Kooperationskultur habe sich stark entwickelt. Es wurde geschafft, Impulse in die Wirtschaft zu tragen, die Abwanderung sei gestoppt: "Die Region Göttingen gehört zu den wenigen Regionen in den alten Bundesländern, die sinnbildlich gesprochen im Fahrstuhl nach oben sind. Wir wollen im Konzert der anderen Regionen mitspielen. Kann man zufrieden sein? Ja, und Nein in Hinblick auf die demografische Entwicklung."

Bevor Konrad Aichner als Geschäftsführer der Harz Energie und Sponsor des Unternehmertages das Wort ergriff, spielten erneut die Musiker des GSO auf. Auch Aichner bedankte sich bei allen, die sich engagieren: "Wenn man nach 20 Jahren so einen aktiven Verein hat, wie es bei MEKOM-Regionalmanagement der Fall ist, hat man viel richtig gemacht." Aichner stellte unter anderem die Bedeutung persönlicher Kontakte heraus, denn "Für's Netzwerken ist ein persönlicher Austausch wichtig". Im Anschluss gab es reichlich Gelegenheit, sich an drei kulinarischen Stationen zu treffen, die vom Restaurant-Team "da capo!" mit leckeren Speisen und Getränken bestückt waren. Bis in den späteren Abend hinein nutzten die Teilnehmer die Zeit, um das zu tun, wofür der jährliche Unternehmertag steht: Miteinander sprechen - gemeinsam handeln.

Der Vorstandsvorsitzende von MEKOM-Regionalmanagement Osterode am Harz e.V., Lars Obermann, bei seiner Rede

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Logo des Abends

Schauspieler Heiner Hardt als 'Headhunter für politische Talente' (links) fragt Hala Fadel (ganz rechts) von der Boutique 'Casa Della Borsa' nach ihren politischen Fähigkeiten. Mit dabei MEKOM-Vorstandsassistentin Sylvia Wulf (2. von links) und CDU-Politiker Dr. Roy Kühne

Musiker des Göttinger Symphonieorchesters (GSO) sorgten für den musikalischen Rahmen

Dr. Roy Kühne und 'Headhunter' Heiner Hardt machten mit den Zuschauern gemeinsame sportliche Übungen zur Haltungsverbesserung

Der Vorstandsvorsitzende von MEKOM-Regionalmanagement Osterode am Harz e.V., Lars Obermann (rechts), bedankt sich beim noch amtierenden Göttinger Landrat Bernhard Reuter mit einem Präsent für seine Verdienste