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04.09.2021

„Wir sind und wir bleiben Kirche auf dem Weg“


Landesbischof Ralf Meister besuchte Bad Lauterberg

...Mareike Spillner - KKHL

Hohen Besuch hatte die Stadt Bad Lauterberg am Dienstag: Landesbischof Ralf Meister war in der Kneippstadt zu Gast und hielt einen Vortrag mit anschließendem Gespräch in der Pauluskirche. Zunächst verschaffte sich der Landesbischof allerdings einen Überblick über den Bad Lauterberger Friedhof, der zur St. Andreasgemeinde gehört. Auch ein kurzer Besuch der St. Andreas-Kirche war geplant, bevor sich Ralf Meister nach einem kleinen Stadtempfang mit den Worten „Dennoch soll die Stadt Bad Lauterberg fein lustig bleiben“, frei nach Psalm 46, in das Goldene Buch der Stadt Bad Lauterberg eintrug.

Mit dabei waren neben Bürgermeister Dr. Thomas Gans auch Superintendentin Ulrike Schimmelpfeng, die Pastoren Andreas Schmidt, Simon Burger und Torsten Kahle sowie Vertreter der Kirchen St. Andreas und Paulus, die gleichzeitig die Jugendkirche der Bäderregion darstellt. „Am meisten beeindruckt hat mich Ihre positive und zugewandte Art, diesen schönen Ort zu repräsentieren“, kommentierte der Landesbischof beim Stadtempfang.

Anschließend ging der leitende Geistliche der Landeskirche Hannovers bei seinem Vortrag in der Pauluskirche unter der Überschrift „Sorget nicht!? Verantwortung der Kirche für die Daseinsfürsorge“ der Frage nach, welche Aufgaben die Kirche in unserer heutigen Zeit übernehmen kann und soll. Ausgehend von der Arbeit der Kirchen in der Zeit der Pandemie sprach Ralf Meister eine Reihe von Aufgabebereichen an, die von der Lebensbegleitung von Menschen über die Relevanz von Kirche für das Zusammenleben im Dorf oder in der Stadt bis zu den Themen Nachhaltigkeit und interreligiöser Dialog reichten. Kirche sei nicht nur ein Gemeinschafts- und ein Erinnerungsort, genauso wie ein wichtiger Standpunkt im Dialog mit anderen Positionen und Religionen, sondern auch ein „Naherholungsgebiet für die Seele“. „Wir dürfen von unseren unterschiedlichen Räumen erzählen und in Städten und Gemeinden weiterhin ein Partner mit anderen Vereinen und Verbänden sein. Wir sind und wir bleiben Kirche auf dem Weg“, schloss Ralf Meister, bevor er mit den Gästen ins Gespräch kam. Tenor des Abends war es, dass Kirche neben der Seelsorge-Aufgabe und den altbewährten Gottesdienst-Formaten auch außergewöhnliche, neue Wege gehen, auf die Menschen zugehen, und sie mitnehmen und begeistern sollte. Sei es durch Andachten und Gottesdienste an ungewöhnlichen Orten, Gespräche beim Bäcker um die Ecke oder Kirchenstammtische in der Kneipe. Zum Abschluss seines Besuches überreichten Hannah und Angelina dem Landesbischof Ralf Meister stellvertretend für die Jugendkirche Paulus noch einen Hoodie, der sichtlich gut ankam.
Zur Person: Ralf Meister (59) ist seit 2011 Landesbischof der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers. Er war zuvor drei Jahre Generalsuperintendent in Berlin und sieben Jahre Propst in Lübeck. Bis 1996 war Meister in der Arbeitsstelle „Kirche und Stadt“ am Seminar für Praktische Theologie an der Universität Hamburg tätig. In dieser Zeit entstanden zahlreiche Veröffentlichungen zu religions- und stadtsoziologischen Fragestellungen. Meister ist verheiratet und Vater von drei Kindern. 






 

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