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27.09.2021

„Hallo, wir sind vom ZDF“


Sonja Heit befragte mit einer Teamkollegin im Auftrag der Forschungsgruppe Wahlen des ZDF die Wähler

Die Forschungsgruppe Wahlen vom ZDF führte für die Prognose am Wahlabend der Bundestagswahl eine Befragung in Barbis durch/ Sonja Heit gehörte zum Team.

von Herma Niemann

Barbis: Mit Spannung werden von vielen Bundesbürgern am Abend der Bundestagswahl ab 18 Uhr die Hochrechnungen erwartet. Dafür sorgt unter anderem auch die Forschungsgruppe Wahlen des Zweiten Deutschen Fernsehens (ZDF). Solche Forschungsinstitute befragen dazu vor den Wahllokalen die Wählerinnen und Wähler, damit bereits beim Schließen der Wahllokale eine genaue Prognose über den Wahlausgang erstellt werden kann.

Der Fragebogen ist komplett anonym, das Ausfüllen dauert meistens weniger als eine Minute und ist natürlich freiwillig. Diesmal war die Forschungsgruppe mit einem Befragungsstand vor dem Wahllokal in Barbis in der Kindertagesstätte Spatzennest (Wahllokal 1) vor Ort mit einem Zweierteam. Mit dabei war die 59-jährige Sonja Heit aus Barbis. In einer quasi simulierten zweiten Wahl stimmten die Befragten also beim Verlassen des Wahllokals noch einmal ab, machten dazu noch soziodemografische Angaben, wie über das Alter, den Bildungsabschluss und die Konfession. Die Teilnehmer wurden dabei nach dem Zufallsprinzip ausgewählt.

In Barbis wurde jeder dritte Wähler nach dem Verlassen des Wahllokals angesprochen. „Hallo, wir sind vom ZDF, wir führen eine anonyme Befragung durch“, so Heit „die Ergebnisse sehen Sie dann als Hochrechnung ab 18 Uhr im ZDF“. Ein Standardspruch, den die beiden Interviewer von 8 Uhr bis 18 Uhr ungefähr 150 mal aufsagen mussten, um die Wähler davon zu überzeugen, mitzumachen. Die meisten der Angesprochenen machten auch bereitwillig mit, einige scherzten sogar und fragten „Haben wir jetzt eine Kaffeemaschine gewonnen?“ oder „Komm ich jetzt ins Fernsehen?“. Manch ein Wähler zeigte sich sogar etwas enttäuscht, dass nicht er, sondern derjenige hinter ihm befragt wurde.

Überhaupt herrschte in dem Wahlraum, in dem zwei Wahlbezirke untergebracht waren, eine gute Stimmung. Gutes Team-Work war zu spüren und teilweise fand ein reger Austausch und angenehme Gespräche zwischen den Mitarbeitern des ZDF und den Wahlhelfern statt. Das ZDF-Team wurde sogar vom Wahlvorstand zu Kaffee und Kuchen eingeladen. Eine schöne Geste, die die Zusammenarbeit sehr angenehm und sympathisch gestaltete.

In vorgeschriebenen Abständen mussten die ZDF-Mitarbeiter über den Tag verteilt die Urne leeren, die Fragebögen durchnummerieren und das Angekreutzte an die vielen Mitarbeiter an der ZDF-Telefonhotline in Mannheim durchgeben. „Das hat mir sehr viel Spaß gemacht“, so die gebürtig aus Schleswig-Holstein stammende Sportdozentin. Unter anderem bietet Heit Kurse für Tanzen und Sportprophylaxe an. Sie komme eben gerne mit Menschen zusammen, was sich auch in ihrer Arbeit niederschlage.

Heit sei im Internet darauf gestoßen, dass die Forschungsgruppe noch Mitarbeiter suche. Und da sie noch nicht ganz so lange in Bad Sachsa wohne, habe sie sich dazu entschlossen, mitzumachen. Auch um mit Menschen zusammen zu kommen. Nur rund 15 der Angesprochenen verweigerten sich komplett, was natürlich auch deren gutes Recht war. Die meisten davon lehnten die Teilnahme mit höflichen Worten ab. Die Teilnahme war ja freiwillig. Die Forschungsgruppe Wahlen plante diesmal mit etwa bundesweiten 70.000 Befragungen am Wahltag. hn

 

BU

Um 18 Uhr wurden zunächst die Wahlurnen zur Bundestagswahl ausgezählt.

Sonja Heit befragte mit einer Teamkollegin im Auftrag der Forschungsgruppe Wahlen des ZDF die Wähler.

Fotos Herma Niemann

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Um 18 Uhr wurden zunächst die Wahlurnen zur Bundestagswahl ausgezähl

 

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