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23.09.2021

Den Lichtenstein und den Winterberg erkundet


Kurze Station an den spätmittelalterlichen Wölbäckern unterhalb der Burgruine Lichtenstein. Die Wölbungen der ehemaligen Äcker sind trotz Buchenbewaldung in der Landschaft gut sichtbar

Das Höhlenerlebniszentrum bot geführte Wanderungen an/Kinder konnten auf steinkundliche Entdeckungsreise gehen

...von Herma Niemann

Im Rahmen der Schauhöhlenwoche im Internationalen Jahr für Höhlen und Karst hatte das Höhlenerlebniszentrum Iberger Tropfsteinhöhle (HEZ) auch mehrere geführte Wanderungen zu den Themen historischer Eisenerzbergbau rund um den Iberg und den spektakulären Funden aus der Lichtensteinhöhle nahe Förste auf dem Programm.

Bei einer rund fünf Kilometer langen Exkursion unter der Leitung der beiden Höhlenführerinnen Nicole Cook und Gunda Mennen startete die Tour zur nicht zugängigen Lichtensteinhöhle am Parkplatz der Firma CASEA. Der Rundgang führte die Teilnehmer durch eine mit hohem und dichten Buchenwald bewachsene Kulturlandschaft, vorbei an riesigen Erdfällen mit ihrer typischen Flora und vorbei an den spätmittelalterlichen Wölbäckern unterhalb der Ruinen der Burg Lichtenstein. Wölbäcker, auch Hochäcker oder Ackerhochbeete genannt, entstanden bis ins Mittelalter durch die Verwendung nicht wendbarer Pflugschare zur Saatbettbereitung. Die Burg wurde 1404 erstmals urkundlich als Eigentum der Herzöge von Grubenhagen erwähnt. Heute sind von der Anlage nur noch der Burghügel, der Burggraben und ein kleines Teilstück der Ringmauer aus hellem Gipsstein vorhanden. Vor Ort erfuhren die Wanderer Spannendes über die Entdeckungsgeschichte der Lichtensteinhöhle und über die Besonderheiten des hohen dunkeln Buchenwaldes. Wieder zurück am HEZ, konnten dann anschließend die originalen und rund 3.000 Jahre alten archäologischen Funde aus der Lichtensteinhöhle bestaunt werden.

Am Tag des Geotops am vergangenen Sonntag führte eine drei Kilometer lange und zum Teil stark ansteigende Iberg-Tour für Geologie-Begeisterte zunächst durch die Iberger Tropfsteinhöhle bis hin zur Aussichtsplattform am Winterberg. Das Motto: „Der Iberg: Steinalt – bewegt – herausragend“. Die zwölf Exkursionsteilnehmer erfuhren unter der Leitung von Sylvia Fröhlich und Antje Gäckle, beide Höhlenführerinnen im HEZ, an verschiedenen Stationen Wissenswertes über die Erdgeschichte von Iberg und Winterberg, erhielten Infos zum Karst, zu Fossilien und Tropfsteinen, zum Iberger Altbergbau und zum heutigen Übertageabbau am Winterberg. Unter dem Motto „Alles steinalt – Mit Steinen durch die Erdgeschichte“ konnten Familien mit Kindern ab acht Jahren auf steinkundliche Entdeckungsreise gehen. Unter sachkundiger Führung der beiden Höhlenführer Nicole Cook und Rolf Budach machte die Gruppe an zehn spannenden Stationen innerhalb und außerhalb der Höhle Station. Untertage wurden natürlich auch Tropfsteine und Kopffüßer genauer unter die Lupe genommen. Zum Abschluss gab es für alle ein Gesteinsmemory.


Station an der Lichtensteinhöhle, direkt unterhalb des archäologischen Eingangs der Kulthöhle

Die folgenden Bilder können Sie vergrößern, wenn Sie ein Eseltreiber-Abo haben:


Burgruine Lichtenstein

Erdfall auf dem Weg zur Ruine

 

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